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29.12.1999 17:30

Erbfaktoren beeinflussen die Entstehung chronischer Spannungskopfschmerzen

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Erbfaktoren spielen nicht nur bei Migräne, sondern auch bei chronischem Spannungskopfschmerz eine Rolle. Dies belegt eine Studie dänischer Wissenschaftler, über die in den Kopfschmerz-News der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft berichtet wird.

    Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung leiden einmal pro Monat unter Spannungskopfschmerzen. Bei etwa drei Prozent - rund 1,8 Millionen Menschen - sind die dumpf-drückenden Beschwerden chronisch geworden: Die Betroffenen haben fast täglich Kopfweh.

    Über die möglichen Ursachen dieser Kopfschmerzart können Experten bislang nur Vermutungen anstellen: Streß, Angstgefühle oder Muskelverspannungen werden verdächtigt. Bei mehr als der Hälfte der Patienten ist die Muskulatur besonders schmerzempfindlich - ein Zeichen dafür, dass die Schmerzverarbeitung im Gehirn und der Einfluß körpereigener schmerzhemmender Nervensignale beeinträchtigt ist. Nun belegen Untersuchungen dänischer Forscher erstmals, dass nicht nur Umwelteinflüsse, sondern auch genetische Faktoren eine Rolle spielen: Verwandte ersten Grades von Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an dieser Kopfschmerzform zu erkranken

    Eine Forschergruppe um Jes Olesen von der Neurologischen Universitätsklinik in Kopenhagen hat Kinder, Eltern und Geschwister von Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen untersucht. Resultat: das Risiko von Geschwistern, an Spannungskopfschmerzen zu leiden, war um den Faktor 2,1 höher als das der Normalbevölkerung. Waren die Eltern betroffen, hatten deren Kinder ein 3,5-fach höheres Risiko. Eltern betroffener Patienten hatten sogar ein um den Faktor 3,9 erhöhtes Risiko. Das Geschlecht der Patienten spielte keine Rolle. Das Risiko von Angehörigen, die nicht blutsverwandt waren, lag hingegen nicht höher als das der Normalbevölkerung. "Dies deutet darauf hin", kommentiert Dr. Stefan Evers von der Neurologischen Universitätsklinik Münster, dass genetische Faktoren und nicht Umwelteinflüsse für das erhöhte Risiko von Verwandten ersten Grades verantwortlich sind."

    Unklar ist jedoch, ob es sich um spezifische genetische Mechanismen handelt oder um solche, die generell bei der Entstehung chronischer Schmerzerkrankungen eine Rolle spielen.

    Quelle: Kopfschmerz-News 4/99,
    Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
    (Cephalalgia 19:207-210).

    Eine Mitglieder-Liste der DMKG und weitere Informationen über Kopfschmerz und Migräne finden Sie auch unter:http://www.dmkg.org

    Rückfragen und Interview-Wünsche richten Sie bitte an den Pressesprecher der DMKG:
    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Gunther Haag, Elztal Klinik, Pfauenstr. 6, 79215 Elzach-Oberprechtal,
    Tel.: (07682) 805-333, Fax: (07682) 805-135

    Pressestelle:
    Barbara Ritzert, ProScientia GmbH, Andechser Weg 17, 82343 Pöcking, Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97


    Weitere Informationen:

    http://www.dmkg.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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