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21.12.2006 12:33

Die Kirche als Arbeitgeber mit eigenem Rechtssystem

Walter Bayer Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Dr. Jacob Joussen ist neuer Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht der Universität Jena

    (Jena) Der Umstand, dass Jena nicht weit von Erfurt entfernt liegt, spielt für die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität eine besondere Rolle: Denn in Erfurt hat das Bundesarbeitsgericht seinen Sitz, also die höchste Rechtsprechungsinstanz in arbeitsgerichtlichen Streitigkeiten. Und so nimmt das Arbeitsrecht von jeher an der Universität Jena eine ganz besondere Stellung ein.

    "Das Arbeitsrecht war für mich schon lange, seit den ersten Studiensemestern, das Rechtsgebiet, das mich am meisten begeistert hat - und so war es für mich eine große Freude, gerade hier nach Jena zu kommen und so in der Nähe zum Bundesarbeitsgericht diese Disziplin zu betreiben", so Prof. Dr. Jacob Joussen, der seit April dieses Jahres zunächst als Vertreter an der Jenaer Universität lehrt und nun zum Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht ernannt wurde.

    Dabei befasst sich der neue Lehrstuhlinhaber, der 1971 in Duisburg geboren wurde, nicht ausschließlich mit dem Arbeitsrecht, wenn er auch die Kontakte der Fakultät, gerade nach Erfurt, mittlerweile schon stark intensiviert hat. Das allgemeine Zivilrecht und das Sozialrecht, dort besonders das Krankenversicherungsrecht, stehen ebenfalls im Mittelpunkt seiner Forschung: "Gerade das Krankenversicherungsrecht", so Joussen, "ist angesichts der derzeitigen Entwicklungen um die so genannte ,Gesundheitsreform' von besonderer Aktualität. Es ist die enge Verbindung zwischen Arbeits- und Sozialrecht, zwischen Arbeit und Sozialversicherung, die mich stets fasziniert hat."

    Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. Nach dem Abitur 1990 studierte Joussen zunächst fünf Semester Theologie, Latein und Geschichte in Freiburg und Rom, bevor er 1992 das Studium der Rechtswissenschaft in Münster begann. Dieses schloss er 1997 ab und promovierte im unmittelbaren Anschluss daran über ein europäisches Thema: Er beschäftigte sich mit der Auslegung europäischen Arbeitsrechts in Deutschland und Italien - und forschte dazu mit einem Stipendium der Europäischen Gemeinschaft in Turin. Nach dem Referendariat und dem 2. Staatsexamen schloss sich eine dreijährige Zeit als wissenschaftlicher Assistent in Münster an. 2004 schloss er seine Habilitation über verschiedene Schlichtungsmechanismen ab, die mit dem Habilitationspreis der Juristischen Studiengesellschaft Münster ausgezeichnet wurde. Nachdem er ein Jahr in Rostock einen Lehrstuhl vertreten und dann die Wahl zwischen Rostock, Konstanz und Jena hatte, entschied sich Joussen dafür, einem Ruf an die Universität Jena zu folgen.

    Seine akademischen Wurzeln hat er dabei nicht aus dem Blick verloren: Eng mit seinem ersten Studium der Theologie verbunden ist einer seiner großen Forschungsschwerpunkte das kirchliche Arbeitsrecht. Gerade hier sieht er angesichts des Umstands, dass es sich bei der Kirche um den zweitgrößten Arbeitgeber in Deutschland handelt, der zudem ein eigenes Arbeitsrechtssystem hat, große Aufgaben und Chancen für seine eigene Arbeit.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Jacob Joussen
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641/942130
    E-Mail: j.joussen[at]recht.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Jacob Joussen.
    Prof. Dr. Jacob Joussen.
    Foto: Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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