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21.12.1999 11:24

Johann Sebastian Bachs Orgelwerk in einem Konzertzyklus

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Mit einem Zyklus von fünfzehn Konzerten will die Universität Würzburg im kommenden Jahr das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach vorstellen. Anlass ist der 250. Todestag des Komponisten im Jahr 2000. Außerdem wird es eine Vorlesungsreihe über Bach geben, zu der die Öffentlichkeit ebenso eingeladen ist wie zum Konzertzyklus. Dieser beginnt am Montag, 17. Januar.

    Das "ehrgeizige und anspruchsvolle Unternehmen", so Organisator Prof. Dr. Ulrich Konrad vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Würzburg, werde nicht vom Gedanken der enzyklopädischen Vollständigkeit geleitet, sondern von dem Versuch, das komplexe musikalische Denken und die gestalterische Fantasie Bachs an einem zentralen Ausschnitt seines Schaffens erfahrbar zu machen: "Deshalb werden die sorgfältig disponierten Programme nicht allein dem Prinzip der Werkchronologie folgen, sondern an jedem Abend auch von systematischen Ordnungskriterien bestimmt sein."

    Alle Werke werden auf nur einem Instrument gespielt, nämlich "auf der für dieses Projekt hervorragend geeigneten Schuke-Orgel in der Neubaukirche", so Prof. Konrad. Einziger Interpret werde der Münchener Organist Gerhard Weinberger sein, Professor für Orgel an der Hochschule für Musik in Detmold. Er habe sich als Bach-Spieler und Mitautor eines Buchs über die Interpretation der Orgelmusik Bachs weithin einen Namen gemacht.

    Ab dem Sommersemester 2000 werden die Konzerte von einer Vorlesungsreihe unter dem Titel "Johann Sebastian Bach 1685 - 1750 - 2000" begleitet. Dabei sollen sich namhafte Bachforscher aus dem In- und Ausland nicht allein zur Orgelmusik, sondern auch zur Persönlichkeit und zum Schaffen Bachs äußern.

    Mit diesen Veranstaltungen bekräftigt das Würzburger Institut für Musikwissenschaft sein seit einigen Jahren verfolgtes Ansinnen, künstlerische Praxis und wissenschaftliche Forschung zusammenzuführen. Der Konzertzyklus und die Vorlesungen richten sich nicht in erster Linie an Fachmusiker und Spezialisten, sondern an die gesamte interessierte Öffentlichkeit.

    Bei Johann Sebastian Bachs Zeitgenossen herrschte nach dem Tod des Komponisten kein Zweifel darüber, dass "unser Bach der stärkste Orgel- und Clavierspieler gewesen sey, den man jemals gehabt hat". Das Erlernen von Tasteninstrumenten bildete den Ausgangspunkt von Bachs Musikerexistenz. Das Komponieren von Orgel- und Cembalowerken zog sich dann als Konstante durch sein ganzes Leben.

    In Bachs umfangreichem Werk für "Clavier" - unter diesem Sammelbegriff fasste man im 18. Jahrhundert die verschiedenen Tasteninstrumente zusammen - spiegelt sich eine unbegrenzte Kennerschaft "der mannigfältigen Schreib- und Setzarten verschiedener Völker, nebst eines jeden besonderen Verfassers Vorzügen und Mängeln". Von frei-improvisatorischen Formen wie der Toccata oder der Fantasia über streng-imitative Genres, vor allem der Fuge, bis hin zu charakteristischen Kombinationen aus beiden Gebieten - die Verbindung von Praeludium und Fuge steht hier allen voran - offenbart Bachs Tastenmusik eine in dieser überwältigenden Breite vorher und nachher nicht gekannte Kunstvielfalt.

    Das Eröffnungskonzert findet am 17. Januar statt. Auf dem Programm stehen Toccaten und Fantasien sowie die vier Duette aus dem Dritten Teil der Klavierübung. Die Folgetermine in diesem Wintersemester sind der 7. und der 21. Februar.

    Weitere Informationen über Termine und Programme sind bei Prof. Dr. Ulrich Konrad erhältlich, Institut für Musikwissenschaft, Residenzplatz 2A, 97070 Würzburg, T (0931) 31-2828, E-Mail:
    ulrich.konrad@mail.uni-wuerzburg.de

    Johann Sebastian Bach: Das Orgelwerk

    Ein Konzertzyklus an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg anlässlich des 250. Todestages des Komponisten

    Alle Konzerte finden in der Neubaukirche in Würzburg statt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Karten zu 10 Mark (ermäßigt 8 Mark) gibt es an der Abendkasse.

    * Erster Abend (Montag, 17. Januar): Toccaten und Fantasien (1), vier Duette
    * Zweiter Abend (Montag, 7. Februar): Toccaten und Fantasien (2), einzeln überlieferte Triosätze
    * Dritter Abend (Montag, 21. Februar): Freie Orgelwerke (1), Choralbearbeitungen der Kirnberger-Sammlung
    * Vierter Abend (Montag, 15. Mai): Freie Orgelwerke (2), Leipziger Choräle (1)
    * Fünfter Abend (Montag, 29. Mai): Freie Orgelwerke (3), Leipziger Choräle (2)
    * Sechster Abend (Montag, 19. Juni): Freie Orgelwerke (4), Leipziger Choräle (3)
    * Siebter Abend (Montag, 3. Juli): Freie Orgelwerke (5), Leipziger Choräle (4)
    * Achter Abend (Montag, 24. Juli): Freie Orgelwerke (6), Choralpartiten (1)
    * Neunter Abend (Donnerstag, 5. Oktober): Freie Orgelwerke (7), Choralpartiten (2)
    * Zehnter Abend (Montag, 23. Oktober): Freie Orgelwerke (8), einzeln überlieferte Orgelchorale
    * Elfter Abend (Montag, 13. November): Freie Orgelwerke (9), Orgelbüchlein (1: Passion, Ostern, Pfingsten), Choralbearbeitungen aus der Neumeister-Sammlung (1)
    * Zwölfter Abend (Sonntag, 3. Dezember): Freie Orgelwerke (10), Orgelbüchlein (2: Advent, Weihnachten, Jahresschluss), Canonische Veränderungen
    * Dreizehnter Abend (Montag, 8. Januar 2001): Concerti (1), Orgelbüchlein (3: "sine tempore"-Choräle), Choralbearbeitungen aus der Neumeister-Sammlung (2)
    * Vierzehnter Abend (Montag, 29. Januar 2001): Concerti (2), Choralbearbeitungen aus dem "Dritten Theil der Klavier Übung" (1: Kleine Bearbeitungen), Schübler-Choräle
    * Fünfzehnter Abend (Montag, 19. Februar 2001): Choralbearbeitungen aus dem "Dritten Theil der Klavier Übung" (2: Große Bearbeitungen)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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