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Wissenschaft
Sensationsfund aus der Mongolei wird im Zentrum Anatomie des Bereichs Humanmedizin Göttingen untersucht.
Einladung zum Pressegespräch am Montag, 18. Dezember, um 12:00 Uhr
(ukg) Die Eismumie aus dem mongolischen Altaigebirge kommt nach Göttingen. Der Reiterkrieger stammt aus der Zeit der Skythen und ist etwa 2500 Jahre alt. Der Fund erregte im Sommer dieses Jahres weltweites Aufsehen. Er wird jetzt in der Abteilung Anatomie und Embryologie des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen untersucht.
Fundgrube für die Wissenschaft
Die Eismumie wurde in einer Höhe von 2.500 Metern im südöstlichen Teil des Altaigebirges im Dreiländereck von China, Russland und der Mongolei auf mongolischem Territorium entdeckt. Sie ist im Juli 2006 von einem internationalen Team aus insgesamt 28 Forschern aus Deutschland, Russland und der Mongolei unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, dem Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), ausgegraben worden. Parzinger nennt diesen Fund "fantastisch". Die Mumie ist dank des Dauerfrostbodens in der Höhe bis auf das Gesicht und den Oberkörper gut erhalten geblieben. Der Mann ist jung, zwischen 30 und 40 Jahre alt, blond und gehört vermutlich der Oberschicht an. Der "Krieger aus dem Eis" trägt einen prachtvollen Pelzmantel und vergoldeten Kopfschmuck, dazu Hosen, Filzstiefel, im Köcher die Pfeile für seinen Bogen, am Gürtel Dolch und Streitaxt. Das Grab enthielt sogar 2.500 Jahre alte Fleischreste und Geschirr.
Der skythische Krieger könnte der Wissenschaft neue Erkenntnisse über Ernährung und Krankheiten der Vergangenheit liefern. "Der Fund erlaubt uns damit einen einzigartigen Einblick in die Welt dieser Menschen", erläuterte Professor Parzinger.
Jetzt soll die Mumie aus dem Eis in der Abteilung Anatomie und Embryologie des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen paläopathologisch und anthropologisch untersucht werden. Prof. Dr. Dr. Michael Schultz leitet die Untersuchungen. Die Göttinger Abteilung genießt auf dem Gebiet der Paläopathologie international eine hohe Expertise und setzt Untersuchungstechniken ein, die es anderenorts nicht gibt. "Unser Ziel ist es, den Gesundheitszustand dieses skythischen Kriegers zu rekonstruieren, Hinweise auf seine Lebensgewohnheiten zu erlangen und möglicherweise die Todesursache festzustellen. Da sich der Körper dieses skythischen Kriegers gut erhalten hat, hoffen wir, wesentliche biografische Fakten dieses eisenzeitlichen Mannes aus dem Altaigebirge aufzudecken", sagt Professor Schultz. Bei den Untersuchungen kommen makroskopische, lupenmikroskopische, endoskopische und radiologische Techniken zum Einsatz. Außerdem werden licht- und rasterelektronenmikroskopische sowie biochemische (Proteomik) und molekularbiologische Verfahren (alte DNA) durchgeführt:
Über die Mumie, die Untersuchungen, die Methoden und die Erwartungen der Wissenschaftler möchten wir Sie gerne informieren. Wir laden Sie ein zu einem
Pressegespräch
"Eismumie aus der Mongolei"
Montag, 18. Dezember 2006, um 12:30 Uhr
Abteilung Anatomie und Embryologie
Kleiner Hörsaal
Kreuzbergring 36, 37075 Göttingen
Parkmöglichkeiten: Parkplatz zwischen Abt. Biochemie/Biophysiologie und Abt. Anatomie
oder: Parkhaus Goßler Straße
Ihre Gesprächspartner sind:
Dr. Tuvdendorjiin Galbaatar, Botschafter der Mongolei
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, Präsident des Deutschen Archäologischen Institutes
Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Vorstand Forschung und Lehre, Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums Anatomie, Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
Prof. Dr. Christoph Viebahn, Direktor der Abteilung Anatomie und Embryologie, Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
Prof. Dr. Dr. Michael Schultz, Abteilung Anatomie und Embryologie, Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
Weiteres Fotomaterial entnehmen Sie bitte der Internetseite des DAI: www.dainst.de
Wir bitten Sie um eine kurze Rückinfo, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen. Vielen Dank!
Weitere Informationen:
Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
Abt. Anatomie und Embryologie
Prof. Dr. med. Dr. phil. nat. Michael Schultz
Kreuzbergring 36
37075 Göttingen
Tel. 0551/39-7028
E-Mail: mschult1@gwdg.de
Deutsches Archäologisches Institut
Zentrale - Pressestelle
Frau Tenhagen
Podbielskiallee 69-71
Tel.: 01888-7711-120
Mobil: 0172-3917056
Email: presse@dainst.de
Bereich Humanmedizin - Georg-August-Universität Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Stefan Weller
Robert-Koch-Str. 42 - 37075 Göttingen
Tel.: 0551/39 - 99 59 - Fax: 0551/39 - 99 57
E-Mail: presse.medizin@med.uni-goettingen.de
Gesamtansicht des Grabes mit dem teilmumifizierten Leichnam.
Foto: DAI
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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