idw – Informationsdienst Wissenschaft
Nachrichten, Termine, Experten
Nachrichten, Termine, Experten
idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Nr. 086/4.09.2006/le
Operations Research: die Anwendung im Blick
Ehrendoktorwürde für Professor Dr. Martin Grötschel
Gleich drei großen Aufgaben widmet sich der Mathematiker Professor Dr. Martin Grötschel: Er hat den Lehrstuhl für Informationstechnik an der Technischen Universität Berlin inne und ist Vizepräsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin (ZIB). Seit 2002 ist er außerdem Sprecher des Matheon, des Zentrums der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das sich mit der Mathematik für Schlüsseltechnologien beschäftigt.
Zu Martin Grötschels Fachgebieten zählen die Mathematische Optimierung, die Diskrete Mathematik und das Operations Research. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei die Anwendung seiner Forschungsergebnisse auf reale Probleme aus Ökonomie und Technik in Bereichen wie Logistik, Produktionsplanung und flexible Fertigung, Planung öffentlicher Transportwege und Telekommunikation. Seine Verdienste um das Fach Operations Research und insbesondere seine wegweisenden wissenschaftlichen Beiträge zur kombinatorischen Optimierung und deren erfolgreiche Umsetzung in die Praxis würdigt die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Karlsruhe mit der
Verleihung der Ehrendoktorwürde
an Herrn Professor Dr. Martin Grötschel
beim Festkolloquium
am Freitag, 8. September, 17 Uhr s.t.,
im Tulla-Hörsaal, Kollegiengebäude am Ehrenhof
(Englerstraße 11, Geb. 11.40).
Wie kaum eine andere Disziplin lebt das Operations Research von einem regen Wissensaustausch zwischen Theorie und Praxis. Dies bedingt schon der Forschungsgegenstand: die Problemanalyse und Vorbereitung optimaler Entscheidungen im Unternehmen mittels wissenschaftlicher Methoden aus Mathematik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften. Martin Grötschel hat eine Vorbildfunktion. Er hat acht Bücher geschrieben, mehr als 100 Aufsätze veröffentlicht und ist Mitherausgeber von 13 wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Zudem engagiert er sich in verschiedenen nationalen und internationalen Gesellschaften, unter anderem in der Mathematical Programming Society (MPS) und der Society of Industrial and Applied Sciences (SIAM). Im August dieses Jahres wurde er als erster Deutscher zum Generalsekretär der International Mathematical Union (IMU) gewählt.
Im Festvortrag wird Professor Dr. Robert E. Bixby, Präsident des ILOG Technical Advisory Board und Professor an der Rice University, den Praxisbezug Grötschels aufgreifen und in seinem Vortrag "Integer Programming: Yesterday, Today, and Tomorrow" zur numerischen Behandlung komplexer Systeme Stellung beziehen. Die Laudatio hält Professor Dr. Manfred Padberg von der New York University. Grötschel selbst wird über "Das OR-Problem" referieren. Die Grußworte sprechen zuvor Professor Dr. Wolffried Stucky, Dekan der Fakultät, sowie Professor Dr. Jürgen Becker, Prorektor für Studium und Lehre der Universität. Im Anschluss an das Festkolloquium lädt die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zu einem Empfang im Lichthof des Kollegiengebäudes ein.
Zur Person
Nach dem Studium der Mathematik in Bochum promovierte Martin Grötschel 1977 in Bonn zum Dr.rer.pol. Die Habilitation für Operations Research folgte 1981 ebenfalls in Bonn. Bevor er 1991 nach Berlin ging, war er von 1982 bis 1991 Professor für Angewandte Mathematik an der Universität Augsburg. Unter den zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen, die Grötschel erhalten hat, sind besonders der George-B.-Dantzig-Preis für seinen Beitrag zur Mathematischen Optimierung, der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Grundlagenforschung und der Karl-Heinz-Beckurts-Preis für den Transfer von Forschung in die Industrie hervorzuheben. Im Jahr 2004 wurde er mit der EURO Gold-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Vereinigung der Europäischen Gesellschaften für Operations Research, geehrt.
Weitere Informationen:
Angelika Schukraft
Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH)
Tel.: 0721 608-6212
E-Mail: schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de
http://www.presse.uni-karlsruhe.de/6251.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).
