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11.12.2006 17:46

Die Faktor VII aktivierende Protease hemmt die Entstehung von Gefäßerkrankungen

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Publikation von Gießener Wissenschaftlern im Journal of Experimental Medicine

    Herz- Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall stellen weiterhin die Haupttodesursache in der westlichen Welt dar. Ursächlich hierfür ist in den meisten Fällen eine fortschreitende Gefäßverengung, ausgelöst durch eine sich über Jahrzehnte entwickelnde atherosklerotische Gefäßerkrankung. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung hilft oft nur noch eine Aufdehnung der Gefäße durch einen Herzkatheter, doch auch hier kommt es in einer Vielzahl der Fälle zum erneuten Verschluss der betroffenen Gefäße (Restenose). Gießener Wissenschaftler haben bei Forschungsarbeiten im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Kardiopulmonales Gefäßsystem" (SFB 547) gemeinsam mit Kollegen aus Marburg und Dresden nun die noch weitgehend unverstandenen Mechanismen, die diesen Erkrankungen zu Grunde liegen, weiter aufgeklärt.

    Die kürzlich veröffentlichten Untersuchungsergebnisse von Sedding et al. zeigen, dass ein körpereigenes Enzym, die Faktor VII aktivierende Protease (FSAP), eine Schlüsselrolle bei Gefäß verengenden Erkrankungen spielt: FSAP spaltet und inaktiviert den Wachstumsfaktor (platelet-derived growth factor - PDGF), der hauptsächlich für die Zellvermehrung in den erkrankten Gefäßen zuständig ist. Indem es die schädliche Wirkung von PDGF auf die Gefäßwand unterbindet, schützt FSAP die Gefäße normalerweise vor bedrohlichen Verengungen.

    Ungefähr 5% der Bevölkerung haben jedoch einen Gendefekt im Gen für FSAP, der dazu führt, dass das veränderte (defekte) FSAP den schädlichen Wachstumsfaktor PDGF nicht mehr spalten und inaktivieren kann. Die Untersuchungen von Sedding et al. legen nun nahe, dass Menschen mit diesem Gendefekt deutlich anfälliger für verengende Gefäßerkrankungen sind und somit eventuell ein erhöhtes Risiko haben, an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken.

    In weiteren klinischen Untersuchungen soll nun überprüft werden, wie hoch das Risiko von Personen mit diesem Gendefekt ist, einen erneuten Gefäßverschluss zu erleiden, und ob durch eine Beeinflussung des FSAP ein therapeutischer Nutzen bei verengenden Gefäßerkrankungen erzielt werden kann.

    Daniel Sedding, Jan-Marcus Daniel, Lars Muhl, Karin Hersemeyer, Hannes Brunsch, Bettina Kemkes-Matthes, Ruediger C. Braun-Dullaeus, Harald Tillmanns, Thomas Weimer, Klaus T. Preissner, and Sandip M. Kanse: "The G534E polymorphism of the gene encoding the factor VII-activating protease is associated with cardiovascular risk due to increased neointima formation", JEM published December 4, 2006, 10.1084/jem.20052546

    Kontakt:

    Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Sandip M. Kanse,
    Institut für Biochemie, Fachbereich Medizin
    Friedrichstraße 24, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-47 521 (47 531)
    Fax: 0641 99-47 509
    Email: sandip.kanse@biochemie.med.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.jem.org/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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