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29.08.2006 10:19

Singles: Keine Angst vor Spülhänden!

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Auch wer allein lebt, braucht keine Angst vor Spülhänden zu haben: Selbst in Kleinhaushalten lohnt sich der Einsatz einer Spülmaschine, wenn benutzte Teller, Tassen und Besteck mehrere Tage gesammelt werden. Die Hygiene bleibt dabei auch nicht auf der Strecke: Der Geschirrspüler entfernt auch eventuell entstandene Keime. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Studie der Universität Bonn.

    In Kleinhaushalten fällt häufig so wenig Geschirr an, dass der Einsatz einer Spülmaschine sich nicht zu lohnen scheint. Das Geschirr für einige Tage zu sammeln, halten viele Verbraucher aber für unhygienisch und befürchten, die gesammelten Teller und Tassen mit normalen Spülprogrammen nicht mehr sauber zu bekommen. Haushaltstechniker der Uni Bonn haben nun gezeigt, dass diese Sorge unberechtigt ist. "Damit können die ökonomischen und ökologischen Vorteile des Geschirrspülers im Vergleich zum Handspülen auch von Single-Haushalten ausgenutzt werden", sagt Professor Dr. Rainer Stamminger, der die Untersuchungen geleitet hat.

    Durchgeführt wurde die gerade veröffentlichte Studie von Dr. Sarah Ihne. Sie konnte zeigen, dass beim Spülvorgang die Zahl der Keime auf dem Geschirr mindestens um den Faktor einhunderttausend reduziert wird - und das selbst bei ungünstigen Umständen wie niedriger Spültemperatur und kurzen Programmen. "Damit ist es problemlos möglich, das Geschirr über mehrere Tage zu sammeln", betont Stamminger.

    Kaum Spülmittelrückstände

    In ihrer Promotion hat Dr. Sarah Ihne zudem untersucht, wieviel Spülmittel auf den gereinigten Tellern zurückbleibt. "Wir konnten nur äußerst geringe Rückstände nachweisen", sagt sie. "Das gilt sowohl für Geschirrspüler als auch für das Spülen von Hand." Werden die Geschirrteile beim Handspülen allerdings nicht nochmals mit klarem Wasser nachgespült, dann sind deutlich höhere Mengen an Rückständen messbar. Obwohl diese Rückstände keine Gesundheitsgefahr darstellen, empfiehlt Professor Stamminger deshalb, das Geschirr nach dem Reinigen noch durch ein Becken mit klarem kalten Wasser zu ziehen. Der Spülvorgang selbst solle in möglichst heißem Wasser und mit einer angemessenen Menge Spülmittel erfolgen. "Spülen unter fließendem Wasser sollte aus Gründen der Nachhaltigkeit auf alle Fälle vermieden werden", so Prof. Dr. Rainer Stamminger.

    Auch Geschirrspüler entfernen Rückstände von Reiniger oder Klarspüler umso besser, je mehr Wasser sie verwenden. Professor Stamminger sieht deshalb keinen Grund, die Geschirrspülmaschinen hinsichtlich ihres Wasserverbrauchs weiter zu optimieren. Dass Spülmaschinen bei richtiger Benutzung bereits heute um einiges sparsamer reinigen als der Mensch, konnten die Bonner Wissenschaftler schon in vorherigen Untersuchungen nachweisen. Bei nur noch 10 Liter Wasserverbrauch im Normalprogramm einer modernen Geschirrspülmaschine sei wohl das Ende der Fahnenstange schon erreicht, wenn nicht schon überschritten, meint Professor Stamminger.

    Weitere Informationen zum effizienten und nachhaltigen Spülen von Geschirr gibt es unter www.aktionstag-nachhaltiges-waschen.de.

    Kontakt:
    Professor Dr. Rainer Stamminger
    Institut für Landtechnik der Universität Bonn, Sektion Haushaltstechnik
    Telefon: 0228/73-5955
    Fax: 0228/73-2596
    E-Mail: stamminger@uni-bonn.de
    http://www.landtechnik.uni-bonn.de
    http://www.haushaltstechnik.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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