idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.11.2006 16:55

"Für mich ist es das große Leuchten"

Dr. Roger Uhle Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Fachhochschule Aachen

    Prof. Dr.-Ing. Holger Heuermann von der Fachhochschule Aachen entwickelt gemeinsam mit der Firma Beru AG eine Hochfrequenzzündanlage für Kraftfahrzeuge

    Einige tausend Mal zündet sie das Kraftstoffgemisch in der Minute. Ohne Zündkerze würde kein Benziner von der Stelle kommen. Genau für dieses Herzstück des Motors entwickelte Prof. Dr.-Ing. Holger Heuermann jetzt gemeinsam mit der Ludwigsburger Beru AG eine neuartige Hochfrequenzzündanlage für Kraftfahrzeuge. Die Vorteile des neuen Zündsystems liegen insbesondere im geringeren Kraftstoffverbrauch, einer höheren Leistung und weniger Abgasen.
    Ganz allgemein ist die Aufgabe der Zündung, das verdichtete Luft-Kraftstoffgemisch zum richtigen Zeitpunkt zu entflammen und so die Verbrennung einzuleiten. Dabei entsteht eine Hochspannung von über 25000 Volt, die an einer Zündkerze eine kurzzeitige Lichtbodenentladung zwischen Elektrode und Masse bewirkt. Bei der Erfindung des Professors am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik erzeugen dagegen elektromagnetische Wellen und nicht wie bisher ein elektrischer Impuls den Zündfunken an der Zündkerze.
    Der große Vorteil der Erfindung ist, dass der entflammte Zündbereich viel größer und die Gestaltung des Zündfunkens hinsichtlich Brenndauer und Funkenzahl variabel ist. Damit lassen sich auch inhomogene und magere Gemische leichter entflammen. Nicht zuletzt dadurch verringert sich der Kraftstoffverbrauch und die Abgasemission. Bereits im Februar meldete er deshalb die Idee als Erfindungsmeldung bei Pro-Vendis an. Anschließend forschte Robert Perkuhn mit den vorliegenden Ergebnissen während seiner Diplomarbeit wei-ter.
    "Für mich ist es das große Leuchten", deutet Prof. Heuermann auf die Flamme, die bei einer Mikrowellenleistung von 600 Watt an der Zündkerze erzeugt wird. "Wir haben es geschafft, den Funken auch bei einer Leistung von nur 20 Watt zu generieren", erklärt der Professor den einzigartigen Erfolg der Forschung. Diese geringe Leistung senkt einerseits den Stromverbrauch der Zündanlage im PKW und ermöglicht eine potentiell kostengünstige Umsetzung.
    So nutzen die Elektrotechniker für den Bau des Prototypen Transistoren (Halbleiterbauteile), wie sie auch in der Handytechnologie verwendet werden. Darüber hinaus erlaubt der Sachverhalt, dass die maximale Spannung erst in der Zünd-kerze erzeugt wird, eine Umsetzung mit preisgünstigeren Materialien. Nur durch diese Ideen ist die grundlegende Entwicklung für ein zukunftsweisendes und alternatives Zünd-system umsetzbar.
    "Wir sind zwar nicht die Ersten, die einen Motor mit 600 Watt Mikrowellenleistung zum Laufen bekommen", gibt der Profes-sor zu. Aber das bisher bekannte Konzept von Bosch und der Universität Stuttgart seien in der Produktion einfach viel zu teuer.
    Im nächsten Jahr wird die neue Erfindung unter Druck gemessen. Zudem erfolgt zusammen mit der Firma Beru der erste Einbau des Prototypen in den Motor. "Es muss noch viel entwickelt werden, es kommt noch viel Arbeit auf uns zu", freut sich der Professor auf die praktische Anwendung.

    Text: FH Aachen, Pressestelle / Cornelia Driesen


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-aachen.de


    Bilder

    Prof. Dr.-Ing. Holger Heuermann
    Prof. Dr.-Ing. Holger Heuermann
    Foto: FH Aachen, Pressestelle / Jeanne Püttmann
    None

    Die Flamme der Zündanlage
    Die Flamme der Zündanlage
    Foto: FH Aachen
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).