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Das CHE sieht die bisher vorliegenden Ergebnisse eines Modellversuchs zur Prozessakkreditierung als eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung des Akkreditierungssystems an. Sie birgt jedoch Risiken. "Problematisch ist der hohe Aufwand, der mit diesem Verfahren verbunden ist. Es besteht die Gefahr einer neuen Qualitätsbürokratie. Die Hochschulen sollten ihr Qualitätsmanagement selbstbestimmt entwickeln können", sagt Sigrun Nickel vom CHE. Eine schriftliche Stellungnahme gibt Hinweise auf Alternativen.
Derzeit müssen alle neu eingerichteten Programme akkreditiert werden. Das Verfahren wird von vielen Hochschulen inzwischen als zu teuer und ineffektiv empfunden. Deshalb ist es richtig, nach Alternativen zu suchen. Die derzeit prominenteste Alternative ist die Prozessakkreditierung. Um prozessakkreditiert zu werden, müssen Hochschulen in Form von Handbüchern eine detaillierte Dokumentation ihrer internen Arbeitsabläufe bei der Studiengangsplanung und -durchführung erstellen. Dieser Ansatz erfordert von den Hochschulen eine beträchtliche Zusatzarbeit und gibt ein spezifisches Verständnis von Qualitätsmanagement vor.
Das CHE weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass die Prozessakkreditierung eine starke Nähe zu Qualitätsmanagementverfahren in der Privatwirtschaft aufweist, die nur teilweise auf Hochschulen übertragbar sind. Der Aufwand wird sich nur lohnen, wenn die Hochschulen ihr Qualitätsmanagement insgesamt auf diesen Ansatz ausrichten. Sigrun Nickel: "Damit besteht die Gefahr eines relativ starken externen Einflusses. Die Hochschulen sollten sich die Deutungshoheit darüber, was für sie Qualität ist und wie sie diese managen wollen, nicht nehmen lassen."
Das CHE schlägt alternativ vor, die bestehende Akkreditierung einzelner Studienprogramme im Verfahren zu verschlanken und auf den Kern zu reduzieren: die Feststellung, dass Mindeststandards erreicht werden. Gleichzeitig sollten Alternativen für das Zusammenspiel von internem Qualitätsmanagement und externer Kontrolle im Wettbewerb erprobt werden, um die Akkreditierung von diversen Qualitätsmanagementsystemen zu ermöglichen. Die Einführung von Audits wird als weitere Möglichkeit diskutiert.
Die CHE-Stellungnahme steht auf http://www.che.de zum Download zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. Sigrun Nickel
Tel.: 05241.9761-23
E-Mail: sigrun.nickel@che.de
http://www.che.de/downloads/CHE_Positionspapier_Akkreditierung.pdf Download
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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