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Die Förderung des neuen "International Graduate Centre for the Study of Culture" (GCSC) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder startet offiziell am 1. November 2006. Das neue internationale Graduiertenzentrum wird in der ersten Staffel der Exzellenzinitiative als einzige hessische Graduiertenschule gefördert. Außerdem ist das GCSC eines von bundesweit nur zwei geistes- bzw. kulturwissenschaftlichen Projekten, die sich in der ersten Runde der Exzellenzinitiative durchsetzen konnten. Auf einer Pressekonferenz des GCSC ging es heute um die Verwendung der Fördergelder, das neue erweiterte Konzept und die internationale Ausrichtung des GCSC in den nächsten fünf Jahren.
"Das Graduiertenzentrum in Gießen konnte bereits auf eine strukturierte Doktorandenausbildung in den Geistes- und Sozialwissenschaften verweisen, als das bundesweit noch nicht üblich war", so der Vizepräsident der Justus-Liebig-Universität Prof. Dr. Jürgen Janek zum Auftakt der Pressekonferenz. "Bei dem Wettbewerb im Rahmen der Exzellenzinitiative konnten wir auf unseren jahrelangen Erfahrungen bei der kontinuierlichen Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses aufbauen. Andere fangen damit erst jetzt an." Zur künftigen Rolle des internationalen Graduiertenzentrums innerhalb der Universität Gießen betonte Prof. Janek: "Das Graduiertenzentrum wird ein wichtiger Eckstein in der Graduiertenförderung unserer Universität sein. Zudem zeigt seine Bewilligung, dass auch Anträge aus dem Bereich der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in der Exzellenzinitiative eine Chance haben."
Prof. Dr. Ansgar Nünning, Geschäftsführender Direktor des neuen "International Graduate Centre for the Study of Culture" (GCSC) sieht die Entscheidung als eine Anerkennung der an der Universität Gießen in den letzten Jahren bereits geleisteten Arbeit. Schon seit 2001 bietet das Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften, das in seiner Art erste Graduiertenzentrum in Deutschland, eine strukturierte Ausbildung für alle Doktoranden in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften an. "Die positive Entscheidung bestätigt, dass sich die Gießener Graduiertenausbildung in den Geistes- und Kulturwissenschaften eine nationale und internationale Vorreiterrolle erarbeitet hat", so Prof. Nünning. "Durch diesen Erfolg können wir das Graduiertenzentrum gezielt ausbauen und weiter entwickeln." So soll die Internationalisierung der Doktorandenausbildung durch die Einbindung in Forschungsnetzwerke vorangetrieben werden. Prof. Nünning: "Wir werden noch stärker als bisher mit hochkarätigen Forschungseinrichtungen in anderen Ländern zusammenarbeiten, damit unsere Doktoranden auch international konkurrenzfähig sind."
Die Fördersumme, die das GCSC im Rahmen der Exzellenzinitiative in den nächsten fünf Jahren erhält, beläuft sich auf rund ein Million Euro pro Jahr. Zur Verwendung der Gelder sagte Prof. Nünning, dass der Hauptteil in die Schaffung neuer Stellen fließen werde: "Wir werden hauptsächlich in junge, gut ausgebildete Menschen investieren." Im neuen internationalen Graduiertenzentrum entstehen zwei neue Juniorprofessuren und eine Stelle zur Weiterqualifikation eines promovierten Kulturwissenschaftlers. Außerdem werden fünf Doktoranden am GCSC als Wissenschaftliche Mitarbeiter angestellt. Durch die finanziellen Mittel, die dem internationalen Graduiertenzentrum nun zur Verfügung stehen, will Prof. Nünning außerdem verstärkt Gießener Doktoranden Forschungsaufenthalte im Ausland ermöglichen und den Doktoranden-Austausch mit den Partneruniversitäten ausbauen. Als einen weiteren wichtigen Baustein des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) hob Prof. Nünning die Einrichtung von insgesamt 13 Stipendien hervor, die ab sofort international ausgeschrieben werden. "Damit laden wir junge Top-Geisteswissenschaftler nach Gießen ein." Abschließend fasste Prof. Nünning das neue Konzept des GCSC zusammen: "Mit unserem innovativen Konzept, der internationalen Ausrichtung, der Schaffung beruflicher Perspektiven und den neuen Stipendien können wir sagen: In Gießen promovieren heißt in der Champions League promovieren."
Prof. Dr. Monika Wingender, Dekanin des Fachbereichs "Sprache, Literatur, Kultur" und Direktorin des neu gegründeten Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo) sprach die Ausweitung der internationalen Partnerschaften, insbesondere nach Osteuropa, an: "An den dortigen Universitäten sucht man nach dem Zerfall des Ostblocks jetzt engagiert nach Kooperationsmöglichkeiten und auch nach Vorbildern für die Doktoranden-Ausbildung. Genau an dieser Stelle werden wir gemeinsam mit dem GCSC ansetzen." Neben der Internationalisierung ist die fächerübergreifende Zusammenarbeit ein Markenzeichen des GCSC: "Das GCSC schafft Strukturen für den Austausch zwischen den Disziplinen, anstatt auf Zufall oder Einzelinitiativen zu setzen. Hier spricht man auch jenseits der wissenschaftlichen Fachgrenzen miteinander und entwickelt gemeinsam neue Konzepte."
Wie attraktiv der Standort Gießen bereits jetzt für geistes- und kulturwissenschaftliche Doktoranden ist, zeigen die externen Graduierten, die hierher kommen, um in Gießen zu promovieren. Stella Butter beispielsweise kam erst nach ihrem Magisterabschluss in Anglistik als Doktorandin an das Gießener Graduiertenzentrum: "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich drei Jahre lang allein im Kämmerlein sitze und vor mich hin promoviere. Deswegen bin ich nach Gießen gekommen." Hier überzeugte sie vor allem die Möglichkeit, im Austausch mit anderen Promovierenden Ideen zu entwickeln und im Netzwerk zusammen zu arbeiten. Außerdem reizte sie die internationale Perspektive: "Hier habe ich beispielsweise die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen und dadurch auch das internationale Forschungsumfeld kennen zu lernen. Außerdem konnte ich durch die Kontakte des Gießener Graduiertenzentrums schon während meiner Doktorarbeit wissenschaftliche Artikel veröffentlichen. An vielen anderen Unis gibt es das meines Wissens nicht."
Zu den Stärken des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) zählt für die Doktorandin auch das neue Ausbildungsmodell mit intensiver Betreuung: "Das Gießener Graduiertenzentrum erweitert die herkömmliche Betreuung, bei der man nur einen Doktorvater oder eine Doktormutter als Ansprechpartner hat. Im GCSC stehen mir für meine Fragen zusätzlich weitere wissenschaftliche Betreuer zur Seite." Zu einem zügigen Fortschritt ihrer Dissertation tragen ihrer Meinung nach auch die zahlreichen Veranstaltungen des Graduiertenzentrums bei. "Die vielen Workshops und Kolloquien beschleunigen die Arbeit, weil ich dort viel Input und Feedback bekomme." Außerdem bietet das Graduiertenzentrum nicht nur exzellente wissenschaftliche Betreuung, sondern fördert auch gezielt den beruflichen Einstieg. Stella Butter. "Ich fühle mich für den Arbeitsmarkt gut vorbereitet, denn im Career Service haben wir Referenten, die meist selbst promoviert haben, daher unsere Situation kennen, aber durch ihre Arbeit außerhalb der Uni auch andere Perspektiven vermitteln können."
Auch an dem jetzigen Erfolg im Rahmen der Exzellenzinitiative fühlen sich die Doktoranden des Gießener Graduiertenzentrums beteiligt. Stella Butter: "Unsere Vorschläge sind von Anfang an in die Planung mit eingeflossen. Das heißt: Wir bekommen ein Graduiertenzentrum, das unseren Bedürfnissen und Wünschen entspricht."
Kontakt:
Irene Lamberz und Dorothee Birke; GCSC
Otto-Behaghel-Str. 10A, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-30040 oder 99-30042
Mobil: 0171-3815282 (Irene Lamberz)
Email: geschaeftsfuehrung@graduiertenzentrum.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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