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Wissenschaft
Hochrangige Experten diskutieren medizinische, juristische, ethische und ökonomische Aspekte intensivmedizinischer Grenzsituationen
(Mainz, 22. / 23. September 2006) Am 22. und 23. September findet am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein ganz besonderes Symposium statt. Das Forum Intensivmedizin beschäftigt sich in diesem Jahr mit Fragen, die einerseits uns alle angehen, andererseits aber auch häufig tabuisiert werden: Es geht um Grenzsituationen in der Intensivmedizin. Da das Thema von hoher gesellschaftspolitischer Relevanz ist, diskutieren hochrangige Experten nicht nur medizinische, sondern auch juristische, ethische, ökonomische, philosophische und theologische Aspekte einer Entscheidungsfindung: Wer entscheidet für den bewusstlosen Patienten? Was sagen die Juristen, die das Thema Sterbehilfe auf dem diesjährigen Deutschen Juristentag behandeln? Es ist die erste Veranstaltung bundesweit, die sich mit dem Thema "Grenzsituationen" in dieser fachlichen Breite befasst. Zum Abschluss des Symposiums findet am Samstag, den 23. September von 11.30 bis 12.30 Uhr eine öffentliche Diskussion zum Thema "Recht auf Leben - Recht auf Sterben" statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Die Chirurgie ist ohne Intensivmedizin nicht denkbar. Erst die Kombination von hochspezialisierter operativer Therapie mit den Möglichkeiten der Intensivtherapie erlaubt die Grenze des Machbaren ständig zu erweitern und immer komplexere Eingriffe bei immer kränkeren Patienten mit immer höherem Risiko durchzuführen. Der Faszination des vielfachen Erfolges stehen Situationen gegenüber, bei denen sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit ärztlichen Handelns stellt, bei denen das Leben nur mit den Methoden der Intensivtherapie aufrecht erhalten wird, ohne Aussicht auf Gesundung. Wie weit darf oder muss der Arzt gehen, wer entscheidet für den bewusstlosen Patienten, welche Rolle spielen Überlegungen zur gerechten Verteilung intensivmedizinischer Ressourcen?
Das diesjährige intensivmedizinische Forum beschäftigt sich gemeinsam mit der anästhesiologischen und den drei chirurgischen Intensivstationen des Universitätsklinikums Mainz mit diesen Grenzsituationen und der Entscheidungsfindung unter juristischen, ethischen, ökonomischen, aber auch philosophischen und theologischen Aspekten. Hochkompetente Experten werden an zwei Tagen die aufgeworfenen Fragen beleuchten und beantworten - unter ihnen beispielsweise der Mainzer Kardinal Karl Lehmann oder der frühere Präsident der Bundesärztekammer Prof. Dr. Karsten Villmar.
Die Möglichkeiten der Intensivmedizin erzeugen Zuversicht, aber auch Angst. "Recht auf Leben - Recht auf Sterben" ist das Thema des zweiten Teiles des Symposiums. Unsere Nachbarländer Holland und die Schweiz sind den Weg der Liberalisierung der Sterbehilfe gegangen. Ist dieser Weg empfehlenswert oder gar gefährlich? Was sagen die Juristen, die dieses Thema auf dem diesjährigen Deutschen Juristentag behandeln? Was sagt die Politik? All dies wird in einer abschließenden öffentlichen Diskussion zur Sprache kommen, zu der alle interessierten Bürger und Bürgerinnen eingeladen sind.
Weitere Informationen:
Zum Vortrag von Kardinal Lehmann zum Thema "Leiden ohne Ende - Lebenserhalt um jeden Preis?" am Freitag, den 22. September, von 17.00 bis 18.00 Uhr sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.
Dies gilt auch für die öffentliche Diskussion zum Ende des Symposiums: Sie findet statt am Samstag, den 23. September 2006, von 11.30 bis 12.30 Uhr.
Veranstaltungsort: Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H), Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz.
Ein ausführliches Programm ist zu finden unter:
http://www-klinik.uni-mainz.de/Allgemchir/ForumIntensivmedizin1.pdf
Ansprechpartner für die Redaktionen:
Wir laden Sie als Vertreter der Presse herzlich zur öffentlichen Abschlussdiskussion ein, an der auch Kardinal Lehmann teilnehmen wird. Ferner können Sie natürlich auch an allen anderen Vorträgen teilnehmen. Wir sind weiterhin gerne behilflich bei der Vermittlung von Interviewpartnern. Bitte wenden Sie sich während der Tagung an die Anmeldung im Foyer des Hörsaals der Chirurgie oder vorab an:
Dr. Renée Dillinger, Pressestelle,
Tel. 06131 / 17-7424, Fax 06131 / 17-3496,
E-Mail: presse@vorstand.klinik.uni-mainz.de
http://www-klinik.uni-mainz.de/Allgemchir/ForumIntensivmedizin1.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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