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Fachhochschule Magdeburg als Teil des weltgrößten Rechnerverbundes unterstützt SETI@home bei der Suche nach Außerirdischen
Eine uralte Frage hat jetzt auch die Computerexperten der Fachhochschule Magdeburg ergriffen - die Suche nach Leben im All. Nun darf man auf dem früheren Militärgelände am Herrenkrug nicht gleich riesige Antennen oder Raketen-Startrampen vermuten. Doch auch wenn die Wirklichkeit auf dem Campus nicht ganz so spektakulär aussieht - was die Rechner der FH Magdeburg leisten, kann sich allemal sehen lassen.
Seit Januar 2000 nämlich unterstützt das ZKI (Zentrum für Kommunikation und Informationsverarbeitung) der Fachhochschule Magdeburg das Projekt SETI@home (Searching for Extraterrestrial Intelligence). Dabei handelt es sich um ein an der Universität von Berkeley (Kalifornien) durchgeführtes wissenschaftliches Experiment, das die Leistung von zig-tausend durch das Internet verbundenen Computern für die Suche nach außerirdischer Intelligenz nutzt. Das ZKI der Fachhochschule stellt dafür in den Nachtstunden und an den Wochenenden nicht genutzte Rechenkapazitäten zur Analyse der SETI-Daten zur Verfügung.
Start des Projektes war im Mai 1999. Inzwischen beteiligen sich weltweit ca. 1,8 Mio. Nutzer (Stand Februar 2000). Unterdessen ist der größte und leistungsfähigste Rechnerverbund entstanden, der jemals existiert hat. Mittels Frequenzanalysen werden in den beteiligten Rechnern die Daten untersucht, die vom größten Radioteleskop der Welt aufgenommen worden. Im Nordwesten von Puerto Rico steht das Arecibo Radio Teleskop, ein nicht schwenkbarer Reflektor mit einem Durchmesser von 305 Metern, der in ein natürliches, schüsselförmiges Karsttal eingelassen ist. Die dort aus dem All empfangenen, schwachen Radiosignale werden gesammelt, in "Datenpakete" verpackt und dann weltweit auf Spuren intelligenter Absender untersucht.
Im weltweiten Vergleich der teilnehmenden Teams schneidet die Fachhochschule schon jetzt sehr gut ab. Bis zum 22.2.2000 wurden insgesamt 1420 Datenpakete ("Work Units") analysiert. Für die Analyse eines Datenpaketes benötigt ein teilnehmender Rechner der FH Magdeburg im Durchschnitt nur 5 Stunden und 8 Minuten. Spitzenreiter ist derzeit das Team SETI@sun mit 449.149 analysierten Datenpaketen bei einer durchschnittlichen Rechenzeit von 5 Stunden und 59 Minuten je Datenpaket. In der Rangliste aller Projekt-Teilnehmer belegt die Fachhochschule zurzeit einen beachtlichen 6104. Platz (von 1.742.355 Teilnehmern!) und im Vergleich aller 124.162 deutschen Teams den 515. Rang - Tendenz steigend! Bei der Länderwertung hat die USA die Nase vorn, gefolgt von den deutschen Teilnehmern und Großbritannien. Insgesamt beteiligen sich momentan 224 Länder.
http://www.zki.fh-magdeburg.de
http://www.setiathome.ssl.berkeley.edu/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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