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28.11.1996 00:00

Schulterschluss gegen Arbeitslosigkeit

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Internationaler Schulterschluss gegen Arbeitslosigkeit

    "Lernende Region Chemnitz" ist Vorbild fuer ganz Europa

    CHEMNITZ. Noch nie gab es in Europa in so kurzer Zeit einen so starken Wandel wie gegenwaertig: Fabriken schliessen, Menschen verlieren ihre Arbeit und damit ihren Lebenssinn. Nicht nur der deutsche Osten und ganz besonders Chemnitz sind von diesen Veraenderungen stark betroffen, auch in vielen anderen Laendern sieht es nicht viel besser aus. Ob in OEsterreich oder in Portugal, ob in Italien oder Daenemark - die Probleme gleichen sich. Wer sich da den Veraenderungen nicht anpassen kann, hat eine duestere Zukunft vor sich.

    Um den Strukturwandel in den Griff zu kriegen, foerdert die Europaeische Union seit 1996 fuenf besonders betroffene Regionen, um dort neue Loesungen zu erproben. Kuerzlich trafen sich Fachleute aus diesen Regionen zu ihrem II. Transnationalen Workshop in Berlin. Leiter der Veranstaltung: Roland Schoene, Professor fuer Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung an der Chemnitzer Uni und auch fuer das Projekt "Netzwerk Lernende Region Chemnitz" verantwortlich. Die Teilnehmer erarbeiteten auf ihrer Konferenz neue Strategien und entwickelten Konzepte weiter, die den verschiedenen Regionen und der dortigen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen sollen. Dies geschieht durch den Aufbau kleiner und mittlerer Unternehmen, oeffentlicher Einrichtungen, Verbaende oder Banken. Gelingt es auf regionaler Ebene, sich den veraenderten oekonomischen und sozialen Bedingungen anzupassen, so koennen Arbeitsplaetze auf Dauer erhalten werden. Darauf beruht das Konzept der "Lernenden Region".

    Dabei spielt das Projekt "Netzwerk Lernende Region Chemnitz" eine Vorreiterrolle. Denn es ist zur Zeit das groesste der fuenf Modellprojekte und beim Aufbau der regionalen Netzwerke am weitesten fortgeschritten: Bereits seit 1994 haben die Bildungsforscher der Uni Chemnitz erfolgreich Netzwerke von Unternehmen aufgebaut. Ausserdem konnten schon beste hende Vernetzungsansaetze in der Region ausgebaut werden. Auch eine umfangreiche Datenbank richteten die Chemnitzer ein, die bisher etwa 700 Datensaetze aus den Bereichen Literatur und Projekte enthaelt und weitere Informationsdatenbanken erschliesst. Sie wird staendig aktualisiert und erweitert. Unternehmen, Wissenschaftler und oeffentliche Einrichtungen koennen sich hier ueber aktuelle regionale Fragen informieren. Ab 1997 sollen die Datenbanken auch ueber Internet und CD-ROM zur Verfuegung stehen. Am Chemnitzer Projekt wirken ausserdem noch die Sozial- und Wirtschaftsgeographen der Chemnitzer Uni; die Arbeit, Technik und Bildung GmbH; Wissenschaftler der Hochschule fuer Technik und Wirtschaft Mittweida und verschiedene regionale Einrichtungen mit. Gemeinsam suchen sie nach Loesungen, um die oekonomischen und sozialen Herausforderungen zu bewaeltigen. Ausserdem denken die Forscher ueber Weiterbildungskonzepte und Beschaeftigungsmodelle fuer Langzeitarbeitslose nach. Hierbei arbeiten sie mit Bildungseinrichtungen, Arbeitsaemtern und Beschaeftigungsgesellschaften zusammen.

    Auf ihrer Berliner Tagung beschlossen die europaeischen Partnerregionen ein umfangreiches Programm: Zunaechst sollen wissenschaftliche Fachkraefte ausgetauscht und internationale Arbeitsgruppen eingerichtet sowie die OEffentlichkeitsarbeit verbessert werden. Zudem will man die Konzepte so weiterentwicken, dass sie auch auf andere Regionen Europas uebertragbar sind. Aufeinander abgestimmt wird die gemeinsame Arbeit von der Tech ischen Universitaet Chemnitz-Zwickau. Vertreter verschiedener europaeischer Gemeinschaftsinitiativen und aus dem Bundesminsterium fuer Bildung und Wissenschaft lobten denn auch die Arbeit in den Modellregionen und besonders die Vorreiterrolle des Projekts "Netzwerk Lernende Region Chemnitz" als Beispiel fuer andere Teile Europas.

    Weitere Informationen: Technische Universitaet Chemnitz-Zwickau, Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung, Reichenhainer Str. 41, 09107 Chemnitz, Prof. Roland Schoene, Telefon 0371/531-4250, Fax 0371/531-4453


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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