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Vor einem halben Jahrhundert lebten im südamerikanischen Tiefland Indianer, die noch kaum von der europäischen Kultur beeinflusst waren. Fotografien und Funde aus der damaligen Zeit zeigen das "steinzeitliche Leben" der Tieflandindianer. Sie lassen aber auch Rückschlüsse darauf zu, wie Menschen in Europa vor mehreren tausend Jahren lebten. Vom 19.10. an präsentiert die Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) im Rheinischen LandesMuseum Bonn für einen Monat die Ausstellung "Leben in der Steinzeit - Tieflandindianer Südamerikas im 20. Jahrhundert". Die Ausstellung rekonstruiert, wie das Leben in der Steinzeit gewesen sein könnte.
Während die Ausstellung "Roots//Wurzeln der Menschheit" im Rheinischen Landesmuseum anhand archäologischer Funde die Lebensbedingungen des Neandertalers rekonstruierte, geben die nun gezeigten Stücke dem Besucher einen Eindruck, wie das Leben in der Steinzeit gewesen sein könnte.
Um die Lebenswelt des frühen Menschen rekonstruieren zu können, greifen Archäologen häufig auf ethnographische Parallelen zurück. In der Ausstellung werden Ethnographika aus dem südamerikanischen Tiefland gezeigt, die Mitte des 20. Jahrhunderts von Forschern gesammelt wurden. Kulturen wie die Aparai-Wayana und Hischkaryana-Schauiyana hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Kontakt mit europäischem Kulturgut. Ausgestellt werden allerdings nur solche Objekte, die nicht auf europäische Einflüsse zurückgehen. Der Schwerpunkt liegt nicht auf der Beschreibung und Darstellung einzelner Kulturen, sondern auf dem "steinzeitlichen Leben" im Tiefland Südamerikas. "Wir wollen dem Besucher so Rückschlüsse auf das steinzeitliche Leben in Europa ermöglichen", betonen die durchführenden Studierenden.
Blasrohr mit Giftpfeilen
Zu sehen ist beispielsweise ein Blasrohr mit Giftpfeilen, aber auch andere Jagdwaffen. Die Zubereitung der Nahrung gestaltete sich ohne Töpfe und Keramik schwierig. Die ausgestellten Stücke zeigen, wie südamerikanische Köchinnen und eventuell auch steinzeitliche Köche dieses Problem lösten. Ein seltener ritueller Tanzmantel (tamoko) der brasilianischen Aparai-Wayana und andere rituelle Gegenstände erlauben einen Einblick in Ritual und religiöse Feste. Illustriert werden die Objekte durch Fotos des Sammlers Manfred Rauschert, von dem die BASA eine bedeutende Tieflandsammlung besitzt.
Die Ausstellung wurde maßgeblich von Studierenden der Universität Bonn gestaltet. Angeleitet und betreut wurden sie dabei von Anne Krieger und René Dehnhardt. Die Idee entstand in einem von Dr. Albert Meyers und Dr. Heidrun Gansohr-Meinel geleiteten Seminar. Die Ausstellung läuft bis zum 19.11.2006.
Hinweis für die Redaktion: Journalisten sind herzlich eingeladen am 18.10.06 um 19:00 Uhr an der Eröffnung der Ausstellung im Rheinischen LandesMuseum teilzunehmen. Um vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 0228 - 73-5737 wird gebeten.
Das Bild zu dieser Pressemitteilung gibt's im Internet unter http://www.uni-bonn.de >> Aktuelles >> Presseinformationen.
Kontakt:
BASA - Bonner Altamerika-Sammlung
Archäologisch-ethnographische Studiensammlung der Universität Bonn
Ansprechpartner: René Dehnhardt, Anne Krieger, Fiona Finke und Dirk Heiderich
Telefon: 0228/73-5737
E-Mail: sammlung.altamerika@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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