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25.10.2006 16:00

"Deutsch-französische Literaturbeziehungen"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Nachwuchstagung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zum Stand, den Methoden und Perspektiven der Erforschung deutsch-französischer Literaturbeziehungen - 23. bis 25. November 2006

    Die gegenwärtig zu beobachtende Europäisierung der Literaturgeschichtsschreibung lenkt den Blick auf die vielfachen Beziehungen zwischen den nationalsprachlichen Literaturräumen. Zunehmend rückt die Inter- bzw. Transnationalität der Literatur ins Bewusstsein der Philologien und erfordert eine neue Beschäftigung mit den Wegen, Medien und Akteuren grenzüberschreitender Rezeption literarischer Formen und Inhalte. Am Beispiel der deutsch-französischen Literaturbeziehungen will die Tagung den Interessen, Strategien und Effekten dieses Austauschs nachgehen, in seiner synchronen ebenso wie in seiner diachronen Dimension. Zur Debatte stehen u.a. die Fragen, inwieweit Schreiben nicht nur von sprachlichen, sondern auch von nationalen Grenzen bestimmt (gewesen?) ist, welche Voraussetzungen für eine produktive Grenzüberschreitung gegeben sein müssen und worin der jeweilige Beitrag für die Herausbildung eines europäischen Bewusstseins liegt. Bei der Analyse der deutsch-französischen und französisch-deutschen Intertextualität sollen Motivation, Selektion und Adaption der Bezugnahmen eine erkenntnisleitende Rolle spielen. Ziel der Tagung ist es zuletzt auch, spezifische Unterschiede in Methodik und Ausrichtung der deutschen bzw. französischen Komparatistik zu erörtern.

    Hier das Programm der Veranstaltung:

    Deutsch-Französische Literaturbeziehungen: Stand. Methoden. Desiderata ihrer Erforschung (23.-26.11.2006)

    Donnerstag, 23. November 2006
    Ort: Bibliothèque Victor Hugo, Romanisches Seminar, Seminarstraße 3

    15.30 Uhr: Eröffnung/Begrüßung durch die Veranstalter
    Dr. Roman Luckscheiter (Heidelberg): Forschungsüberblick als Einführung in die Tagung

    Sektion 1 (Moderation: Christian Schneider, Heidelberg)
    16.30-17.50 Uhr: Verena Barthel (Mainz), Grenzüberschreitende Mystik. Meister Eckhart und die gefährliche Lehre der Marguerite Porète
    Johannes Frey (Erlangen): Wer den Text erzählt. Figuren und Erzähler in Chrétiens Yvain und Hartmanns Iwein

    18.20-19.40 Uhr: Jessica Quinlan (Würzburg), Das deutsch erhaltene 'welsche buoch von Lanzelete' an der Schnittstelle zwischen der deutschen und der französischen Artusliteratur
    Prof. Dr. Fritz Peter Knapp (Heidelberg): Aspekte der deutsch-französischen Literaturbeziehungen aus mediävistischer Sicht

    Freitag, den 24. November 2006
    Ort: Germanistisches Seminar, Hauptstraße 207-209, Raum 123

    Sektion 2.1 (Moderation: Dr. Annette Kliewer, Koblenz)
    9.30-10.50 Uhr: Misia Doms (Mainz), "Wann ein Frantzos [...] ein teutsches Kleid anziehet" - Die Rezeption Jean-Pierre Camus' in Georg Philipp Harsdörffers Erzählsammlungen
    Dr. Bernd Blaschke (Berlin): Anleihe und Verachtung. Louise Gottscheds französischer Komödienimport als Arbeit an einem deutschen Theater

    11.20-12.00 Uhr: Elsa Jaubert (Paris): Die Rezeption der französischen Typen in der deutschen Komödie der Aufklärung am Beispiel der Stutzer und Koketten

    Sektion 2.2 (Moderation: Misia Doms, Mainz)
    14.00-15.20 Uhr: Alexander Nebrig (München), Vom universalen Autor zum französischen Klassiker. Racine-Rezeption bei Johann Elias Schlegel und August Wilhelm Schlegel
    Björn Kühnicke (London/Berlin): Racines Bibeldrama in Tönen auf der deutschen Bühne

    15.50-17.10 Uhr: Arianna Di Bella (Palermo), Christoph Martin Wieland und die französischen Märchen
    Dr. Claude Haas (Bonn): Schiller und das Theater der gloire
    Autorenabend (in Zusammenarbeit mit dem Romanischen Seminar): 20.15 Uhr, Martin Ziegler (Stuttgart/Paris), Lesung mit Diskussion

    Samstag, den 25. November 2006
    Ort: Germanistisches Seminar, Hauptstraße 207-209, Raum 133

    Sektion 3.1 (Moderation: Dr. Marcel Krings, Paris)
    9.30-10.50 Uhr: Prof. Dr. Gerhard Poppenberg (Heidelberg), Aspekte der deutsch-französischen Literaturbeziehungen im 19. und 20. Jahrhundert aus romanistischer Sicht
    Julia Effertz (Oxford): Die Sängerin als literarisches Motiv in der deutschen und französischen Romantik

    11.20-12.40 Uhr: Lea Marquart (Freiburg), Reflexiver Faust-Bezug in drei französischen Dramen des 19. Jahrhunderts
    Hélène Boulard (Paris): Sternheim: der deutsche Molière? Die wilhelminische Gesellschaft im Spiegel einer metamorphischen Gattung, der Komödie

    Sektion 3.2 (Moderation: Dr. Roman Luckscheiter, Heidelberg)
    14.30-15.50 Uhr: Hildegard Haberl (Paris), Raison et déraison: Bildungsdrang und Wissenskritik bei Goethe und Flaubert
    Dr. Marcel Krings (Paris): Objektiver Stil. Zum literarischen Verfahren bei Goethe und Flaubert

    16.20-18.20 Uhr: Thomas Homscheid (Bamberg), Zwischen Exil und Eskapismus: Divergente Ansätze der Frankreich-Perzeption bei Alfred Döblin und Gottfried Benn
    Gabriele Lotz (München): Das Deutschlandbild bei Cécile Wajsbrot und Alain Robbe-Grillet
    Christian van Treeck (Aix-en-Provence): Ollenbeck. Houellebecq-Satire bei Bodo Kirchhoff

    Sonntag, den 26. November 2006
    Ort: Germanistisches Seminar, Hauptstraße 207-209, Raum 133

    Sektion 4 (Moderation: Dr. Hanno Ehrlicher, Heidelberg)
    9.30-10.50 Uhr: Katrin Becker (Freiburg), Eine deutsche Betrachtung der Deutschlandbetrachtung. Mme de Staël, Jean Paul und die Darstellbarkeit des Fremden
    Dr. Hans-Joachim Hahn (Berlin): Europa. Transnationalität als Paradigma deutsch-französischer Literaturbeziehungen bei Friedrich Schlegel

    11.20-12.40 Uhr: Christian Weber (Berlin), Komparatistik als Reflexionsmedium der Nationalphilologie. Ernst Robert Curtius und Max Kommerell
    Dr. habil. Annette Kliewer (Koblenz): Oberrheinisches Liebesgeplänkel. Regionale Literaturwissenschaft als Alternative zum nationalen und internationalen Blick

    12.45 Uhr: Abschlussdiskussion

    Wegen weiterer Informationen kontaktieren Sie bitte die Veranstalter:
    Dr. Marcel Krings; Université Paris X; UFR de Langues, Dépt. D'Allemand
    marcelkrings@gmx.de

    Dr. Roman Luckscheiter; Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar
    roman.luckscheiter@gs.uni-heidelberg.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    Irene Thewalt
    Tel. 06221 542311, Fax 542317
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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