idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Bochum, 11.07.1996 Nr. 131
Vertrauen ist gut ...
Soziales Miteinander in Familie, Beruf und Politik
Zentrum fuer Vertrauensforschung an der RUB gegruendet
,Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", war zwar Lenins Devise; doch nicht zuletzt auch an fehlendem Vertrauen brach das sozialistische System auseinander. Was fuer die grosse Politik gilt, gilt ebenso fuer die einzelne soziale Beziehung: Ihre Qualitaet haengt ab vom Mass an Vertrauen zwischen den Partnern. Wie entsteht aber Vertrauen und woran zerbricht es? Systematisch-theoretische wissenschaftliche Untersuchungen fehlen. Um diesem Mangel abzubauen, haben Prof. Dr. Bernhard Roseman und Priv.-Doz. Dr. Martin Schweer kuerzlich das Zentrum fuer Vertrauensforschung (ZfV) gegruendet. Es ist an den Lehrstuhl fuer Paedagogische Psychologie im Institut fuer Paedagogik der RUB angegliedert.
Weder theoretisch noch empirisch untersucht
Zwar ist es leicht nachvollziehbar, dass Vertrauen in elementarer Weise die Qualitaet des sozialen Miteinanders bestimmt - insbesondere in den Familien, in der Partnerschaft und Freundschaft, ebenso in Beruf sowie in gesellschaftlichen Institutionen wie Kirche, Polizei und Gewerkschaften. Dennoch ueberrascht, dass nach den juengsten Recherchen der Bochumer Wissenschaftler es kaum systematisch-theoretische Ansaetze sowie empirisch abgesicherte Befunde zum Vertrauensphaenomen gibt. Auf welche Weise entwickelt sich Vertrauen, wovon wird erlebtes Vertrauen beeintraechtigt oder gar zerstoert und welche Bedeutung kommt dem Vertrauenserleben tatsaechlich fuer das Gelingen oder Misslingen des sozialen Miteinanders zu?
Fuer ein besseres Zusammenleben
Ziel des neuen ZfV an der RUB ist es, diese Fragen in den verschiedenen Bereichen gesellschaftlichen Zusammenlebens gezielt nachzugehen und auf diese Weise Beitraege zur Loesung konkreter Probleme des Zusammenlebens leisten zu koennen. Erste empirische Studien des ZfV befassten sich mit der Bedeutung des Vertrauens in professionellen paedagogischen Beziehungen in Schule, Hochschule und beruflicher Ausbildung sowie mit dem Vertrauensverhaeltnis zwischen Eltern und ihren Kindern.
Kontinuierlicher Austausch mit der Praxis
Das ZfV will die Forschung auf diesen und weiteren Gebieten intensivieren; so sollen Forschungsprojekte initiiert sowie in Kongressen, Symposien und Tagungen der kontinuierliche Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis gepflegt werden.
Weitere Informationen
Priv.-Doz. Dr. Martin Schweer, Ruhr-Universitaet Bochum, Insitut fuer Psychologie, Zentrum fuer Vertrauensforschung, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-4760
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Psychologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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