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Wissenschaft
Studium Generale der Universität Jena am 19. Juli zu Wirtschaft in der Napoleonzeit
Jena (14.07.06) 1,5 Billionen Euro Schulden hat der deutsche Staat derzeit. Die Schuldenquote liegt damit bei rund 65 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung und das ganze Land diskutiert über ein drastisches Sparprogramm. Auch Napoleon äußerte einst, er hasse Schulden. Als Erster Konsul in Frankreich setzte er ein bedeutendes Reformwerk in Gang: Er reorganisierte die Verwaltung, sanierte die Finanzen und förderte den Handel. Damit brachte Napoleon Frankreichs Wirtschaft zum Erblühen.
Welche Spuren Napoleon und das Jahr 1806 in der deutschen Wirtschaftsgeschichte hinterließen, steht am 19. Juli im Mittelpunkt des Vortrages von Dr. Reiner Flik. Der Tübinger Wirtschaftshistoriker spricht im Rahmen des Studium Generale ab 17.15 Uhr in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fürstengraben 1) über die Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland zur Zeit Napoleons.
Dessen Kontinentalsperre lenkte die Handelsströme um und machte manchen lieb gewordenen Genuss teuer. In Weimar-Jena verlor dadurch beispielsweise ein vielgelesenes Kulturjournal, das den Deutschen in bunten Bildern französischen Geschmack verkaufte, die Geschäftsgrundlage. Auch die Kriege mit und gegen Napoleon hinterließen den deutschen Staaten eine drückende Verschuldung, welche die Wirtschaftsbeziehungen im Deutschen Bund noch lange Zeit belastete.
In seinem Vortrag wird Flik die Entwicklung der Wirtschaft Deutschlands bilanzieren. Auf der Habenseite steht, dass Napoleons Flurbereinigung in Deutschland vernünftige Marktgrößen schuf, um u. a. Fabriken gedeihen zu lassen. Auch bewog der Einfluss aus Frankreich viele deutsche Staaten dazu, ihr verkrustetes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem (etwas) zu liberalisieren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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