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17.10.2006 10:00

Festakt zum 550-jährigen Gründungstag der Universität Greifswald

Sabine Köditz Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Festakt zum 550-jährigen Gründungstag
    der Universität Greifswald am Dienstag, 17. Oktober 2006

    Begrüßung
    Rektor Prof. Rainer Westermann

    Majestät,
    sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Frau Köhler,
    sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
    Herr Oberbürgermeister,
    Herr Kardinal,
    Herr Bischof,
    sehr verehrte Ehrensenatoren und Ehrendoktoren,
    Spektabilitäten, hoher Senat,
    meine Damen und Herren,

    heute vor 550 Jahren, am 17. Oktober 1456, wurde hier in St. Nikolai die Universität Greifswald gegründet. Als Rektor der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist es für mich eine besondere Ehre und Freude, Sie hier zu unserem Festakt begrüßen zu dürfen.

    Ich begrüße Sie im Namen einer Universität, die zu den ältesten und kleinsten Deutschlands zählt, die aber modern und weltoffen ist, die hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre vorzuweisen hat und die ihre Probleme dynamisch und aktiv bewältigt.

    Nach dem 30jährigen Krieg war Greifswald fast zweihundert Jahre schwedisch.
    Ich freue mich deshalb besonders, dass Ihre Majestät, Königin Silvia von Schweden, persönlich anwesend ist und im Anschluss an diesen Festakt unsere restaurierte Aula mit eröffnen wird.

    Die Universität Greifswald ist glücklich, dass sie ihr 550jähriges Jubiläum
    in einem geeinten, freiheitlichen und demokratischen deutschen Staat feiern kann.

    Noch vor zwei Jahrzehnten, hat dies niemand ernsthaft zu hoffen gewagt.

    Es ist eine große Auszeichnung für uns, dass Sie, sehr verehrter Herr Bundespräsident Köhler, als deutsches Staatsoberhaupt zu diesem Festtag an die Universität Greifswald gekommen sind.

    In den letzten anderthalb Jahrzehnten sind erhebliche Mittel des Bundes in den Aufbau und die Forschungsaktivitäten der Universität Greifswald geflossen. Dafür bedanken wir uns sehr.

    Wenn der Bund sich aus der Mitverantwortung für die Hochschulen zurückzieht,
    werden ostdeutsche Hochschulen es noch schwerer haben, mit der Konkurrenz aus den anderen Ländern mitzuhalten.

    Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ist seit 1990 eine Hochschule des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

    Im Namen der Universität begrüße ich herzlich die Abgeordneten des Landtages
    und die Mitglieder der Landesregierung.

    Die Hochschulen haben sich in den letzten Jahren wiederholt mit Kürzungsvorgaben des Landes auseinandersetzen müssen.

    Im vergangenen Jahr 2005 gab es daraufhin auch in Greifswald heftige Auseinandersetzungen über die künftige Struktur der Universität.

    Wegen der überragenden Bedeutung der Bildung für die Entwicklung unseres Landes
    hält die Universität einhellig Kürzungen in diesem Bereich für außerordentlich schädlich.

    Rektorat und Senat sind zu der Überzeugung gelangt, dass die vergleichsweise kleine Universität Greifswald ihre Kräfte stärker auf bestimmte Bereiche konzentrieren muss.

    Ihnen, Herr Ministerpräsident, kann ich dafür danken, dass Sie immer fest zur Universität Greifswald gestanden haben und schließlich auch unsere konstruktiven Vorstellungen über eine kohärente Fächerstruktur akzeptiert und weitervermittelt haben.

    Um weiter international konkurrenzfähig zu sein, brauchen wir eine zuverlässige Finanzierung durch das Land für Personal, Geräte und Fachliteratur sowie für die Sanierung der immer noch zahlreichen verschlissenen Gebäude.

    Wir brauchen aber vor allem weitere Schritte in Richtung auf Eigenverantwortung und Flexibilität. Auch die angeblich modernen Verfahren, mit denen die Politik die Hochschulen steuern will, sind noch viel zu bürokratisch, kleinteilig und ineffizient.

    Die Greifswalder Universität wurde 1456 als Pommersche Landesuniversität gegründet.

    Stellvertretend für die Familie der pommerschen Herzöge, darf ich die Erbprinzessin und den Erbprinzen von Croy herzlich hier begrüßen.

    Initiator der Greifswalder Universität war der damalige Bürgermeister Heinrich Rubenow.

    Seit 550 Jahren sind Stadt und Universität Greifswald ohne einander gar nicht denkbar. Ich begrüße deshalb ausdrücklich alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, insbesondere die Mitglieder der Domgemeinde, in deren Gotteshaus wir zu Gast sein dürfen.

    Der Erfolg unserer Universität ist abhängig von der Qualität der Arbeit ihrer Mitglieder, der akademischen, technischen, administrativen und studentischen.

    Ein besonderer Gruß und Dank geht an alle ehemaligen und gegenwärtigen Mitglieder und Angehörigen der Universität und des Universitätsklinikums, auch an diejenigen, die aus dienstlichen oder räumlichen Gründen heute nicht mit im Dom sein können.

    Besonders hervorheben möchte ich die Mitglieder der Jubiläumskommission und all die anderen Kolleginnen und Kollegen, die die vielen Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr engagiert und kompetent mitgestaltet haben.

    Ein herzlicher Gruß und Dank geht an alle Institutionen, Firmen und Personen, die es der Universität durch ihre Zuwendungen erst ermöglicht haben, die finanziellen Lasten des Jubiläumsjahrs zu schultern.

    Stellvertretend für alle möchte ich der Sparkasse Vorpommern und ihrem Vorstandsvorsitzenden Herrn Hahn für ihre langjährige wirksame Unterstützung danken.

    Der Dank der Universität ist allen sicher, die ihr unter die Arme greifen.

    Seit 1990 hat sich die Zahl der Studierenden an der Universität Greifswald mehr als verdreifacht. Über die Hälfte von ihnen kommt aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland.

    In vielen Studiengängen übertrifft die Zahl der Bewerbungen seit Jahren die Zahl der Studienplätze um ein Vielfaches.

    Bei den Ranglisten zur Studienortwahl des Centrums für Hochschulentwicklung liegt Greifswald in 38 % der Bewertungen in der Spitzengruppe, nur in 14 Prozent in der Schlussgruppe.

    Mecklenburg-Vorpommern hat dadurch in der letzten Länderwertung den dritten Platz erreicht, nach Baden-Württemberg und Bayern.

    Für die Universität Greifswald ist es außerordentlich wichtig, dass wir exzellente Studierende aus aller Welt anziehen und dass wir sie frühzeitig aktiv an unseren Forschungsarbeiten beteiligen.

    Die Drittmittel für die Forschung haben wir in den vergangenen sechs Jahren verdoppeln können. Im Vergleich zu den Universitäten in anderen Bundesländern ist dies jedoch immer noch wenig, aber wir sind in vielen Bereichen auf einem guten Weg.

    So sind in den letzten drei Jahren nach sehr strengen Begutachtungen vier Sonderforschungsbereiche bewilligt worden, an denen wir als Haupt- oder Mitantragsteller beteiligt sind.

    Sehr verehrte Festgäste, die Universität Greifswald wird heute 550 Jahre alt.
    Sie ist aber putzmunter.

    Die Universität Greifswald hat viele Probleme und Sorgen. Sie unternimmt aber erhebliche Anstrengungen, um international anerkannte Forschung zu betreiben und fundierte, attraktive Lehre anzubieten.

    Die Universität Greifswald kann deshalb am 550. Jahrestag ihrer Gründung mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft blicken.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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