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Wissenschaft
Die Universität Bremen beabsichtigt, das Institut für Sportwissenschaft zu schließen. In einem Schreiben an den Rektor der Universität Bremen hat dvs-Präsident Prof. Dr. Bernd Strauß seinen entschiedenen Protest gegen die Schließung des Instituts ausgedrückt und an alle Entscheidungsträger appelliert, nicht die Abwicklung der Sportwissenschaft in Bremen zu betreiben, sondern über Alternativen und den Erhalt der Sportwissenschaft an der Universität Bremen nachzudenken.
Die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen an der Universität Bremen, die die Schließung des Instituts beinhalten, sind den Vorgaben des Bremer Wissenschaftssenators geschuldet, der bis zum Jahr 2015 die Zahl der professoralen Fachgebiete an der Universität auf 230 absenken will. Da in der Bremer Sportwissenschaft derzeit nur eine Professur (von dreien) besetzt ist, ist das Fach fast zwangsläufig in seiner Existenz gefährdet. "Die Anzahl der freien Stellen in einem Bereich zu einem Abwicklungsargument zu machen, wäre aber allzu kurzsichtig und hat mit langfristig angelegter Strukturplanung einer Universität nichts zu tun", so dvs-Präsident Prof. Dr. Bernd Strauß in seinem Schreiben an den Bremer Rektor, Prof. Dr. Wilfried Müller.
Er führt weiter aus: "In unserer föderalen Struktur ist es ausdrücklich gewollt, dass die Länder für Bildung, also für Schulen und Hochschulen, zuständig sind. Ich nehme doch an, dass nicht daran gedacht ist, dass Fach Sport an Bremer Schulen aufzugeben. Ich halte es für skandalös, dass das Land Bremen sich auf Jahrzehnte nicht mehr an der Ausbildung der Sportlehrerinnen und Sportlehrer beteiligen möchte. Nach meiner Kenntnis handelt es sich um den bislang einzigen Fall, dass ein Land sich vollständig aus der Sportlehrerausbildung verabschiedet, obwohl das Fach Sport weiterhin an den eigenen Schulen gelehrt wird. Im Grunde müsste der Sportunterricht an den Schulen, so alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, einen deutlich größeren Raum in der Ausbildung unserer Kinder erhalten und die Sportlehrerausbildung müsste gestärkt werden. Mit dem Wegfall der Sportlehrerausbildung an Ihrer Universität und damit vollständig im Land Bremen verliert das Land jegliche Steuerungsmöglichkeit der Ausbildung ihrer Sportlehrerinnen und Sportlehrer in der 1. Ausbildungsphase ein für alle Mal."
Mit dem Wegfall der Sportlehrerausbildung an der Universität Bremen würde nicht nur ein bei Studierenden beliebtes Lehramtsfach wegfallen, sondern mit dem Wegfall des Faches Sports würde auf Jahrzehnte ein Kernbaustein der Bremer Lehramtsausbildung weg brechen. Dvs-Präsident Prof. Dr. Bernd Strauß: "Der Wegfall des Faches Sport ist letztlich der Einstieg in die Abwicklung der gesamten Lehramtsausbildung an der Universität Bremen. Ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, dass dies gewollt ist. Wenn doch, dann sollten sich die Entscheidungsträger der Universität auch öffentlich so äußern."
Die dvs fordert alle Entscheidungsträger an der Universität Bremen und die politisch Verantwortlichen auf, für den Erhalt des Instituts für Sportwissenschaft zu kämpfen. Der dvs-Präsident hat entsprechende Protestbriefe an die Bremer Senatoren Lemke (Wissenschaft und Bildung) und Röwekamp (Inneres und Sport) gesandt und beide Senatoren aufgefordert, eine Allianz für die Sportwissenschaft und den Sport zu schmieden.
Die Mitglieder der dvs sind aufgerufen, ihren Protest gegen die Schließung des Instituts vorzubringen. Schreiben Sie dem Rektor der Universität und den beiden Senatoren, um deutlich zu machen, dass die Schließung des Instituts für Sportwissenschaft nicht hinnehmbar ist.
http://www.sportwissenschaft.de/fileadmin/pdf/Sportwissenschaft_Bremen_dvs.pdf - Schreiben des dvs-Präsidenten an den Rektor der Universität Bremen (PDF)
http://www.sportwissenschaft.de - Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sportwissenschaft
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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