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Wissenschaft
Belastung und Chance:
KDA-Magazin PROALTER beleuchtet das Verhältnis von Enkelkindern zu Großeltern mit Demenz
Köln (KDA), 26. Oktober 2006 - Enkelkinder erleben die Demenzerkrankung ihrer Großeltern nicht nur negativ, sondern empfinden die häufig belastende Pflegesituation zu Hause durchaus als wichtige Erfahrung, die vor allem auch den Zusammenhalt der Familie fördern kann. Das berichtet PROALTER, das Fachmagazin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) in seiner aktuellen Ausgabe. In dem Schwerpunktthema der Ausgabe 3/2006 wird unter anderem eine qualitative Studie vorgestellt, für die die Diplom-Sozialpädagogin und 2. Vorsitzende der Alzheimergesellschaft Münster, H. Elisabeth Philipp-Metzen, fünfzehn Enkelkinder interviewt hat, die in jungen Jahren über einen längeren Zeitraum Erfahrungen mit Demenz in der häuslichen Pflegesituation gesammelt haben. Zu ihren positiven Erfahrungen zählen beispielsweise der Aufbau einer familiären und persönlichen (Pflege-)Kompetenz sowie der Erkenntnisgewinn rund um das Thema Demenz, zu den belastenden Erfahrungen zählen dabei familiäre Konflikte oder aber Überforderung bei der Bewältigung der Erkrankung im Familienumfeld bzw. im Umgang mit dem erkrankten Großelternteil.
Enttabuisierung der Demenz in der ganzen Gesellschaft mit Hilfe eines neuen Films
Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung, die absehen lässt, dass früher oder später jede und jeder in seinem Umfeld von Demenz betroffen sein wird, ist es umso wichtiger, den Dialog in der Gesellschaft über die "Tabu-Krankheit" schon bei der jungen Generation zu fördern und das Schweigen betroffener Familien in ihrer von der Demenz stark veränderten Situation zu durchbrechen. Dies ist unter anderem auch ein Ziel des Lehrfilms "Apfelsinen in Omas Kleiderschrank", der im Auftrag des KDA und mit finanzieller Förderung der Robert Bosch Stiftung erstellt worden ist und nun in PROALTER einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Der 30-minütige Hauptfilm begleitet aus Sicht des Enkelsohns Daniel das Zusammenleben seiner fünfköpfigen Familie mit der an Demenz erkrankten Großmutter über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren. "Heute kann ich gar nicht mehr verstehen, warum ich mich davor gefürchtet habe, dass andere die Demenz meiner Oma mitkriegen", erklärt er in einem ProAlter-Interview. Der Filmemacher Ralf Schnabel und die Soziotherapeutin und Demenzberaterin Wilma Dirksen haben dabei zusammen mit dem KDA zwei weitere Filmmodule entwickelt, die Tipps zum gemeinsamen Tun, zum Umgang und zur Kommunikation mit Demenzkranken geben. Zudem befinden sich auf der DVD - die in Kürze erscheinen wird - didaktisch aufbereitetes Begleitmaterial. "Mit diesem verschiedenen Modulen lässt sich die DVD nicht nur im Schulunterricht mit Jugendlichen einsetzen, sondern auch in berufsbildenden Schulen, Altenpflegeschulen sowie bei der Fort- und Weiterbildung von professionell Pflegenden oder aber bei der Angehörigenarbeit", so Wilma Dirksen in PROALTER.
Weitere Informationen:
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Ines Jonas und Harald Raabe
E-Mail: publicrelations@kda.de
Fon: 0221/931847 - 0
Weitere Themen der PROALTER -Ausgabe 3/2006 sind unter anderem:
- Zivilcourage und "Wistleblowing" in der Pflege mit Bezug auf die gleichnamige Tagung in Köln am 03.11.2006
- Altersbild und Alterserleben im historischen Wandel: Zwischen Reformation und Revolution: Von der Verachtung zur Huldigung des Alters?
- Typische Probleme in Altenwohnheimen - Lösungsansätze für die Praxis: Zahnmedizinisches Projekt verbessert die Mundgesundheit in der Pflege
- Körperliche Aktivität und ADL-Training zur Prävention von Mangelernährung bei Heimbewohnern
PROALTER ist zu beziehen beim Kuratorium Deutsche Altershilfe, An der Pauluskirche 3, 50677 Köln, Fax 0221/93 18 47-6, E-Mail versand@kda.de. Das Einzelheft kostet 4,80 Euro (zuzüglich Versandkosten), das Jahresabonnement 16 Euro (einschließlich Versandkosten).
Kuratorium Deutsche Altershilfe
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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