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21.12.2006 16:58

17 Beton-Würfel und eine Menge Schutt

Katrin Gröschel Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

    Alexander Neumann gewinnt den Druckfestigkeits-Wettbewerb der Studenten des Fachbereiches Bauwesen an der HTWK Leipzig.

    Ganz langsam steigt die Lastkurve auf dem Computerbildschirm an. Dabei erhöht die Prüfmaschine die Last auf den Betonwürfel, der eine Kantenlänge von 15 Zentimetern aufweist. Alle zwei Sekunden wird der Druck um 1 N/mm2 erhöht. Mit Spannung beobachten die Studenten, was hinter der durchsichtigen Plastikscheibe der Sicherheitsvorrichtung an der Prüfmaschine passiert. Die Würfel, die die Studierenden zum diesjährigen Würfel-Druckfestigkeits-Wettbewerb der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) einreichen konnten, sollten eine Zielfestigkeit von 70 N/mm2 aufweisen, was einer Last von 157,5 Tonnen entspricht. Es gewinnt derjenige, der diesem Wert am nächsten kommt. Es müsste also genau 140 Sekunden dauern, bis der Würfel bricht. Und diese Festigkeit genau zu treffen, ist gar nicht so leicht: "Ein bisschen Glück ist auch dabei", erklärt Prof. Wolf-Peter Ettel vom Fachbereich Bauwesen.

    Die Lastkurve ist inzwischen weiter angestiegen - und der Würfel hält länger als eigentlich nötig. Erst bei 86,66 N/mm2 fällt die Kurve ab und der Würfel zerbricht mit einem lauten Knall. "Im letzten Jahr wurde durch die frei werdende Energie dabei sogar die Sicherheitsvorrichtung beschädigt", erzählt einer der HTWK-Mitarbeiter. Diesmal kann der Schutt einfach aus der Box gekehrt werden, alles ist heil geblieben. "Ein typisches Bruchbild ist übrigens doppelkegelförmig", erklärt Wolf-Peter Ettel dem Publikum. Er und sein Team richten diesen Wettbewerb schon seit Jahren aus. Beteiligen durften sich auch in diesem Jahr die Studenten aller Studienjahre der Studiengänge Bauingenieurwesen, Architektur und Wirtschaftsingenieurwesen (Bau). Pro Gruppe waren maximal zwei Studierende mit einem Würfel zugelassen. Bei beliebiger Herstellungstechnologie für den Würfel durften Bindemittel, Zusätze und Zuschläge frei gewählt werden. So lagen zur Prüfung Würfel aus Normalbeton, aber auch aus Stahlfaserbeton und Epoxidharzbeton vor. Da mit dem Probenalter auch die Festigkeit steigt, mussten alle Beteiligten auch das Alter der Würfel berücksichtigen. 17 Studentengruppen haben sich diesmal am Wettbewerb beteiligt, der immer im Betonprüflabor der HTWK Leipzig stattfindet - verbunden mit einer kleinen Party und moderiert von Prof. Wolf-Peter Ettel. Als Preise winken insgesamt 450 Euro für die ersten drei Plätze und Fachbücher für alle Teilnehmer.

    Inzwischen bereitet Dr. Thomas Klink schon den Würfel Nr. 16, den einzigen aus Epoxidharzbeton, für die Prüfung vor. Die Zusammensetzung dieses Würfels ist wie sich zeigt besonders gelungen, da er bei 70,99 N/mm² versagt und damit Wettbewerbssieger wird. Hergestellt hat ihn Alexander Neumann, der derzeit im fünften Semester Bauingenieurwesen studiert und auch als studentische Hilfskraft am Fachbereich tätig ist. Dem Würfel ist im Gegensatz zu den Normalbetonwürfeln die Zerstörung äußerlich nicht anzusehen, da er nur innerlich geschädigt wurde. Von den anderen 16 Würfeln ist nur der Schutt in der Schubkarre übrig geblieben. Der zweite Platz ging an Claudia Demuth, die mit ihrem Würfel eine Festigkeit von 72,73 N/mm2 erreichte. "Bis jetzt hat noch keine Studentin gewonnen. Aber es sind ja auch viel weniger Studentinnen als Studenten am Fachbereich Bauwesen und damit sind die Chancen - statistisch gesehen - geringer. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal", sagt Dr. Thomas Klink.

    Nähere Informationen zum Wettbewerb:
    Prof. Wolf-Peter Ettel, Fachbereich Bauwesen
    Telefon: 0341/3076-6302, Mail: ettel@fbb.htwk-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.htwk-leipzig.de


    Bilder

    Alexander Neumann mit seinem Epoxidharzbeton-Würfel vor der Ergebnistafel im Betonprüflabor der HTWK Leipzig.
    Alexander Neumann mit seinem Epoxidharzbeton-Würfel vor der Ergebnistafel im Betonprüflabor der HTWK ...
    Foto: Katrin Gröschel/HTWK Leipzig
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    Kaum zu glauben: Äußerlich sieht man dem Siegerwürfel den Bruch nicht an.
    Kaum zu glauben: Äußerlich sieht man dem Siegerwürfel den Bruch nicht an.
    Foto: Katrin Gröschel/HTWK Leipzig
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Werkstoffwissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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