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22.02.2000 14:46

Erste Ergebnisse des Erfurter Modells

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Erstmals liegen jetzt studentische Arbeitsergebnisse aus dem Studium Fundamentale der Universität Erfurt vor. Künstlerisch-praktische Übungen bereichern das Spektrum der Lehrangebote für die Studenten. Das ist modellhaft konzipiert und als verbindlicher Ausbildungsinhalt einer Universität neu. Bei den Studierenden aus nicht künstlerischen Fachrichtungen werden so, weiterführend zu dem in ihren theoretischen Fächern vermittelten Sach- und Fachwissen, ästhetische Kompetenzen ausgeprägt. Sie sind eine Säule im neuartigen sechssemestrigen Baccalaureus-Studiengang (BA), den die Erfurter Universität seit dem Herbst vergangenen Jahres anbietet.
    Prof. Dr. Siegfried Körber beríchtete von den "überaus positiven Erfahrungen" in der künstlerischen Arbeit mit den ersten Studierenden der Universität. Er hatte, wie auch Prof. Dr. Heidrun Richter, Lelah Ferguson, Evelyn Körber und Lutz Gode die Lehrveranstaltungen im Bereich Ästhetische Kompetenzen durchgeführt. Ein Semester mit jeweils zwei Semesterwochenstunden sei eine "eng bemessene Zeit für die Modifizierung ästhetischer Wertvorstellungen und elementarer gestalterischer Fähigkeiten", so Körber. Die Ergebnisse seien deshalb um so höher zu bewerten. In der Einführungsphase seines Kurses entstanden Bilder, die das Empfinden für die Spezifik der Farbe und der grafischen Ausdrucksmittel auswiesen sowie Grundprobleme kompositorischer Gestaltung aufzeigten. Einbezogen wurden thematische Orientierungen etwa zum Buch im Rahmen der Ehrungen für Johannes Gutenberg oder zum Verhältnis von realer und Bildwelt. Die spielerische Begegnung mit dem Wort, mit beweglichen Lettern, mit dem Layout einer Buchseite, provozierten eine Fülle von Fragestellungen, Entscheidungssituationen und Experimenten. Die Collagetechnik, u.a. in Verbindung mit dem Aquarell und der Handzeichnung oder als vorgegebenes Magazinfoto, führte zu überraschenden Bildlösungen und Gedankenexperimenten. Beim Erarbeiten der Dreidimensionalität plastischer Gebilde stellten sich in der Differenzierung taktiler Reize und im Aufnehmen ganzheitlicher Körpererfahrung spezifische Herausforderungen ein. Das beinhaltete das Erfassen von Oberflächenerscheinungen der Objekte und des Wesenhaften einer Erscheinung, den Umgang mit Statik und Dynamik und es vermittelte weitere überraschende Grunderfahrungen für die Komplexität gestalterischer Tätigkeit. "Freude - im Sinne hedonistischer Vielfalt in der bildnerischen Tätigkeit und im künstlerischen Schaffen überhaupt - stellt sich während des Arbeitsprozesses ein", so Professor Körber. Wenn von künstlerischer Arbeit im universitären Studium Fundamentale die Rede sei, dann im Rahmen eines Zugewinns an ästhetischer Urteilskraft und der Entwicklung grundlegender gestalterischer Fähigkeiten - also von keiner "elitären Künstlerschaft", aber innerer Aufgeschlossenheit für bildnerische Problemstellungen und für die Schulung des Wahrnehmungs- und Urteilsvermögens.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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