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02.02.2000 14:27

Qualitätssicherung in der Onkologie - Großer Workshop-Kongress des Tumorzentrums Freiburg

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Qualitätssicherung in der Onkologie

    Großer Workshop-Kongress des Tumorzentrums Freiburg

    "Qualitätssicherung in der Onkologie" ist das Thema des 4. Kongresses des Tumorzentrums Freiburg Tumortherapie - State of the Art, der von Mittwoch, den 2. Februar, bis Samstag, den 5. Februar 2000, am Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Straße 55 stattfinden wird. Als einziges Tumorzentrum in Deutschland veranstaltet das Tumorzentrum Freiburg alle zwei Jahre einen wissenschaftlichen Workshop-Kongreß, um den Stand der Tumortherapie am Freiburger Universitätsklinikum zu dokumentieren. Wie bei den vorausgegangenen Kongressen 1994, 1996 und 1998 erhalten die erwarteten 1.500 Teilnehmer aus Medizin, Naturwissenschaften und Gesundheitswesen wiederum die Möglichkeit, die in Freiburg praktizierte Therapie der verschiedenen malignen Tumoren in einem interaktiven Prozeß kennenzulernen: Live-Übertragungen aus den Operationssälen sowie Videodemonstrationen ergänzen Vorträge und Arbeitsgruppen zu allen Arbeitsbereichen der onkologischen Forschung. Den Veranstaltern ist es gelungen, nahezu alle an der Krebsbehandlung beteiligten Abteilungen in das viertägige Programm zu integrieren.

    Zu den Highlights des Kongressprogramms gehört u.a. die für alle Bürgerinnen und Bürger öffentliche Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch, den 2. Februar 2000, von 18.00 bis 21.00 Uhr im Hörsaal "Zoologie-Rundbau" hinter dem Chemie-Hochhaus, Albertstraße 21. Die Veranstaltung steht unter dem Thema Die Bedeutung von Genen für die Krebsentstehung - Chancen und Risiken des Einzelnen. Den Festvortrag hält Professor Dr. Wolfgang Engel, Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Göttingen. In der anschließenden Podiumsdiskussion wird das Thema nochmals kontrovers aufgegriffen. Unter der Moderation von Werner Witt vom Südwestrundfunk, Studio Freiburg, diskutieren neben Professor Engel ebenfalls Professor Dr. Dr. h.c. Hubert E. Blum, Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin II der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg, sowie Professor Dr. Matthias Brandis, Geschäftsführender Direktor des Tumorzentrums Freiburg. Das Thema "Gene und Krebsrisiko" ist beim Kongress ebenfalls ein wissenschaftliches Schwerpunktthema: Am Samstag vormittag, den 5. Februar, diskutieren die Kongressgäste u.a. über "Die Beschaffung genetischer Informationen und den Persönlichkeitsschutz des Patienten", die "Aussagekraft genetischer Daten" sowie über "Ethische Grundsätze und Richtlinien" bzw. "Psychoonkologische Interventionen beim Umgang mit genetischen Informationen".

    Der Krebs ist in unserer Gesellschaft neben den Herz-Kreislauferkrankungen die Zivilisationskrankheit Nummer 1. Heute sind etwa 100 verschiedene Krebsarten bekannt, deren Krankheitsbilder und -verläufe sich deutlich unterscheiden und eine sehr differenzierte Therapie benötigen. Am Freiburger Universitätsklinikum werden jährlich mehr als 4.000 neue Krebspatienten stationär behandelt. Diese kommen vorwiegend aus einem Einzugsgebiet, das vom Bodensee im Süden bis nach Karlsruhe im Norden reicht, aber auch aus anderen Bundesländern. Viele Patienten müssen die dem Tumorzentrum Freiburg angeschlossenen Kliniken mehrfach aufsuchen. Daneben steigt ebenfalls die Zahl derjenigen, die eine zweite Expertenmeinung am Freiburger Universitätsklinikum einholen möchten.

    Für die Betroffenen tut Hilfe not: Sie benötigen optimale Bedingungen in der Diagnostik, der Therapie, der Pflege und der Nachsorge. Hier leistet das Tumorzentrum als Ansprechpartner für Ärzte und Patienten sowie als Bindeglied zwischen den einzel-nen Abteilungen und Klinken eine vorbildliche Arbeit. Die vielseitigen Aktivitäten des Zentrums, das im Jahr 1979 als zentrale Leiteinrichtung für die Versorgung der Tumorpatienten in der Region Südbaden gegründet wurde, führten in den letzten Jahren zu ständigen, abteilungsübergreifenden Fallbesprechungen. Diese interdisziplinären onkologischen Kolloquien wurden am Freiburger Universitätsklinikum zu einem wesentlichen Instrument zur Planung von Diagnostik und Therapie.

    Darüber hinaus bemüht sich das Tumorzen-trum Freiburg seit einigen Jahren verstärkt um die psychische und soziale Patientenversorgung und -betreuung. Auf Initiative des Geschäfts-führenden Direktors des Tumorzentrums, Professor Dr. Matthias Brandis, konnte so u.a. das Gruppenprogramm "Körper und Psyche" etabliert werden, das der psy-chischen Unterstützung und Stabilisierung von Betroffenen dient, um so langfristig deren Lebensqualität zu verbessern. Ferner wird derzeit ein "Psychoonkologisches Team" am Tumorzentrum Freiburg aufgebaut, u.a. mit dem Ziel, wöchentlich stattfindende "Gesprächskreise für Tumorpatienten" zu etablieren. Hier können sich alle stationären und ambulanten Patienten bzw. deren Angehörige ohne bürokratische Voranmeldung zu einem Gesprächs- und Informationsaustausch treffen. Im Zentrum dieses ebenfalls kostenlosen Ange-bots stehen Beratung und Information zu allen die Krebsdiagnostik bzw. -therapie oder die krebsmedizinischen Nachsorge betreffenden Fragen sowie das Kennen-lernen von Entspannungstechniken, um den Umgang mit belastenden Gefühlen wie Angst, seelischem Schmerz oder Hilflosigkeit zu verbessern.

    Die kompetente Information ist auch im Bereich des psycho-sozialen Betreuungs-angebots für Krebspatienten das A und O: Deshalb hat das Tumorzentrum Freiburg bereits im Herbst 1996 einen telefonischen Beratungsservice, die "Krebs-Hotline", eingerichtet. Unter der Telefonnummer 0761/270-6060 können sich von montags bis freitags Anrufer kostenlos erste Informationen zu medizinischen, psychischen und sozialen Aspekten der Krebserkrankungen holen. Mittlerweile haben fast 4.000 Anrufer diesen Service genutzt. Wöchentlich melden sich etwa 30 bis 40 Anruferin-nen und Anrufer, um sich kompetent beraten zu lassen.

    Kontakt:
    Dr. Walter Koch, Tumorzentrum Freiburg, Hugstetter Straße 55,
    79106 Freiburg, Tel. 07611270-3312, Fax 0761/270-3398, Mail: kochw@.ukl.uni-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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