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Synagogen und andere Bauten jüdischer Gemeinschaften waren zwischen dem 18. Jahrhundert und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mit über 3.000 Lehr- und Bethäusern ein integraler Bestandteil des deutschen Städtebildes. Fast alle wurden unter der nationalsozialistischen Diktatur zerstört, einige wurden aber auch erst nach 1945 abgerissen oder umgebaut. Sie wurden damit zu einer weitgehend "verschollenen" Architektur. Sich ein Bild von diesen bedeutenden Bauwerken zu machen kann nur auf dem Wege der Rekonstruktion gelingen - eine forschende Arbeit, die auch die schweren Verluste ins Bewusstsein rufen wird.
Eine Doppelausstellung im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2006 macht sich diese Architektur zum Thema.
Die Ausstellungen
"Und ich wurde ihnen zu einem kleinen Heiligtum - Synagogen in Deutschland"
"Shalom Hamburg - Die Hamburger Juden und ihre Synagogen"
werden eröffnet am Dienstag, 29. August 2006, 18.30 Uhr,
im stilwerk Hamburg, Große Elbstraße 68, 22767 Hamburg.
Die Präsentation "Und ich wurde ihnen zu einem kleinen Heiligtum" - Synagogen in Deutschland zeigt detailreiche Holzmodelle beispielhafter Synagogenbauten. Sie stellen die Entwicklung der jüdischen Architektur vom Mittelalter über die Zeit des Barock, des Klassizismus und des Historismus bis zur Moderne vor Augen.
Die Wanderausstellung ist ein Ergebnis der Arbeit der Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa. In der Bet Tfila - Forschungsstelle kooperieren das Fachgebiet Baugeschichte der Technischen Universität Braunschweig und das Center for Jewish Art der Hebrew University of Jerusalem. Ziel ist die Erforschung jüdischer Bauten, die als ein wichtiger Teil der europäischen Architektur- und Kulturgeschichte ins Bewusstsein zu bringen bleibt.
Der Film Shalom Hamburg von Nicole Rinza gibt einen Einblick in die mehr als 400-jährige Geschichte und Architektur der Hamburger Synagogen. In einer Rekonstruktion der Bornplatz-Synagoge kann dieses vernichtete jüdische Gotteshaus nun virtuell betreten werden. So wird erlebbar, was während der Zeit des Nationalsozialismus zerstört wurde. Durch den Film führen uns die Schauspielerinnen Herma Koehn und Carolyn Walsh, der Publizist Michael Studemund-Halévy vermittelt einen Einblick in das frühere Leben der Juden in Hamburg und Schlomo Schwarzschild ergänzt den Film durch seine Kindheitserinnerungen. Einen Blick in die jüdische Gemeinde gibt der Hamburger Kantor Arieh Gelber, er nimmt die Zuschauer in die heutige Hamburger Synagoge mit. Shalom Hamburg entstand im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Eine begleitende Ausstellung präsentiert die großen Hamburger Synagogen und ihre Baugeschichte. Zudem werden Leben und Werke der Synagogen-Architekten der Hansestadt vorgestellt, von Ernst Georg Sonnin, Johann-H. Klees-Wülbern und Albert Rosengarten über William und Rudolf Rzekonski, Semmy Engel und Ernst Friedheim bis zu den Architekten des Neuen Bauens Felix Ascher und Robert Friedmann.
Zur Eröffnung spricht Andreas C. Wankum, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg.
Prof. Dr. Harmen Thies, Leiter der Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, führt mit dem Vortrag Synagogen: Dokumentation und Rekonstruktion in die Ausstellung ein.
Die Ausstellung ist bis zum 17. September, Mo-Fr 10-19 Uhr und Sa-So 10-18 Uhr, geöffnet.
Begleitend findet eine Vortragsreihe im Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, Hamburg, statt.
30.08., 19.30 Uhr: Simon Paulus: Die Synagoge und ihre Architektur im Mittelalter
06.09., 19.30 Uhr: Katrin Keßler/Mirko Przystawik: Ritus und Raum der Synagoge
12.09., 19.30 Uhr: Ulrich Knufinke: Der Hamburger "Tempel" in der Oberstraße
Kontakt:
Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa
Technische Universität Braunschweig
Institut für Bau- und Stadtbaugeschichte, Fachgebiet Baugeschichte
Prof. Dr. Harmen H. Thies
Pockelsstraße 4, 38106 Braunschweig
Tel. 0531 391 2526
E-Mail: info@bet-tfila.org
http://www.bet-tfila.org
http://www.stilwerk.de/stilwerk-news/hamburg-synagogen.php
Synagoge Hamburg, Bornplatz
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Modell der Synagoge Köln, Glockengasse
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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