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06.11.2006 09:25

John von Neumann Theory Prize für Prof. Martin Grötschel / Weitere Ehrung des Berliner Mathematikers

Rudolf Kellermann MATH+, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sekretariat MA 2-2
DFG Forschungszentrum MATHEON Mathematik für Schlüsseltechnologien

    Prof. Martin Grötschel, Sprecher des DFG-Forschungszentrums MATHEON, erhält heute in Pittsburgh (USA) den John von Neumann Theory Prize für fundamentale Beiträge zur Theorie im Bereich Operations Research und Mangement Science.

    INFORMS, die größte wissenschaftliche Gesellschaft der Welt im Bereich Operations Research und Management Science, verleiht jährlich den "John von Neumann Theory Prize" für fundamentale Beiträge zur Theorie dieses Forschungsgebietes. Preisträger in diesem Jahr ist der Sprecher des DFG-Forschungszentrums MATHEON, Prof. Martin Grötschel. Er erhält den Preis am 6. November 2006 bei der INFORMS Jahrestagung in Pittsburgh (USA) zusammen mit seinen Kollegen und Koautoren László Lovász (Budapest) und Alexander Schrijver (Amsterdam).

    Mit dieser Auszeichnung wird insbesondere die grundlegende und bahnbrechende Forschung der drei Wissenschaftler zur kombinatorischen Optimierung geehrt. Sie haben gemeinsam und individuell nachhaltige Beiträge zur Analyse und Lösung schwieriger diskreter Optimierungsprobleme geleistet. Die Preislaudatio verweist unter anderem auf ihre gemeinsamen Arbeiten zu geometrischen Algorithmen basierend auf der Ellipsoidmethode. Hierdurch haben sie eine theoretische Basis für das sehr aktive Gebiet der polyedrischen Kombinatorik gelegt und den großen praktischen Erfolg von Schnittebenenalgorithmen untermauert. Das von ihnen bewiesene "Prinzip der Äquivalenz von Separierung und Optimierung" ist heute eine der wichtigsten Beweismethoden in der algorithmischen Konvexitätstheorie. Martin Grötschel hat sich daneben besondere Verdienste bei der Umsetzung dieser Theorie in effiziente Algorithmen zur Lösung praktischer Probleme erworben. Sie kommen heute in der Telekommunikation, im Verkehr, im Chip-Design und vielen anderen Anwendungsgebieten zum Einsatz.

    Der Preis ist nach dem 1903 in Budapest geborenen János Neumann benannt, der als Mathematiker von 1926 bis 1930 jüngster Privatdozent der Berliner Universität war. Der einer jüdischen Bankiersfamilie entstammende Neumann ging 1930 an die Princeton University, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er Amerikaner. Er gilt als Begründer der Spieltheorie, hat u. a. fundamentale Beiträge zur Mengentheorie und Quantenmechanik und zu partiellen Differentialgleichungen geleistet. Neumann ist daneben auch einer der Väter der Informatik (von-Neumann-Architektur). Der Preis ist mit 5.000 Dollar dotiert.

    Prof. Grötschel gilt als einer der international führenden Forscher auf dem Gebiet der Optimierung und des Operations Research. Er ist Professor für Mathematik an der TU Berlin und Vizepräsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin (ZIB). Der Leibniz-Preisträger ist in diesem Jahr als erster Deutscher zum Generalsekretär der International Mathematical Union (IMU) gewählt worden. Das DFG-Forschungszentrum MATHEON, das er seit dessen Gründung im Jahre 2002 leitet, wird von den Mathematikinstituten der Technischen Universität Berlin, der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin sowie dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) und dem Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) getragen. Es sieht seine Aufgabe darin, individuelle Lösungen für die Schlüsseltechnologien unserer Zeit zu entwickeln. Hier verbindet sich das Know-how von Mathematikern aus allen Teilgebieten zu einem effektiven Forscherverbund.


    Weitere Informationen:

    http://www.matheon.de


    Bilder

    Prof. Martin Grötschel
    Prof. Martin Grötschel

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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