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Wissenschaft
Am 1. und 2. September 2006 findet in den Räumen der Universität Hamburg am Von-Melle-Park das 3. Hamburger Symposium Persönlichkeitsstörungen statt. Veranstalter sind die Borderline-Station der Asklepios Klinik Nord, die Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen e.V. (GePs), das Institut für Psychotherapie der Universität Hamburg und das Hamburger Netzwerk Borderline.
Persönlichkeitsstörungen wie zum Beispiel die Borderline-Störung oder auch paranoide oder narzisstische Störungen, ängstliche und zwanghafte Persönlichkeitsstörungen beeinträchtigen das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen sehr stark und gehören zu den häufigsten psychiatrischen Krankheitsbildern. So leiden etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung unter einer Borderline-Störung. Die Betroffenen seien - meist gut therapiert - häufig in leitenden Positionen anzutreffen, berichtet der Leitende Arzt der IV. Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik Nord, Dr. Birger Dulz. Auf der anderen Seite landeten viele von ihnen - ohne Therapie - in psychiatrischen Einrichtungen und im Strafvollzug. So stellen Borderliner rund 30 Prozent der erstinhaftierten deutschen Strafgefangenen. "Borderliner verursachen erhebliche Behandlungs- und Volkswirtschaftskosten, haben aber bei spezifischer Therapie eine vergleichsweise gute Prognose", betont Dulz: "Bis vor 15 Jahren existierten solche spezialisierten Konzepte aber nur auf dem Papier. 1989 nahm die Borderline-Station der heutigen Asklepios Klinik Nord ihre Arbeit als eine der ersten Spezialeinrichtungen für Persönlichkeitsstörungen auf. Bis heute liegt ihr Hauptaugenmerk auf der so genannten beziehungszentrierten Therapie. Aus dieser Arbeit heraus entstanden unter anderem die GePs e.V., deren Gründungspräsident Dulz ist, und das Hamburger Netzwerk Borderline.
Neue Abteilung in der Asklepios Klinik Nord
In den kommenden Monaten wird die Versorgung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen in Hamburg deutlich ausgebaut: Die Asklepios Klinik Nord richtet eine eigene Fachabteilung "Persönlichkeitsstörungen und Trauma" mit Spezialstationen für Krisenintervention, Persönlichkeitsstörung und Sucht, Frauen, beziehungszentrierte psychodynamische Psychotherapie und junge Erwachsene sowie einer Tagesklinik ein.
Hamburger Symposium Persönlichkeitsstörungen
Gemeinsam mit dem Institut für Psychotherapie der Universität Hamburg veranstalten die Borderline-Station, die GePs und das Netzwerk Borderline zum dritten Mal das Hamburger Symposium Persönlichkeitsstörungen. Wie in den Vorjahren wurde die praxisorientierte Veranstaltung auf 350 Teilnehmer begrenzt, um einen lebendigen Austausch zu ermöglichen.
Hamburg-Preis Persönlichkeitsstörungen
Erstmalig wird in diesem Jahr der aus zwei Kategorien bestehende "Hamburg-Preis Persönlichkeitsstörungen" verliehen. Mit einem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro gehört er zu den bundesweit höchstdotierten Wissenschaftspreisen in der Psychiatrie. Der von der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V. und der LBK Hamburg GmbH ausgeschriebene Preis wird künftig jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Persönlichkeitsstörungen verliehen und soll vor allem die klinische Forschung fördern. "Für die Grundlagenforschung gibt es genügend Förderung, dieser Preis soll direkt den Patienten zugute kommen und insbesondere auch junge Forscher fördern", so Kongresspräsident Dulz. Welche beiden Arbeiten aus den rund 30 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet werden, wird auf dem Abschlussplenum am Sonnabend bekannt gegeben.
http://www.geps.info Homepage der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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