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Seit acht Jahren fördert das EXIST-Programm Existenzgründer aus Hochschulen. Das Fraunhofer ISI zieht jetzt ein überwiegend positives Fazit: Unternehmerisches Denken wird heute schon an den Hochschulen gelehrt, Selbstständigkeit gilt als interessante Berufsoption.
Das Rüstzeug für unternehmerisches Denken und Handeln kann nicht in einer Hochschulausbildung vermittelt werden. Dieses Vorurteil stimmte noch vor wenigen Jahren. Doch mittlerweile ist auch in den Universitäten und Fachhochschulen ein neuer Gründergeist eingezogen. Einen großen Beitrag dazu hat EXIST geleistet, ein Programm der Bundesregierung, das seit 1998 zunächst in fünf und dann in weiteren zehn Regionen Gründungen aus Hochschulen förderte. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe, das für den gesamten Zeitraum die Wirkung von EXIST untersucht hat, zieht jetzt ein überwiegend positives Fazit.
Eine Stärke von EXIST sei es, so das Fraunhofer ISI, dass es nicht wie andere Programme vorrangig einzelne Unternehmen fördere - zum Beispiel durch Geld und Beratung - sondern dass es schon früher ansetze, nämlich bei den potenziellen Unternehmensgründerinnen und Unternehmensgründern und ihren individuellen Fähigkeiten. Wissenschaftlern und Hochschulabsolventen fehlt es nämlich häufig an Know-how und an der richtigen Motivation, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Hier hat EXIST viel erreicht: "Entrepreneurship" ist heute in den Lehrveranstaltungen vieler Studiengänge verankert. Dort wird Gründungsmanagement gelehrt, es gibt Unternehmensplanspiele, Businessplan-Wettbewerbe, und die Studierenden schulen ihre "Soft-skills" wie Kommunikationsfähigkeit oder Führungsverhalten. "Die Haltung zur Selbstständigkeit als Berufsoption hat sich deutlich verbessert", sagt ISI-Projektleiterin Marianne Kulicke.
Die Begleitforschung des Fraunhofer ISI hat aber auch noch ein deutliches Entwicklungspotenzial zu Tage gefördert: So ist das unternehmerische Bewusstsein in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern - bei Studierenden wie Wis-senschaftlern - noch nicht zufriedenstellend. Auch müssen Gründerinnen und Gründer stärker sensibilisiert werden, ihre Forschungsergebnisse, die sie an der Hochschule gewinnen, in ein wachstumsorientiertes Geschäftsmodell umzuset-zen. Auf die Weiterentwicklung des bislang Erreichten zielt die Neuausrichtung des EXIST-Programms ab, zum Beispiel indem das systematische Entwickeln von Ideen und die Verwertung von Forschungsergebnissen durch Gründungen stärker in den Vordergrund rücken.
Der EXIST-Bericht ist als Buch erschienen:
EXIST - Existenzgründungen aus Hochschulen,
Fraunhofer IRB-Verlag, ISBN 3-8167-7091-6
Bestellen: www.isi.fraunhofer.de/r/flyer/exist.htm
Kurzfassung als PDF: www.isi.fraunhofer.de/r/download/exist_kurzfassung.pdf
Kontakt:
Dr. Marianne Kulicke
Telefon: 0721 / 6809 - 137
E-Mail: marianne.kulicke@isi.fraunhofer.de
Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktpotenziale technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik neuer Märkte und die Innovationspolitik.
http://www.isi.fraunhofer.de/r/download/exist_kurzfassung.pdf Kurzfassung des Berichts
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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