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Wissenschaft
"Claudia v. Schilling Foundation" fördert MHH-Abteilung von Professor Vogt
Auf dem Weg zu völlig neuartigen Therapiekonzepten gegen Tumorerkrankungen unterstützt die in Zürich ansässige "Claudia v. Schilling Foundation for Breast Cancer Research" Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit 110.000 Euro. Die Abteilung Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie von Professor Dr. Peter M. Vogt wird mit dem Geld die Mechanismen des so genannten programmierten Zelltods genauer erforschen und bei der Bekämpfung von Brustkrebs nutzbar machen. "Ziel unserer Forschungsarbeiten ist es, bei schwierig zu therapierenden Tumoren, wozu nicht nur Brustkrebs, sondern auch bösartige Weichgewebssarkome zählen, das Behandlungskonzept des programmierten Zelltodes einzusetzen", betont Professor Vogt. "In den nächsten Jahren soll zunächst die Einschleusung von Todesmolekülen in entartete Zellen standardisiert und in Tiermodellen erprobt werden. Die großzügige Unterstützung der renommierten Schweizer Stiftung ist für uns eine enorme Hilfe, um dieses interessante Konzept erstmals zu testen."
Bislang ist bekannt, das Tumorzellen häufig deshalb vom körpereigenen Abwehrsystem oder von Chemo- und Strahlentherapien nicht erfolgreich bekämpft werden können, weil die Fähigkeit der Tumorzellen vermindert ist, in den programmierten Zelltod zu gehen. Normalerweise ist der Ablauf des programmierten Zelltodes, der Apoptose, in den Genen festgelegt. Sollte die Zelle entarten, kann das Immunsystem den Untergang der Zelle auslösen. Auch Strahlen- oder Chemotherapien können die Apoptose starten. Es gibt jedoch Proteine, die in diesem Ablauf eingreifen, und somit den Zelltod verhindern. Die Proteine Lfg und Faim etwa blockieren die Kaskade, die im Normalfall zum Absterben der entarteten Zelle führt. Das Ergebnis: Die Krebszelle kann nicht zerstört werden und vermehrt sich ungehindert - der Tumor wächst. Genau an diesem Punkt greift die Forschergruppe um Professor Vogt an. Die Wissenschaftler wollen diese beiden Proteine in ihrer Funktion hemmen. Damit könnte in den Tumorzellen wieder der programmierte Zelltod ablaufen, der Tumor würde sich von innen heraus selbst zerstören. Professor Vogt warnt jedoch vor allzu großen Hoffnungen. "Wir stehen am Anfang der Arbeiten. Bis aus unserem Forschungsansatz Therapien entstehen könnten, werden noch Jahre vergehen."
Claudia v. Schilling, die Stifterin der "Claudia v. Schilling Foundation for Breast Cancer Research", erlag im Oktober 2003 einem Brustkrebsleiden. Bereits zu Lebzeiten hatte sie die Stiftung eingerichtet, um den Kampf gegen den Krebs, den sie verlor, für andere Frauen weiterführen zu lassen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Peter M. Vogt, vogt.peter@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-8864.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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