idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.10.2006 16:05

VDE Kongress 2006, Fachtagungen der Energietechnischen Gesellschaft

Melanie Mora Kommunikation + Public Affairs
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

    Große Herausforderungen für Erzeugungs- und Netzstrukturen in Europa

    Die Übertragungssysteme für Elektrizität in Deutschland und in Europa sind in einem tief greifenden Wandel begriffen. Die zunehmenden Windeinspeisungen vor allem an den deutschen Küsten und zunehmend im Off-shore-Bereich verändern die Einspeise- und Durchleitungssituation, aber auch die Erzeugerstrukturen und notwendigen Systemreserven. Bis 2020 soll in der Bundesrepublik der Anteil regenerativer Energien am Gesamtstromverbrauch bereits 25 Prozent betragen. Derzeit sind allein im Offshore-Bereich 27.300 MW geplant, bereits genehmigt durch das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie sind allerdings erst elf von insgesamt über 30 Projekten. Das UCTE-System (Union fort he Co-ordination of Transmission on Electrcity, zentraleuropäisches Verbundnetz) wächst weiter. Auch der so genannte Mittelmeerring ist im Bau. Erweiterungen nach Osten und Südosten sind in der Planung.

    Ziel der Fachtagung der Energietechnischen Gesellschaft (ETG) auf dem VDE-Kongress 2006 "Innovations for Europe" in Aachen ist es, einen Überblick über die Entwicklung in den deutschen Übertragungsnetzen unter Berücksichtigung der Einbindung in das UCTE-System zu geben. Neue Aspekte bei der Stromerzeugung in den nächsten Jahrzehnten sollen ebenso erläutert werden wie die dramatischen Veränderungen in den Verteilsystemen. Hier sind vor allem neue dezentrale Techniken im Fokus. All diese Entwicklungen verändern die Versorgungskonzepte und erfordern neue Strategien bei der Entwicklung der Regeln aber auch der Technik, um den sich ändernden Einspeisungen und Einspeisesituationen zu genügen. Da die Systeme im Wandel sind, gibt es zu vielen aktuellen Fragen noch keine fertigen Lösungen, aber diskutierbare Ansätze.

    Leit- und IT-Systeme werden immer enger miteinander verknüpft
    Ein weiterer Themenkomplex ist die Vernetzung von Leit- und IT-Systemen in Versorgungsunternehmen. Die technologische Entwicklung im Bereich der Informations-und Kommunikationstechnik führte in den letzten 20 Jahren zu einer enormen Effizienzsteigerung in den administrativen und technischen Bereichen der Ver- und Entsorgungsunternehmen. Dieser Prozess ist ungebrochen. In den letzten Jahren haben die Unternehmen diese Effizienzsteigerung durch die Erschließung von Synergieeffekten forciert, die sich aus der informationstechnischen bereichsübergreifenden Vernetzung ergeben. Die Liberalisierung und die damit verbunden Energiemarktprozesse haben das ihre dazu beigetragen. Die heutigen Leit-, Automatisierungs- und IT-Systeme sowohl in der Prozessführung als auch in den kaufmännisch-administrativen Prozessen nutzen moderne lokale und Weitverkehrsnetze. Weltweit anerkannte Technologien, wie z.B. Ethernet, TCP/IP, Internet und Intranet, bilden das Rückgrat für diese Systeme. Die Übernahme von bisher getrennten Kommunikationsmedien (Telefonie, Video) in die Ethernetwelt bilden weitere Herausforderungen.

    Den Vorteilen dieser Systemvernetzungen und technologischen Entwicklungen stehen aber auch erhöhte Risiken und Gefahren In Bezug auf Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Sicherheit gegenüber. Heute muss in den Unternehmen ein umfangreiches Instrumentarium zur Gewährleistung der IT-Sicherheit (IT-Security)
    unterhalten werden, um diese Risiken zu beherrschen. Dabei bewegen sie sich im Spannungsfeld zwischen Sicherheitsanspruch, Wirtschaftlichkeit und trotzdem zu gewährleistender Handhabbarkeit. Standards sollen helfen diese Probleme systematisch zu erkennen und entsprechend zu handeln. Die ISO 27001 stellt auf
    internationaler Ebene einen möglichen Ordnungsrahmen dar. Um die nationalen Besonderheit in Deutschland darüber hinaus zu berücksichtigen, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) diese Norm entsprechend untersetzt.

    So stehen heute standardisierte Verfahren für Umsetzung und Zertifizierung einer IT-Sicherheitspolitik in den Unternehmen zur Verfügung. Die Tagung hat das Ziel, die Bedarfe der Systemvernetzung herauszuarbeiten, den heutigen Stand der IT-Security in Versorgungsunternehmen zu vermitteln, den Erfahrungsaustausch
    anzuregen und Know-How weiterzugeben.


    Leistungselektronik unverzichtbar für Hybridfahrzeuge ebenso wie für die Einbindung von regenerativen Energiequellen
    Eine weiter zunehmende Bedeutung im Zusammenhang mit einem umweltverträglichen Straßenverkehr haben Hybridfahrzeuge und ihre elektrischen Versorgungssysteme. Die Anwendungsgebiete für Leistungselektronik gerade im Automobil sind in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen. Verschiedene Fahrzeug-, Komponenten und Mikroelektronikhersteller werden in Aachen über den Stand des Hybridantriebs und die dafür notwendige Chipentwicklung berichten. Darüber hinaus bleibt die Systemintegration ein wichtiges Thema.

    Leistungselektronik ist auch im Bereich der regenerativen Energien unverzichtbar sein. Das gilt insbesondere bei der Einbindung von Windparks in die bestehenden Stromnetze. Systemintegration, Lebenszeitkosten, Stabilität und Stromqualität sind Aufgaben, die ebenfalls mit der Leistungselektronik eng verknüpft sind.

    Der VDE Kongress in Aachen findet unter dem Motto "Innovations for Europe" vom 23. bis zum 25. Oktober 2006 statt. Erwartet werden 1.500 Teilnehmer aus dem In- und Ausland. Auf dem umfangreichen Veranstaltungsprogramm stehen Fachtagungen zur Informations-, Mikro- und Nano-, Energie-, Automations- und Medizintechnik.

    Pressekontakt: Melanie Mora, Tel. + 49 (0)69 6308-461, melanie.mora@vde.com


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).