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09.10.2006 11:44

Kleine Schlinge sorgt für mehr Sicherheit

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Eine neue Behandlungsmethode bei Frauen mit Blasenschwäche wird jetzt weltweit angewendet. Die Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg setzt diese Methode als eines der wenigen uro-gynäkologischen Zentren in Deutschland ein - und macht gute Erfahrungen.

    Zwischen vier und fünf Millionen Frauen leiden in Deutschland an einer
    Blasenschwäche (Harninkontinenz). Für viele Betroffene ist die Erkrankung
    ein Tabuthema und mit vielen Einschränkungen verbunden. Selbst kleinste
    Belastungen können einen ungewollten Harnverlust auslösen. Dabei bieten
    verschiedene Behandlungsmethoden einen Ausweg an. Seit fast zehn Jahren
    wird eine spannungsfreie Schlinge (TVT = Tension Free Vaginal Tape) zur
    Unterstützung der Harnröhre bei belastungsbedingter Harninkontinenz
    erfolgreich implantiert. Bisher wurden weltweit mehr als eine Million
    Frauen damit behandelt.

    Seit Frühherbst 2006 kommt eine Weiterentwicklung dieses Systems weltweit
    zum Einsatz. Die Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie der
    Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg setzt diese Methode als eines
    der wenigen uro-gynäkologischen Zentren in Deutschland ein und ist dafür
    das bisher einzige Weiterbildungszentrum für Frauenärzte in
    Ostdeutschland.

    Bei TVT Secur handelt es sich um eine neuartige Schlinge, die kleiner als
    die Vorgängerlösung ist und damit eine weniger invasive Operation
    ermöglicht. Die notwendigen Schnitte sind deutlich kleiner. Zudem wird die
    Schlinge durch eine neuartige Befestigungsmethode fixiert. Bei Bewegung
    oder sportlicher Betätigung stützt die Schlinge die Harnröhre, wodurch
    diese verschlossen bleibt und ein Urinabgang verhindert wird. "Die
    Eingriffe dauern weniger als zehn Minuten und können unter Lokalanästhesie
    durchgeführt werden", erklärt Oberarzt Dr. Christian Göpel, Leiter des
    uro-gynäkologischen Bereiches der halleschen Universitätsfrauenklinik. Die
    Patientinnen können bereits einen Tag nach dem Eingriff entlassen werden.
    Die postoperativen Schmerzen sind deutlich geringer.

    Bisher hat der Uro-Gynäkologe mehr als ein Dutzend dieser Schlingen
    eingesetzt. "Die Patientinnen sind sehr zufrieden." In verschiedenen
    Workshops wird er künftig interessierten Uro-Gynäkologen aus Deutschland
    und anderen europäischen Ländern diese neue Behandlungsmethode näher
    bringen. TVR Secur wurde von der amerikanischen Firma Ethicon entwickelt.

    Nähere Informationen:
    Jens Müller
    Pressereferent am Universitätsklinikum der MLU
    06097 Halle (Saale)
    Telefon: 0345 55-71032, Fax: 0345 55-75749,
    E-Mail: jens.mueller@medizin.uni-halle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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