idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Welche Tomatensorten eignen sich für den Anbau im Freiland? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler der Universität Göttingen: In Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein Dreschflegel untersuchen sie seit 2003 Züchtungsmethodik und Sortenentwicklung. Schwerpunkte bilden eine regional differenzierte Züchtung sowie die Feldresistenzforschung. Ziel ist es, durch ein verbessertes und erweitertes Sortenspektrum den weitgehend eingestellten Freilandanbau zu fördern. Das Projekt ist an der Abteilung Pflanzenzüchtung der Fakultät für Agrarwissenschaften angesiedelt und wird im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau bis 2007 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Verbraucher können sich auf den landwirtschaftlichen Dreschflegel-Betrieben über Sorten und Anbaumethoden informieren.
Pressemitteilung
Göttingen, 1. September 2006 / Nr. 276/2006
Agrarwissenschaftler testen Tomatensorten für den Freilandanbau
Verbraucher und Gärtner können sich über Anbau und Neuzüchtungen informieren
(pug) Welche Tomatensorten eignen sich für den Anbau im Freiland? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler der Universität Göttingen: In Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein Dreschflegel untersuchen sie seit 2003 Züchtungsmethodik und Sortenentwicklung. Schwerpunkte bilden eine regional differenzierte Züchtung sowie die Feldresistenzforschung. Ziel ist es, durch ein verbessertes und erweitertes Sortenspektrum den weitgehend eingestellten Freilandanbau zu fördern. Das Projekt ist an der Abteilung Pflanzenzüchtung der Fakultät für Agrarwissenschaften angesiedelt und wird im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau bis 2007 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Verbraucher können sich auf den landwirtschaftlichen Dreschflegel-Betrieben über Sorten und Anbaumethoden informieren.
Tomaten gehören zu den wichtigsten Gemüsen in Deutschland. Durch einen zunehmend aggressiven Befall mit dem Pilz Phytophthora infestans ist der Anbau ohne Dach und Bewässerung schwierig geworden. "Im Erwerbsgemüseanbau spielen Freiland-Tomaten keine Rolle mehr. Die Züchtung legt hier schon lange ihren Schwerpunkt auf die Produktion unter Glas und Folie, homogenes Aussehen und gute Transport- und Lagerfähigkeit. Dies hat zu einem Verlust der Sortenvielfalt und Anbaumöglichkeiten geführt", betont Dr. Bernd Horneburg. Die Forscher untersuchen nun Tomatensorten, die eine hohe Feldresistenz gegen Kraut- und Braunfäule mit ausgezeichneten Ertrags- und Qualitätseigenschaften kombinieren. Dazu wurden 3.500 traditionelle und neue Sorten im gesamten Bundesgebiet in Dreschflegel-Betrieben und kooperierenden Einrichtungen geprüft, um Sortenempfehlungen für den ökologischen Freilandanbau zu geben. Die Fachleute aus Wissenschaft und Praxis untersuchen auch die züchtungsmethodischen Grundlagen. Zudem werden Tomatensorten speziell für Kleingarten und Direktvermarktung gezüchtet sowie der Jungpflanzenverkauf und die Anbauweise von Wildtomaten getestet.
Interessierte Verbraucher in Nordthüringen, Südniedersachsen und Nordhessen haben am Sonnabend, 9. September 2006, die Möglichkeit, die Freiland-Tomatenversuche mit Sortenvergleichen und Neuzüchtungen sowie den Demonstrationsanbau von Wildtomaten zu besichtigen. Dafür öffnet der Dreschflegel-Betrieb in Schönhagen (Postleitzahl 37318) von 14 bis 18 Uhr seine Türen. Die Besucher können dabei auch verschiedene Sorten verkosten und sich zudem über die Sortenvielfalt anderer Kulturpflanzen informieren. Führungen beginnen um 14.15 Uhr. Die Anfahrt erfolgt über die B80 zwischen Witzenhausen und Heilbad Heiligenstadt. Weitere Informationen im Internet sind unter http://www.dreschflegel-saatgut.de abrufbar.
Kontaktadresse:
Dr. Bernd Horneburg, Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Von Siebold-Straße 8, 37075 Göttingen, Telefon (0551) 39-4360, Fax (0551) 39-4601
e-mail: bhorneb@gwdg.de, Internet: http://www.gwdg.de/~pbzhome/pflanzen.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).