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Wissenschaft
Die Universität Ulm hat am Mittwoch der finnischen Biochemikerin Professor Taina Pihlajaniemi die Hans Kupczyk-Gastprofessur 2006 verliehen.
Die Wissenschaftlerin ist Direktorin der Abteilung Medizinische Biochemie und Molekularbiologie der Ulmer Partneruniversität Oulu und zugleich wissenschaftliche Direktorin des Biocenters Oulu. Letzteres genießt hohes internationales Ansehen als Zentrum exzellenter Grundlagenforschung. Pihlajaniemi signalisierte in ihrem Vortrag Interesse an einer Zusammenarbeit mit der in Ulm geplanten Graduiertenschule für Molekulare Medizin. Der Ulmer Universitätsrektor Professor Karl Joachim Ebeling sieht gute Chancen für eine noch intensivere Kooperation mit der renommierten Hochschule am Polarkreis, in deren Umfeld sich ebenfalls eine Wissenschaftsstadt entwickelt hat.
"Wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit ist der Studentenaustausch im Rahmen des Erasmus-Programms", sagte Ebeling in seinem Grußwort. Dabei erinnerte er an den seit 1993 bestehenden Partnerschaftsvertrag mit der Universität Oulu, der eine überaus vielseitige und intensive Kooperation beinhalte. Eben diese Gastprofessur sollte einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit um zukunftsträchtige Bereiche ermöglichen, wünschte der Rektor. Ferner dankte er der Stifterfamilie für die auch nach dem Ableben des Ehepaars Kupczyk gute Zusammenarbeit mit der Universität. Mit der inzwischen zwanzigsten Gastprofessur leiste die Stiftung einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung.
Professor Rolf Brenner, Leiter der Sektion Biochemie der Gelenks- und Bindegewebserkrankungen in der Universitätsklinik für Orthopädie und Gastgeber der finnischen Wissenschaftlerin während ihres Ulm-Aufenthalts, erinnerte bei der Vorstellung von Professor Pihlajaniemi an die frühe Phase der Kollagenforschung in Europa. Diese sei wesentlich von zwei Forscherpersönlichkeiten geprägt gewesen: Professor Kari Kivirikko von der Universität Oulu, bei dem die Ulmer Gastprofessorin ihre wissenschaftliche Tätigkeit begonnen habe, und Professor Klaus Kühn vom Max-Planck-Insititut für Biochemie in Martinsried, bei dem er selbst einst gearbeitet hatte. Eine erste thematische Verbindung zwischen ihm und seinem Gast resultiert Brenner zufolge aus dem gemeinsamen Interesse an einer Erkrankung, der Osteogenesis imperfekta oder Glasknochenerkrankung. Während Professor Taina Pihlajaniemi bei einem Forschungsaufenthalt in den USA eine der ersten Genmutationen als Grundlage dieser Erkrankung identifiziert habe, so Brenner weiter, habe sich die Ulmer Universitätsklinik als ein Zentrum für die medizinische Betreuung dieser Patienten profiliert.
Wie die Gastprofessorin berichtete, ermöglichten kontinuierliche Grundlagenforschungen in Oulu inzwischen die gentechnische Herstellung von Kollagenen. "Für künftige medizinische Anwendungen hat das große Bedeutung", sagte Professor Pihlajaniemi, als Biomaterial zum Beispiel für die Herstellung oder Regeneration von Geweben. Darüber hinaus lieferten Forschungsarbeiten mitunter auch neue und unerwartete Aspekte, so die finnische Wissenschaftlerin. Ein aktuelles Beispiel aus Oulu sei die Anwendung des Wissens zu Enzymen des Kollagenstoffwechsels: "Daraus ergeben sich innovative Ansätze zur Behandlung von Anämie."
Verleihung der Hans-Kupczyk-Gastprofessur (von links): Rektor Prof. Karl Joachim Ebeling, Prof. Tain ...
Universität Ulm
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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