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Wissenschaft
Im landesweiten Vergleich der Physik-Fakultäten liegt die Leibniz Universität Hannover in vielen Kategorien vorne.
Die Physikstudierenden der Leibniz Universität Hannover schließen ihr Studium landesweit am schnellsten ab. Auch bei der Drittmitteleinwerbung, der Anzahl der Habilitationen und der Auslastung des Lehrangebots liegt die hannoversche Physik laut Niedersächsischem Landesrechnungshof auf Platz 1. Der Rechnungshof hat die sechs Physik-Fakultäten an niedersächsischen Universitäten geprüft und kommt zu dem Ergebnis: Die Leibniz Universität Hannover liegt in vier von sieben Kategorien auf dem ersten Platz. Geprüft wurden die Parameter Auslastung, Absolventenquote, Studiendauer, Schwundquote, Anzahl der Promotionen, Anzahl der Habilitationen sowie Einwerbung von Drittmitteln.
Besonders gut schneidet die Leibniz Universität Hannover bei der Auslastung des Lehrangebots ab. Landesweit waren die Lehreinheiten Physik im Wintersemester 2005/06 laut der Studie durchschnittlich nur zu 61 Prozent ausgelastet. Der hannoversche Physik-Bereich hingegen kann eine Auslastungsquote von 89 Prozent nachweisen. "Von allen Universitäten ist es in den letzten fünf Jahren allein der Universität Hannover gelungen, die umfangreichen Überkapazitäten nahezu abzubauen", heißt es im Bericht des Landesrechnungshofes. Wegen des landesweit schlechten Verhältnisses von Lehrangebot und -nachfrage empfiehlt der Landesrechnungshof dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur, das Ausbildungsangebot im Fach Physik von sechs auf vier Universitätsstandorte in Niedersachsen zu reduzieren. Die Universitäten Hannover, Göttingen, Oldenburg und Osnabrück sollen die Lehrnachfrage der Technischen Universitäten Braunschweig und Clausthal mit abdecken.
Ebenfalls ein Rekordergebnis erzielt die Leibniz Universität Hannover bei der durchschnittlichen Studiendauer. Hannoversche Physikstudierende schließen ihr Studium nach rund 11,8 Semestern ab. Unter dem Landesdurchschnitt von rund 12,5 Semestern liegt ansonsten nur noch die Universität Göttingen mit durchschnittlich 12 Semestern Studiendauer. Zu einem erstaunlichen Ergebnis kommt der Landesrechnungshof beim Vergleich von Betreuungsrelation und Studiendauer. Der landesweit kürzesten Studiendauer in Hannover steht eine vergleichsweise schlechte Betreuungsrelation gegenüber. Auf einen Mitarbeiter des wissenschaftlichen Personals entfallen in Hannover 8,5 Studierende (Landesdurchschnitt: 5,95). Genau umgekehrt präsentiert sich das Bild kurioserweise für die Technische Universität Clausthal. Sie kann die landesweit günstigste Betreuungsrelation von rund zwei Studierenden pro wissenschaftlichen Mitarbeiter vorweisen, die Studiendauer ist jedoch mit rund 13,4 Semestern landesweit am zweitlängsten. Die Verdichtung des Lehrangebots ist an der Leibniz Universität Hannover also offensichtlich nicht auf Kosten der Qualität gegangen: Hannoversche Studierende schließen ihr Physikstudium nach wie vor äußerst zügig ab.
Auch bei der Einwerbung von Drittmitteln - ein wichtiger Indikator für die Forschungsaktivitäten einer wissenschaftlichen Einrichtung - liegt die Leibniz
Universität laut Prüfung des Landesrechnungshofes mit Abstand vorne. Der hannoversche Bereich Physik erwirtschaftete in den Jahren 1999 bis 2004 rund 1,9 Millionen Euro an Drittmitteleinnahmen pro Professur. An zweiter Stelle folgt die Universität Göttingen mit lediglich rund 850.000 Euro pro Professur. Auch die Anzahl der Habilitationen und Promotionen hat der Landesrechnungshof für den Zeitraum von 1999 bis 2004 für alle Physik-Fakultäten geprüft. Bei den Habilitationen liegt die Leibniz Universität Hannover mit einem Wert von 0,17 pro Professur vorne. Insgesamt gab es lediglich 57 Habilitationen in ganz Niedersachsen. Bei den deutlich höheren absoluten Promotionszahlen liegt Hannover mit knapp 1,7 Promotionen pro besetzter Professur nach der Universität Göttingen (etwas über 1,7) auf Platz 2.
Landesweit auf dem dritten Platz liegt die hannoversche Physik bei der
Schwundquote der Studierenden. Etwa 28 Prozent aller Studienanfänger brechen ihr Studium vorzeitig ab, wechseln den Studiengang oder die Hochschule. Hier ist die Leibniz Universität Hannover allerdings auf einem guten Weg: 2001 waren es noch 43 Prozent der Studienanfänger, die ihr Physikstudium in Hannover vorzeitig abbrachen.
Hinweis an die Redaktion:
Für nähere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Olaf Lechtenfeld, Dekan der Fakultät für Mathematik und Physik der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511.762-3667 oder -5499 oder per E-Mail unter lechtenfeld@itp.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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