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Heinrich-Vetter-Stiftung ermöglicht Ausweitung der Fördermaßnahmen auf elf Schulen
In einem Projekt der Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit der Universität Mannheim unterstützen 55 Studierende Migrantenkinder in Grundschulen beim Erlernen der deutschen Sprache. Eine Spende der Heinrich-Vetter-Stiftung in Höhe von 400.000 Euro an den Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim, der auch das Gesamtprojekt "Intensive Sprachförderung an Grundschulen mit hohem Förderbedarf" leitet, ermöglicht es, die Förderung auf elf Schulen auszuweiten. Insgesamt können damit vier Jahre lang 330 Kinder pro Jahr betreut werden.
Im Herbst 2003 wurde zunächst an vier Mannheimer Grundschulen ein Förderprojekt für Erstklässler mit Migrationshintergrund ins Leben gerufen. Was als kleine Initiative des Staatlichen Schulamtes in Zusammenarbeit mit der Universität und dem Institut für deutsche Sprache begann, wurde im Laufe der Zeit von immer mehr Schulen nachgefragt. Im Rahmen dieses Projekts bereiten Studierende für die Dauer eines Schuljahres zweimal wöchentlich mit Gruppen von jeweils sechs Kindern in spielerischer Form Unterrichtsinhalte vor und nach. "Die Kooperation der studentischen Förderkräfte mit den Lehrern funktioniert hervorragend", freut sich Vytautas Lemke, Koordinator der Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit.
Die Beherrschung der deutschen Sprache erweist sich in der Schule - wie in der gesamten Bildungsbiografie - als Schlüsselkompetenz, deren Fehlen nicht nur im Fach Deutsch zu negativen Folgen führt. Die Forscher erachten es daher als besonders wichtig, Migrantenkindern, die außerhalb der Schule kaum in Kontakt mit Deutsch kommen, Freude und Spaß an neuem Sach- und Fachwissen und an interessanten Geschichten in Deutsch zu vermitteln. Ein Schwerpunkt der Förderung liegt im Bereich der mündlichen und schriftlichen Sprachproduktion und des Verstehens von Texten in unterschiedlichen Fächern. Trotz des spielerischen Charakters verläuft der Förderunterricht systematisch; einzelne grammatikalische Bereiche sowie unterschiedliche Wortfelder werden gezielt gefördert.
Dieses Projekt ermöglicht vielen Studierenden der Universität Mannheim bereits während ihres Studiums, Erfahrungen auf dem zukunftsträchtigen Gebiet "Deutsch als Zweitsprache" zu erwerben und eigene Förderideen unter Aufsicht umzusetzen. Die Sprachförderung wird von Studierenden mit linguistischen Vorkenntnissen und Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit durchgeführt. Sie werden in einem Workshop auf ihre Aufgaben vorbereitet und während des Projektes von der Forschungs- und Kontaktstelle beraten.
Zusätzlich zur Sprachförderung wurde die Forschungs- und Kontaktstelle vom Staatlichen Schulamt mit der Entwicklung und Durchführung eines Weiterbildungsangebotes für Multiplikatorinnen beauftragt. Lehrerinnen und Lehrer sollen zu Experten für Sprachförderung an Grundschulen weitergebildet werden, die ihr Wissen an Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Damit kann die Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit ihr Angebot zur Zusammenarbeit von Forschung und Praxis erneut ausweiten.
Weitere Informationen:
Vytautas Lemke
Koordinator der Forschungs- und Kontaktstelle Mehrsprachigkeit
Tel.: (0621) 181-3165
vlemke@rumms.uni-mannheim.de
http://www.anglistik.uni-mannheim.de/linguistik/kontaktstelle
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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