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Erste Geographie Bachelor-Absolventen der Universität Jena schlossen Studium ab
Jena (31.08.06) Es war einmal, als ein durchschnittlicher Geographiestudierender der Friedrich-Schiller-Universität Jena 14 Semester studierte, um den ersten akademischen Abschluss in der Tasche zu haben. Es war einmal, als etwa 60 Prozent eines Jahrgangs ihr Geographiestudium nicht beendeten. Es war einmal: "Diplom". Es ist: Bachelor-Zeit. Als erste Absolventen haben jetzt Katharina Frank, Kristin Schwalbe, Maria Bröder und Isabel Kunitzsch den modularisierten Bachelor Studiengang Geographie (B. Sc.) an der Jenaer Universität erfolgreich abgeschlossen.
Bereits im Wintersemester 2003/04 wurde der neue Abschluss "Bachelor of Science" am Institut für Geographie eingeführt. Damit verkürzte sich das Studium, so dass die Studierenden nun bereits nach drei Jahren Regelstudienzeit den akademischen Grad "Bachelor" erwerben und die Möglichkeit haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Jedes Semester schließen die Studierenden alle Kurse jeweils mit einer Prüfung ab, den so genannten studienbegleitenden Modulprüfungen. Alle Noten daraus fließen in die Gesamtnote des Abschlusses mit ein.
Die größte deutsche Hochschulreform unter dem Namen "Bologna-Prozess", die 2010 für alle Studiengänge abgeschlossen sein soll, strebt eine straffere Organisation des Studienverlaufes, kürzere Studiendauern und international vergleichbare Abschlüsse an. "Selbst erfolgreiche, leistungsstarke Studierende fanden oft kein Ende des Studiums", sagt HDoz. Dr. Jussi Baade, Vorsitzender des Prüfungsausschusses. Und der Mitarbeiter der Abteilung Physische Geographie am Institut für Geographie fügt hinzu: "Durch das Bachelorsystem sind die Studierenden gezwungen, ihr Studium in der Regelstudienzeit von drei, maximal vier Jahren zu absolvieren." Module dürfen einmal wiederholt werden, andernfalls droht das Ende des Studiums. Dass das Studienfach erst im sechsten Semester abgebrochen beziehungsweise gewechselt wird, verhindern im neuen System die studienbegleitenden Prüfungen. "Über 60 Prozent der Studienanfänger des ersten Jahrgangs in Geographie werden ihr Studium auch abschließen, das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem alten Diplomstudiengang", so Dr. Baade. Für die Mitarbeiter des Instituts für Geographie hat sich allerdings der bürokratische Aufwand mit Einführung des Bachelor-Studienganges extrem vergrößert: Statt ehemals drei Vordiplom- und drei Diplomprüfungen sind nun 24 studienbegleitende Prüfungen zu bewältigen.
"Natürlich gibt es noch organisatorische Schwierigkeiten, da wir alle Veranstaltungen restrukturiert haben. Den Studierenden neben dem Fachwissen die Schlüsselqualifikationen wie den Umgang mit fachlicher Software in drei statt sieben Jahren beizubringen, erforderte, den gesamten Aufbau des Geographiestudiums in Jena inhaltlich sowie formal neu zu strukturieren," erklärt Dr. Baade, der gemeinsam mit den Professoren Benno Werlen, Peter Sedlacek und Wolfgang-Albert Flügel sowie zahlreichen weiteren Mitgliedern des Institutes die Umstellung vom Diplom auf Bachelor und Master gestemmt hat.
Die jetzigen Bachelor-Absolventen wissen größtenteils, wo sie sich im Nischenarbeitsmarkt der Geographen platzieren. Viele haben während ihres Pflichtpraktikums bereits Angebote von Seiten der Arbeitgeber erhalten. Die Unternehmen signalisieren Interesse, den Bachelor einzustellen.
Auf universitärer Seite ist auch schon die Planung des Master-Programmes abgeschlossen. Ab kommendem Wintersemester wird es an der Universität Jena je einen Master in Geographie sowie in Geoinformatik geben.
Kontakt:
Institut für Geographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Löbdergraben 32, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948810
Fax: 03641 / 948812
E-Mail: Jussi.Baade[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
regional
Studium und Lehre
Deutsch
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