idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.10.2006 10:40

Deutsches Studentenwerk: "Ausländische Studierende nicht unter Generalverdacht stellen!"

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    (Berlin, den 24. Oktober 2006) Das Deutsche Studentenwerk (DSW) kritisiert die von der Bundesregierung geplanten ausländerrechtlichen Verschärfungen für ausländische Studierende. DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat erklärt: "Dass in Zukunft alle Bürgen ausländischer Studierender überprüft werden sollen und die Aufenthaltserlaubnis auf ein Jahr halbiert wird, ist Ausdruck eines überzogenen Sicherheitsdenkens und stellt den Rechtsstaat auf den Kopf. Man kann doch nicht a priori jeden ausländischen Studierenden als potenziellen Terroristen verdächtigen und neue bürokratische und administrative Hürden aufbauen!" Wie das Beispiel USA zeige, würden verschärfte Sicherheitsüberprüfungen auf Studierwillige aus dem Ausland abschreckend wirken, so Dobischat. Seiner Meinung nach müsse Deutschland ein anderes Signal setzen. "Wir wollen und wir brauchen ausländische Studierende, das muss die Botschaft sein", fordert Dobischat.

    Nach einer Studie des Deutschen Studentenwerks klagt über ein Viertel der derzeit 186.000 ausländischen Studierenden über sehr große Schwierigkeiten mit dem Visum und der Aufenthaltserlaubnis. "Die geplanten neuen Sicherheitsüberprüfungen würden letztlich zu noch längeren Wartezeiten und bürokratischen Hemmnissen führen. Das konterkariert die Erfolge der letzten Jahre bei der Anwerbung ausländischer Studierender", sagt Dobischat, "und das gefährdet auch den Studienerfolg der bei uns bereits eingeschriebenen ausländischen Studierenden."

    Rund die Hälfte der ausländischen Studierende stammen aus Entwicklungsländern, ungefähr ein Drittel aus Schwellenländern. "Für sie ist es schwer genug, in Deutschland zu studieren, und ihre finanzielle Lage wird sich angesichts von Studiengebühren noch verschärfen", erläutert Dobischat. Mit 633 Euro im Monat haben ausländische Studierende im Durchschnitt wesentlich weniger Geld zur Verfügung als ihre deutschen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die über 767 Euro monatliche Einnahmen verfügen.

    In den über 1.000 Wohnanlagen der 61 Studentenwerke in Deutschland leben rund 80.000 ausländische Studierende. Die Studentenwerke fördern ihre Integration und das interkulturelle Miteinander mit etwa 450 so genannten "Wohnheim-Tutoren".

    Weitere Information: Sonderauswertung "Internationalisierung des Studiums" aus der 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, Download (100 Seiten):
    http://www.studentenwerke.de/se/2004/Internat_de.pdf

    Kontakt: Stefan Grob, Tel. 030/29 77 27 20, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).