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Wissenschaft
34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
18. bis 21. Oktober 2006, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
mit der 20. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie
Rheuma: Frauen häufiger betroffen aber schlechter versorgt
Berlin/Wiesbaden - Frauen erkranken häufiger an Rheumatoider Arthritis (RA) als Männer. Die Krankheit verläuft bei ihnen zudem eher schwerer. Trotzdem erreichen sie später die spezialisierte rheumatologische Versorgung als Männer. Woher diese geschlechtsbedingten Unterschiede kommen und welche Rolle das Geschlecht der Patienten auch bei der Behandlung spielt, erörtern Experten im Rahmen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), der vom 18. bis 21. Oktober 2006 in Wiesbaden stattfindet.
Die Rheumatoide Arthritis (RA) ist die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung und betrifft knapp ein Prozent der Bevölkerung. Typische Symptome sind Schmerzen und Schwellungen der Fingergelenke. Im weiteren Verlauf befällt die Krankheit weitere Gelenke und mitunter auch innere Organe. Frauen erkranken etwa dreimal häufiger als Männer. Die Erkrankung beginnt meist im Alter von 50 bis 70 Jahren. Aber auch junge Menschen können daran erkranken: Etwa 15 Prozent vor dem 40. Lebensjahr. Unter diesen jungen Erkrankten sind Frauen viermal häufiger vertreten als Männer. Nach den Daten des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums leiden Frauen stärker unter Schmerzen und Funktionseinschränkungen und schätzen ihren Gesundheitszustand deutlich schlechter ein als Männer. Trotzdem werden sie zurückhaltender medikamentös behandelt - möglicherweise aus größerer Sorge vor Nebenwirkungen.
Ursache einer Rheumatoiden Arthritis sind vermutlich fehlgeleitete Zellen des Immunsystems. Sie greifen gesunde Körperzellen in den Gelenken an und setzen so Entzündungsprozesse in Gang. Bei Frauen funktioniert das Immunsystem jedoch anders als bei Männern. So fällt zum Beispiel die Antwort der körpereigenen Abwehr auf einen äußeren Reiz bei ihnen grundsätzlich stärker aus. Einen weiteren Ansatz sehen Wissenschaftler im unterschiedlichen Hormonstatus der Geschlechter. "Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass weibliche Hormone Autoimmunkrankheiten fördern", erläutert Privatdozentin Dr. med. Gabriela Riemekasten von der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie der Berliner Charité, Campus Mitte. Östrogene haben Studien zufolge einen eher ungünstigen Einfluss auf die Rheumatoide Arthritis.
Wissenschaftler entdeckten jedoch auch, dass sich weibliche Hormone - auch Östrogene - positiv auf die Erkrankung auswirken können. Frauen, die hormonell verhütet haben, erkranken zum Beispiel halb so oft an einer RA wie Frauen, die nicht die "Pille" eingenommen haben. Auch eine Östrogentherapie in den Wechseljahren führte bei RA-Patientinnen zu weniger Schmerzen, geringeren Entzündungsparametern und einem besseren Lebensgefühl. Das männliche Geschlechtshormon Testosteron beeinflusst ebenfalls den Verlauf der RA. "Wahrscheinlich ist eine Autoimmunität wie bei der Rheumatoiden Arthritis jedoch nicht auf die Störung eines einzelnen Hormons, sondern auf eine Dysbalance verschiedener Hormone zurückzuführen", erläutert die Rheumatologin Riemekasten.
"Medikamentenstudien bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis weisen leider selten die Ergebnisse von Männern und Frauen getrennt aus", bedauert Professor Dr. med. Angela Zink vom Forschungsbereich Epidemiologie am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) in Berlin. Eine für geschlechtsspezifische Unterschiede sensible medizinische Versorgung sei jedoch geeignet, Über-, Unter- und Fehlversorgung zu verringern. Auf dem Kongress der DGRh in Wiesbaden diskutieren die Experten immunologische Hintergründe und Ursachen für die unterschiedliche Krankheitsmanifestation und Versorgung von Frauen und Männern mit Rheumatoider Arthritis.
TERMINHINWEISE:
Vorab-Pressekonferenz
Donnerstag, 12. Oktober 2006 (Welt-Rheuma-Tag!), 11.00 bis 12.00 Uhr
Besprechungsraum E 78 in der HSK Wilhelm Frisenius Klinik, Aukammallee 39
Themen und Referenten:
Der 34. Kongress der DGRh in Wiesbaden -
Stand der Rheumatologie in Deutschland in 2006 und unsere Vision für die Zukunft
Professor Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Wiesbaden
Interdisziplinäre Versorgung von Rheumakranken
Privatdozent Dr. med. Stefan Rehart, Frankfurt
Rheumatische Erkrankungen - erste Anzeichen früh erkennen und richtig behandeln
Dr. med. Rieke Alten, Berlin
Situation von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen am Welt-Rheuma-Tag 2006
Ursula Faubel, Bonn
Kongress-Pressekonferenz
Donnerstag, 19. Oktober 2006, 11.00 bis 12.00 Uhr
Rhein-Main-Hallen, Raum 12
Eines der Themen: Rheuma bei Frauen - Rheuma bei Männern
Referentin: Professor Dr. rer. pol. Angela Zink, Berlin
Akkreditierung:
34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
gemeinsam mit der
20. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie (ARO)
18. bis 21. Oktober 2006
Rhein-Main-Hallen, Friedrich-Ebert-Allee, 65185 Wiesbaden
O Ich werde die Pressekonferenz am 12.10. persönlich besuchen.
O Ich werde die Pressekonferenz am 19.10. persönlich besuchen.
O Ich werde den Kongress persönlich besuchen.
O Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über Themen der DGRh per Post/per E-Mail. Meine Adresse trage ich unten ein.
O Ich kann leider nicht teilnehmen, bitte schicken Sie mir die Informationen für die Presse (per Post/per E-Mail)
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TEL/FAX:
E-MAIL:
Pressekontakt DGRh:
DGRh Kongress-Pressestelle
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 89 31 552
FAX: 0711 89 31 167
E-Mail: info@medizinkommunikation.org
Pressekontakt ARO:
ARO Pressestelle
Claudia Rehart
Vor der Höhe 45
63225 Langen
Tel: 0177 253 26 26
E-Mail:info@cr-marketing.de
http://Internet: www.dgrh.de Homepage DGRh
http://www.rheuma-orthopaedie.de Homepage ARO
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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