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29.08.2006 10:42

Ein verwirrend vielfältiger Krebs: Interdisziplinäres Symposium über neuroendokrine Tumore

Dr. Inka Väth Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Am Mittwoch, 6. September, lädt das Universitätsklinikum Bonn zum ersten interdisziplinären Bonner NET-Symposium ein. Die Gruppe der Neuroendokrinen Tumore (NET) ist sehr uneinheitlich und es gibt eine verwirrende Vielfalt an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Daher ist hier ein fächerübergreifendes Konzept notwendig. Das Symposium gibt einen Überblick über die rasanten Entwicklungen in den verschiedenen Fachgebieten von der Pathologie über die Innere Medizin und Nuklearmedizin bis hin zur Chirurgie und Radiologie. Der besondere Fokus liegt dabei auf neuen zielgerichteten Tumortherapien. Die kostenlose Veranstaltung findet von 16.30 bis 20 Uhr in Bonner Hotel Bristol, Prinz-Albert-Straße 2, statt.

    In Deutschland erkranken pro Jahr rund 3.000 Menschen an neuroendokrinen Tumoren. Neben dem Neuroblastom im Säuglings- und Kindesalter zählen auch neuroendokrine Tumore des Magendarmtrakts zu diesem eher seltenen Krankheitsbild. Dort setzen viele dieser Tumorzellen Hormone frei, die das Verdauungssystem durcheinander bringen können. Daher ist ein quälender und dauerhafter Durchfall ein mögliches Symptom. Neuroendokrine Tumore vermehren sich meist nur sehr langsam und bleiben teilweise über Jahre unbemerkt. "Eine enge Kooperation der Fachgebiete kann die Diagnostik verbessern und ermöglicht zudem individuell auf jeden einzelnen Patienten abgestimmte Behandlungsformen", sagt Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn.

    Da endokrine Tumore meist erst in einem bereits fortgeschrittenen Stadium zur Behandlung kommen, kombinieren die Mediziner den chirurgischen Eingriff beispielsweise mit einer Chemotherapie. Eine Besonderheit ist eine nuklearmedizinische Therapie, die für die Diagnostik verwendete Substanzen nutzt. Die radioaktiv markierten Substanzen binden gezielt an die Tumorzellen und machen diese sichtbar. Darüber hinaus schädigt oder vernichtet die lokal hohe radioaktive Strahlung fast ausschließlich die Tumorzellen. "Diese neuen zielgerichteten Tumortherapieverfahren sind beispielhaft für die moderne Medizin im Kampf gegen den Krebs", sagt der Bonner Nuklearmediziner Dr. Samer Ezziddin und Organisator der Veranstaltung.

    Mit dem Symposium wollen die Bonner Mediziner den Austausch zwischen den Fachdisziplinen anregen. Dazu bietet ein neues deutsches NET-Register, in dem alle Patientendaten anonymisiert zentral erfasst werden, eine Grundlage.

    Kontakt für die Medien:
    Dr. Samer Ezziddin
    Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-16171 (Pforte)
    E-Mail: samer.ezziddin@ukb.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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