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Wissenschaft
Internationaler Kongress am 10. / 11. November 2006 in Heidelberg befasst sich mit aktuellen Entwicklungen der Implantation von Schulterprothesen
Für viele Menschen, die an langwierigen Schulterschmerzen leiden, ist es die letzte Lösung ihres Problems: die Implantation eines künstlichen Schultergelenks. Wenn auch noch im Schatten des wesentlich häufigeren künstlichen Ersatzes von Hüfte und Knie: In Deutschland sind es mittlerweile schätzungsweise 6.000 Operationen im Jahr.
Ein internationaler Kongress am 10./11. November 2006 in Heidelberg befasst sich mit den modernen Entwicklungen bei Schulterprothesen. Die "Heidelberg Shoulder Convention 2006", die im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums stattfindet, wird gemeinsam von der Sektion Schulter- und Ellenbogen-Chirurgie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und der ATOS Klinik Heidelberg veranstaltet. Über 200 Teilnehmer aus 18 Nationen werden in diesen beiden Tagen über die neuesten Entwicklungen in der Schulterprothetik diskutieren. Vier Live-Operationen werden synchron aus beiden Kliniken in den Hörsaal übertragen; daneben werden Expertenvorträge, Operationskurse und Übungen am Modell angeboten.
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk und zugleich besonders verletzlich und anfällig für Überlastungs- und Verschleißerscheinungen. Als Kugelgelenk ermöglicht es Bewegungen in alle Richtungen und macht den vielfältigen Einsatz von Armen und Händen möglich. Durch ständige Anforderungen in Arbeitsalltag und Freizeitsport ist das Schultergelenk besonderen Belastungen ausgesetzt; aber auch Bewegungsmangel oder jahrelange Fehlhaltung sind gefährlich für die Schulter.
Die meisten Schulterbeschwerden sind jedoch relativ harmlos und gehen von den benachbarten Sehnenstrukturen und Schleimbeuteln aus. Diese lassen sich durch Physiotherapie und durch kleinere "Schlüssellochoperationen" in den meisten Fällen beheben. Gefährlich ist allerdings eine übertriebene Schonung des Gelenkes
Ein ruhiggestelltes Schultergelenk droht zu versteifen
"Auch bei Arthrosen im Anfangsstadium reicht meist eine konservative Behandlung mit Medikamenten, Spritzen, Eisanwendungen und Krankengymnastik aus, um die Beweglichkeit zu erhalten", erklärt Professor Markus Loew, Leiter der Sektion Schulter- und Ellenbogen-Chirurgie an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, die im Jahr 1997 als erste Spezialabteilung ihrer Art an einer deutschen Universitätsklinik eingerichtet wurde. Halten die Schmerzen dennoch an und treten bei sämtlichen Bewegungen und schließlich auch im Ruhezustand auf, muss an eine fortgeschrittene Schädigung des Gelenkknorpels mit Zerstörung von Gelenkkopf und Gelenkpfanne gedacht werden. In diesen Fällen sollte ein Ersatz des geschädigten Gelenks erwogen werden. Da sich die Muskulatur zurückbildet, droht sonst eine dauerhafte Versteifung des Arms.
"Häufigste Ursachen der Schultergelenksarthrosen sind altersbedingter Verschleiß, Durchblutungsstörungen des Oberarmkopfs und Schultergelenksbrüche, die in Fehlstellung verheilt sind", so Professor Loew. Heute stehen diesen Patienten je nach individueller Schädigung technisch unterschiedliche Modelle von Schulterprothesen zur Verfügung, die teilweise oder vollständig das Schultergelenk ersetzen und in den meisten Fällen eine komplette Beweglichkeit der Schulter wiedererlangen lassen.
Journalisten sind herzlich eingeladen, an dem Kongress teilzunehmen!
Kongressprogramm im Internet:
www.hsc2006.org
Ansprechpartner:
Professor Dr. Markus Loew
Sektion Orthopädie der Schulter und des Ellenbogens
Telefon: 06221 / 96 6224
Fax: 06221 / 96 8388
Sekretariat Frau Höfer
E-Mail: anja.hoefer@ok.uni-heidelberg.de
http://www.schulterchirurg.de
http://www.orthopaedie.uni-hd.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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