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06.11.2006 08:01

Entscheidungen am Lebensende

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Klinisches Ethikkomitee des UKJ lädt am 8. November zu Vortrag und Diskussion zum Thema Sterbehilfe

    (Jena) Die Debatte über Sterbehilfe wird in Deutschland heiß geführt. Die Positionen reichen vom Einklagen des Selbstbestimmungsrechtes am Lebensende auf der einen und einer Ablehnung der Verfügbarkeit des Lebens auf der anderen Seite. Dazwischen stehen jene, die mit den Entscheidungen am Lebensende konfrontiert sind - Ärzte, Pflegende, aber auch unheilbar Kranke und deren Angehörige sowie Juristen.

    Um allen, die das Thema beruflich oder auch persönlich beschäftigt, Raum für Gespräche zu eröffnen und Orientierungsmöglichkeiten anzubieten, lädt das Klinische Ethikkomitee des Universitätsklinikums Jena (UKJ) gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Thüringen am 8. November zu einer Veranstaltung zum Thema Sterbehilfe ein.

    In einem Einführungsvortrag wird dabei der Thüringer Justizminister Harald Schliemann zum Thema "Organisierte Sterbehilfe in ethischer und juristischer Perspektive" sprechen, bevor im Anschluss in einer Podiumsdiskussion alle Anwesenden das Thema diskutieren können. Im Podium sind neben Justizminister Schliemann mit der Chefärztin der Bad Berkaer Klinik für Palliativmedizin Dr. Christina Müller und Privatdozent Dr. Konrad Richter vom UKJ auch zwei Mediziner vertreten. Ergänzt wird die Runde durch den Jenaer Philosophen Prof. Dr. Klaus-Michael Kodalle.

    "Es ist ein sehr emotionales Thema, das nach wie vor auch geprägt wird von viel Unsicherheit, gerade auch bei denen, die mit den Entscheidungen täglich konfrontiert werden", sagt Mitorganisatorin Dr. Ulrike Skorsetz vom Klinischen Ethikkomitee des UKJ. In ihrer Arbeit erlebt sie oft die Verunsicherung der Ärzte und Pflegenden, vor allem darüber, was rechtlich erlaubt ist oder nicht. "Aus Angst, sich strafbar zu machen, werden auch legale Möglichkeiten zur Linderung am Lebensende nicht genutzt", so Skorsetz. Zudem spielt das Thema im Medizinstudium kaum eine Rolle - mit der Konsequenz, dass junge Ärzte am Krankenbett mit Entscheidungen konfrontiert werden, auf die sie nicht vorbereitet wurden.

    Zugespitzt wird die aktuelle Debatte zudem durch die auch in Deutschland verfügbaren Sterbehilfe-Angebote ausländischer Organisationen. Skorsetz: "Wir wollen unterschiedliche Ansichten dazu zu Wort kommen lassen und eine breite Diskussion ermöglichen". Alle Interessierten sind dazu am 8. November um 17.00 Uhr herzlich in den Seminarraum 4.119 im Campus der Jenaer Universität (Carl-Zeiß-Str. 3) eingeladen.

    8. November 2006, 17.00 Uhr
    "Organisierte Sterbehilfe - Zwischen Autonomie und Kommerzialisierung am Lebensende"
    Seminarraum 4.119
    Campus der Jenaer Universität, Carl-Zeiß-Straße 3, Jena

    Ansprechpartnerin:
    Dr. Ulrike Skorsetz
    Klinischer Ethikkomitee, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/933770
    E-Mail: Ulrike.Skorsetz[at]med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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