idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Deutscher Hochschulverband
Pressemitteilung
Nr. 1/2000
Bonn, den 19. Januar 2000
Hochschulverband verlässt Expertenkommission
Schiedermair: "Experten sind nicht zum Akklamieren da"
Der Deutsche Hochschulverband hat die von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn im
Juni 1999 einberufene Expertenkommission zur Reform des Dienstrechts und zur
leistungsorientierteren Besoldung von Professoren verlassen. Der Präsident des Verbandes, der
Kölner Völkerrechtler Professor Dr. Hartmut Schiedermair, begründete in einem Schreiben an
die Ministerin für Bildung und Forschung vom 17. Januar 2000 diesen Schritt mit einem
Interview, das die Zeitschrift "Focus" am 10. Januar 2000 veröffentlicht hat. In dem Interview,
das unter dem Titel "Bulmahn heizt Professoren ein" erschienen ist, teilt die Ministerin mit, dass
die Expertenkommission in Kernpunkten der Dienstrechtsreform - Einführung einer
Assistenzprofessur und neue Besoldungsstrukturen - Einigkeit erzielt habe.
Demgegenüber stellt Schiedermair in seinem Schreiben fest: "Von einer Einigung kann zum
gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt keine Rede sein. Zu den beiden Kernpunkten der Reform
sind bis zum heutigen Tag in der Kommission lediglich zwei vorbereitende Beratungspapiere
behandelt worden. Beide Papiere sind kontrovers diskutiert worden und haben nicht einmal im
Ansatz oder in Grundfragen zu einer Einigkeit in der Kommission geführt. Vielmehr sind die
Vorschläge den Berichterstattergruppen dieser Kommission zur Vorbereitung der kommenden
Klausurtagungen mit umfassenden Änderungsaufträgen zurückgegeben worden."
Frau Bulmahns Äußerung, so Schiedermair weiter, mache offenkundig, dass von der
Expertenkommission nur erwartet werde, vorgefertigten politischen Entscheidungen durch
Akklamation den Schein einer Legitimation durch Sachverstand zu verleihen. "Der Deutsche
Hochschulverband, dessen über 17.000 Mitglieder mehr als alle anderen von den geplanten
Reformen betroffen sind, ist nicht bereit, sich an einem solchen Verfahren zu beteiligen", so
Schiedermair abschließend.
- Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der
Universitätsprofessoren und des habilitierten wissenschaftlichen Nachwuchses mit zur Zeit über
17.000 Mitgliedern. -
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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