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15.03.2000 17:53

Fachhochschule Jena präsentiert anwendungsbereite Forschungsprojekte auf der Hannover Messe 2000

Annette Leucke Marketing und Kommunikation
Fachhochschule Jena

    Mit zwei Forschungsprojekten ist die Fachhochschule Jena auf der am Montag beginnenden Hannover Messe vertreten. Professor Dr.-Ing. Karl-Dietrich Morgeneier, Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik, präsentiert mit seinem Team auf der weltgrößten Industriemesse das Multifunktionsboard MFB 586 und ein CAN-Bus-Interface. Das Board in Doppel-Eurokartenformat findet als Embedded-PC-Lösung in der Automatisierungstechnik Anwendung und wurde im September 1998 als Verbundprojekt des Landes Thüringen ins Leben gerufen. Beteiligt sind daran neben der Fachhochschule Jena zwei Thüringer Hardwarefirmen und ein Ingenieurbüro. Ziel des Verbundprojektes ist es, Embedded (= Eingebundene) Systeme wie z.B. das MFB 586-Board, zu entwickeln, die breite Anwendung in der Industrie finden können. Voraussetzung für einen industriellen Einsatz dieser Embedded-Lösungen war die Entscheidung für das weltweit angewandte Echtzeit-Betriebssystem QNX.
    Auf der diesjährigen Hannover Messe wird ein Prototyp einer aktiven CAN-Karte für den industriellen Bus PC/104, welches auf einem neuentwickelten Eval-Board mit dem Microcontroller C 167 der Firma Infineon basiert, gezeigt. Entwickelt und umgesetzt wurde es von zwei, von Prof. Dr.-Ing. Morgeneier und seinen Mitarbeitern Ferenc Torma und Thomas Hilbert betreuten Diplomanden. Daniel Stuchlik und Frank Seidel entwickelten eine aktive CAN-Bus-Karte für den Industrieeinsatz. Dazu musste zunächst das Evalation-Board layoutet und darauf der entsprechende Master- & Slave-Code für CANopen geschrieben werden. Das hört sich kompliziert hat, bedeutet aber für die Industrie eine relativ einfache, robuste und vielseitige Anwendbarkeit. Weitere Vorteile liegen in der hohen Zuverlässigkeit, der kompakten Bauform, der geringen Stromaufnahme und einem günstigen Preis.
    Der Einsatz dieser Embedded Systeme ist bei der Gebäudeautomatisierung, in Wetterstationen und bei der Steuerung von Industrie-Roboter-Modellen (letztere zunächst nur zu Lehrzwecken an der Fachhochschule Jena) geplant.
    Mit Abschluss des Forschungsprojektes im September 2000 ist das Thema jedoch weder für Professor Dr.-Ing. Morgeneier noch für seine Mitarbeiter und Diplomanden abgeschlossen, vielmehr ist an die Fortführung dieser Forschungsaufgabe gedacht.
    Das gilt auch für zwei Forschungsarbeiten, mit denen sich der Bereich Elektrische Antriebstechnik und Aktorik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Peter Dittrich an der Hannover Messe beteiligt. Bereits vor zwei Jahren wurde erstmals ein Linearmotor kleiner Leistung im Modell gezeigt. Jetzt stellt das Team um Professor Dittrich einen kompletten Antrieb aus, dessen Bewegung über den PC gesteuert wird. Ziel ist es, diese Induktionsmotoren gemeinsam mit der Firma Jenaer Antriebstechnik in eine industriell einsetzbare Form zu überführen. Professor Dittrich hofft, auf der Hannover Messe Partner für die Anwendung dieser Antriebe zu finden. Neu ist das Induktionsprinzip zwar nicht, aber in dieser Größe, Robustheit, Anwendungsvielfalt und einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis ist die maßgeblich als Diplomthema von Andreas Loos entwickelte Lösung eine außergewöhnliche Leistung.
    Das trifft auch auf den von Diplomingenieur Matthias Burkhardt entwickelten Piezo-Impulsmotor zu. Als Diplomand im Innovationszentrum der Carl Zeiss Jena GmbH begann er, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Sein 25 x 25 mm großes Modul mit vier intergrierten Motoren ist ein leistungsstarker Winzling, dessen Wirkungsgrad und Kompaktheit ebenfalls eine Neuheit darstellen und für den es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten gibt. Nicht nur die über ein Verbundprojekt an der Forschungsarbeit von Matthias Burkhardt beteiligte Carl Zeiss Jena GmbH ist an einer ausgereiften, industriell einsetzbaren Variante interessiert, auch andere Unternehmen haben Bedarf an solchen praktikablen Lösungen.
    Nachdem entsprechende Muster auch schon auf der Hannover Messe gezeigt werden, arbeitet das Entwicklungsteam an der Optimierung der dazugehörigen Software.
    Ein weiterer Anspruch ist es, frei bewegliche Oberflächenmotoren für den Einsatz in der Automatisierungstechnik, zum Beispiel beim Transport von Werkstücken, zu entwickeln. Erste Ideen werden in einer Computeranimation vorgestellt, die auf der Messe gezeigt wird, in der Hoffnung, interessierte Partner für die Umsetzung dieses Projektes zu finden.

    Wer sich für die Projekte des Fachbereiches Elektrotechnik der Fachhochschule Jena interessiert, findet beide Forscherteams unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Morgeneier bzw. Professor Dr.-Ing. Dittrich vom 20. bis 25. März auf der Hannover Messe, Halle 18 im 1. OG am Gemeinschaftsstand 015 "Forschungsland Thüringen".


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-jena.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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