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02.10.2006 11:00

Heidelberger Psychologe gibt neue Enzyklopädie "Denken und Problemlösen" heraus

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Eine Zusammenfassung bisheriger Forschungsbefunde findet sich in der gerade erschienenen Enzyklopädie "Denken und Problemlösen", die der Heidelberger Ordinarius für Allgemeine und Theoretische Psychologie, Prof. Dr. Joachim Funke, herausgegeben hat

    Nachdenken über Probleme hat die Menschheit weit gebracht. Welche Besonderheiten, Stärken und Schwächen, hat die psychologische Forschung zu diesem Thema aufgedeckt? Eine Zusammenfassung bisheriger Forschungsbefunde findet sich in der gerade erschienenen Enzyklopädie "Denken und Problemlösen", die der Heidelberger Ordinarius für Allgemeine und Theoretische Psychologie, Prof. Dr. Joachim Funke, herausgegeben hat und die sich an die Fachöffentlichkeit wie auch an die Nachbardisziplinen wendet.

    Denken und Problemlösen stellen traditionsreiche Schwerpunkte deutscher Psychologie-Geschichte dar. Doch nicht nur der Rückgriff auf die nach wie vor fruchtbaren gestaltpsychologischen Ansätze zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist wichtig - noch nie war der Bedarf nach Forschung in diesem Bereich so groß wie heute. Problemlösen zählt als Schlüsselqualifikation in der internationalen Bildungsstudie PISA wie in der OECD-Folgestudie PIAAC, und auch in Anforderungsprofilen von Führungskräften und Politikern fehlt diese Dimension nicht.

    Die vorliegende Enzyklopädie vereint international namhafte Wissenschaftler, die in insgesamt 11 Kapiteln einen kenntnisreichen Überblick über die verschiedenen Facetten des Themas Denken und Problemlösen geben. Kapitel 1 "Einsicht und Umstrukturierung beim Problemlösen" greift Forschungen der Gestaltpsychologie über Einsicht und Umstrukturierung auf und bietet einen sehr umfassenden, detaillierten Überblick über die historischen Ansätze wie auch die modernen Ansätzen der kognitiven Psychologie.

    Kapitel 2 "Kausales Denken" stellt die fundamentale Bedeutung von Kausalität für menschliche Erkenntnistätigkeit heraus. Kapitel 3 "Deduktion und logisches Denken" gibt einen gut strukturierten Überblick über die Forschung zum konditionalen, syllogistischen und relationalen Schließen. Kapitel 4 "Induktives Schließen: Umgang mit Wahrscheinlichkeiten" stellt aus einer sozial- und entscheidungspsychologischen Perspektive Kategorisierung, Diskriminierung und Kontingenzableitung als fundamentale kognitive Prozesse dar. Kapitel 5 "Denken und Urteilen unter Unsicherheit: Kognitive Heuristiken" präsentiert das Forschungsprogramm zur "Adaptiven Toolbox" der Berliner ABC-Gruppe.

    Kapitel 6 "Komplexes Problemlösen" gibt eine Übersicht über den Einsatz computersimulierter Szenarien zur Herstellung einer herausfordernden Problemsituation. Kapitel 7 "Störungen und Fehler beim Denken und Problemlösen" berichtet über Fehlerforschung, die sich mit dem Handeln in komplexen Realitäten befasst. Kapitel 8 "Computermodelle des Denkens und Problemlösens" wirft einen Blick in spannende Forschungen zur Künstlichen Intelligenz, die auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Psychologie und Informatik aufmerksam machen.

    Kapitel 9 "Kulturelle Unterschiede beim Problemlösen" gibt einen umfassenden Überblick über die empirische Befundlage zum Kulturvergleich. Kapitel 10 "Sprache und Denken" ist ein Plädoyer dafür, sich Humboldts Meinung anzuschließen, wonach Sprache das bildende Organ des Gedankens sei. Kapitel 11 "Methoden der Denk- und Problemlöseforschung" schließt den Band mit einer Übersicht über die verschiedenen Erhebungs- und Auswertungsverfahren in diesem Bereich ab.

    Funke, J. (Hrsg.) (2006). Denken und Problemlösen (=Enzyklopädie der Psychologie, Band C/II/8). Göttingen: Hogrefe. 782 S. ISBN: 3-8017-0527-7, Preis: 159,- Euro.

    Mehr zum Buch im Internet: http://atp.uni-hd.de/enzykl_denken/

    Kontakt:
    Psychologisches Institut, Universität Heidelberg
    Hauptstr. 47, 69117 Heidelberg
    joachim.funke@psychologie.uni-heidelberg.de
    http://funke.uni-hd.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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