idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Gute Noten fürs Uniklinikum
Überwiegend positiv fiel das Gesamturteil der ersten klinikweiten Befragung am Universitätsklinikum Greifswald aus, wobei die Patienten den stationären Krankenhausaufenthalt im Durchschnitt mit gut bis sehr gut bewerteten. Anfang März dieses Jahres wurde an 19 Kliniken am Universitätsklinikum Greifswald die erste repräsentative klinikweite Patientenbefragung gestartet, die nun im Gegensatz zu früheren Einzelbefragungen auch eine direkte Vergleichbarkeit der Einrichtungen zulässt.
Für die bis Ende Mai laufende Aktion wurde die standardisierte Version des anonymisierten "Hamburger Fragebogen zum Krankenhausaufenthalt" (HFK) eingesetzt, der auf acht Seiten 83 Einzelfragen sowie einem freien Teil für Anregungen der Patienten zur stationären Betreuung enthält. "Ziel ist es, Stärken und Schwachpunkte in der Krankenversorgung und Patientenzufriedenheit hinsichtlich einer weiteren Optimierung des Qualitätsmanagement systematisch zu analysieren", unterstrich der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor, Prof. Dr. med. Claus Bartels (Foto).
In dem Fragebogen ging es um zentrale Aspekte eines jeden Krankenhausaufenthaltes, wie zum Beispiel die Betreuung durch das Pflegepersonal oder den Arzt, medizinische Informationen und Aufklärung, den Ablauf einer Visite auf Station oder das Angebot an Dienstleistungen rund um das Klinikum. Der leicht verständliche Fragebogen sollte den Patienten ein Forum geben, ihre Kritik, aber auch Lob zum Ausdruck zu bringen. Für die kleinen Patienten in der Kinderklinik und der Klinik für Kinderchirurgie wurde der Bogen speziell überarbeitet, so dass die Fragen aus Sicht der Eltern und Angehörigen beantwortet werden konnten.
In dem Zeitraum März bis Mai erhielt jeder Patient den Fragebogen mit der Bitte, ihn am Ende seines Klinikumsaufenthaltes auszufüllen und der Klinik zu übergeben bzw. zuzusenden. 26,4 % der fast 7.000 befragten Patienten nutzen die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern (1.916). Die Auswertung der Datensätze erfolgte durch das Institut für Community Medicine unter Leitung von Prof. Thomas Kohlmann. Im Gesamtdurchschnitt auf der fünfstufigen Skala konnte ein Durchschnittswert zwischen "sehr gut" und "gut" erreicht werden. Unter den Einzelpositionen gab es jedoch auch Schwankungen. Zu den Stärken sind demnach das von den Patienten erlebte gute Stationsklima, die funktionierende Organisation und die Qualität der pflegerischen Betreuung zu rechnen. Demgegenüber liegen die Schwächen im Bereich von Verpflegung, Unterbringung und dem Dienstleistungsangebot.
Einen Spitzenwert erreichte der Punkt "Der Umgang zwischen Pflegepersonal und Ärzten war freundlich und kollegial" mit 92,2 zufriedenen Patienten. 87,7 % der Beteiligten waren der Auffassung, dass der "Arzt mit ihnen aufrichtig über ihre Erkrankung gesprochen" hat. Mit der Situation "Auf Schmerzen und Beschwerden reagierten die Pflegekräfte schnell" zeigten sich 88,2 % der Befragten zufrieden. Durchwachsene Beurteilungen gab es vor allem beim Essen, der Kioskversorgung, der klinikinternen Ausschilderung und bei der Unterbringung in den alten Kliniken.
"Trotz der weitestgehend sehr guten Bewertung werden die Ergebnisse sehr ernst genommen und umgehend in konkrete Verbesserungskonzepte umgesetzt", betonte der Ärztliche Direktor. "Für einige Problembereiche wie den teilweise noch unzureichenden Zimmerkomfort in den alten Kliniken zeichnet sich mit dem zweiten Neubauabschnitt des Universitätsklinikums eine baldige Lösung ab. Bis 2009 werden auch die letzten Kliniken an einem Standort vereint sein und über einen hotelähnlichen Standard verfügen."
Ergänzend zur Klinikauswertung hat jede Klinik ihre eigene Auswertung erhalten, bis hinunter auf Stationsebene, um gezielt Verbesserungspotenziale auszuschöpfen und Anregungen seitens der Patienten umzusetzen. Die umfassende Patientenbefragung soll künftig jährlich durchgeführt werden. Dabei wird durch die Optimierung des Befragungsverfahrens insbesondere eine höhere Rücklaufquote angestrebt.
Dem Anliegen, das Feedback der Patienten für die Optimierung der Abläufe im Klinikum zu nutzen, dient auch das momentan in zwei Kliniken laufende Pilotprojekt eines dezentralen intranet-basierten Beschwerdemanagements. Für das gesamte Klinikum aktuell erstellte Beschwerdereports sollen zusätzlich für Verbesserungsmaßnahmen herangezogen werden. Eine führende Rolle spielt das Universitätsklinikum Greifswald bei der Weiterentwicklung der veröffentlichten Qualitätsberichte. So wurde vor wenigen Wochen der erste patientenorientierte Bericht vorgestellt und ins Internet gestellt.
Die Planung der Patientenbefragung erfolgte von einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Ärztlichen Direktorats, der Pflegedirektion, der Pflegeleitung, Mitarbeiter der Kliniken und dem Institut für Community Medicine. Die Projektleitung oblag Dr. Ulrich Kraft aus dem Ärztlichen Direktorat. Die Auswertung wurde von Prof. Thomas Kohlmann und Diplomsoziologe Jörn Moock vom Institut für Community Medicine durchgeführt.
Ansprechpartner
Universitätsklinikum Greifswald
Vorstandsvorsitzender/Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. med. Claus Bartels
Fleischmannstraße 8, 17487 Greifswald
T + 49 3834 86-50 12
F + 49 3834 86-50 10
E ulrich.kraft@uni-greifswald.de
http://www.klinikum.uni-greifswald.de
Prof. Dr. med. Claus Bartels
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).