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Wissenschaft
Berlin, 19. Oktober 2006. Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet erhält heute die Ehrendoktorwürde der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Dass Medizin und Politik untrennbar zusammenwirken, hat bereits der Charité-Wissenschaftler Rudolf Virchow betont. Vor mehr als 150 Jahren schrieb er: "Die Medicin ist eine sociale Wissenschaft, und die Politik ist weiter nichts, als Medicin im Grossen". Auch in diesem Sinne soll das Werk von Michelle Bachelet nun gewürdigt werden. In ihrer Tätigkeit als Kinderärztin und Politikerin erwirkte die ehemalige Charité-Studentin beachtliche Verdienste um das öffentliche Gesundheitswesen und die Versorgung sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
Ihre engen Beziehungen zu Deutschland hat sie durch ihr Exil in der Deutschen Demokratischen Republik geknüpft. Sie hat in Berlin geheiratet und eines ihrer Kinder in Leipzig zur Welt gebracht. An der Charité studierte sie in den 70er Jahren Medizin und beendete das Studium später in Chile.
Michelle Bachelet hat international herausragende Leistungen in der Epidemiologie, Public Health, Kinderheilkunde, Krankheitsprävention, bei Impfungen und in der Gesundheitsvorsorge aufzuweisen. Ihr Engagement galt dabei immer ganz besonders den sozial schwächeren Bevölkerungsschichten. In ihrer Zeit im Widerstand gegen das diktatorische Regime in Chile hat sie in verschiedenen Hilfsorganisationen maßgeblich an der Verbesserung der Gesundheitsversorgung - insbesondere für traumatisierte Kinder - gearbeitet. Nach Wiederherstellung der Demokratie im Jahr 1990 in Chile war sie an der Neugestaltung des öffentlichen Gesundheitssystems beteiligt. Entscheidend vorangebracht wurden dabei etwa Präventionsstrategien für Jugendliche in extremer Armut.
Nach ihrer Ernennung zur Gesundheitsministerin vor sechs Jahren hat Michelle Bachelet das Gesundheitssystem in Chile grundlegend umstrukturiert. Im Jahr 2006 wurde sie zur ersten Präsidentin der chilenischen Republik gewählt. Wie kaum ein anderer aktiver Politiker weltweit widmet sich Michelle Bachelet der öffentlichen Gesundheit. So setzte sie sich beispielsweise mit persönlichem Engagement vor allem für Ältere, Kinder und Jugendliche sowie die Ärmsten der Gesellschaft ein, für die das Programm "Chile Solidarno" Hilfe und Möglichkeiten der Reintegration bietet.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgt im Rahmen eines akademischen Festakts im Paul-Ehrlich-Hörsaal durch den Dekan der Charité Prof. Martin Paul, der die Leistungen der Präsidentin ausdrücklich würdigt: "Wir sind hocherfreut und stolz, mit Frau Bachelet an dieser Stelle auch eine ehemalige Studentin der Charité zu ehren."
Kontakt:
Kerstin Endele
Leiterin Unternehmenskommunikation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Tel. 030 - 450 570 400
kerstin.endele@charite.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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