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20.03.2000 00:00

Impulse für die fächerübergreifende Umweltforschung

Dr. Werner Boder Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung richtet Nachwuchs-Programm ein / In diesem Jahr bereits 28 Millionen DM für die Wissenschaften bewilligt

    Große Umweltkatastrophen wie zuletzt die Zyanid-Fluten aus rumänischen Minen in Theiß und Donau oder die Verseuchung des spanischen Nationalparks Donana machen drastisch deutlich, wie empfindlich Ökosysteme und wie komplex ihre Rahmenbedingungen sind. Die danach einsetzende Ursachenforschung, Schadensbekämpfung und Konzeption künftiger Vermeidungsstrategien führen Fachleute verschiedenster Disziplinen zusammen, die sonst kaum miteinander in Kontakt kommen, geschweige denn kooperieren: Chemiker und Verwaltungsfachleute, Biologen und Juristen, Ingenieure, Gewässerkundler und Wirtschaftswissenschaftler.

    Trotz des großen Stellenwerts, den ökologische Fragen im öffentlichen Diskurs einnehmen und einem wahren Boom umweltwissenschaftlicher Studiengänge gibt es auch in Deutschland in der Umweltforschung Defizite. So kritisierte der Wissenschaftsrat bereits vor einigen Jahren nicht nur die "unzureichende Hinwendung" von Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften zu Umweltthemen und eine mangelnde Zusammenarbeit mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften, sondern auch die vorherrschenden Instrumente der Forschungsförderung und die tradierten Karrieremuster der einzelnen Fächer. Sie stünden der notwendigen fächerübergreifenden Herangehensweise entgegen. Diese Einschätzung wurde kürzlich in einem von der VolkswagenStiftung initiierten Expertengespräch ausdrücklich bestätigt.

    Das Kuratorium der Stiftung hat auf seiner ersten Sitzung in diesem Jahr die Einrichtung eines Programms "Nachwuchsförderung in der fächerübergreifenden Umweltforschung" beschlossen. Die VolkswagenStiftung eröffnet damit hoch qualifizierten, interdisziplinär orientierten jungen Wissenschaftlern - bevorzugt in kleinen Gruppen - die Chance, eigenständig entsprechende Forschungsvorhaben durchzuführen. Soweit sie keine einschlägigen Erfahrungen besitzen, ist ein mindestens sechsmonatiger Aufenthalt an einer für sie fachfremden Forschungseinrichtung des In- oder Auslandes im Rahmen des Projekts obligatorisch. Die Stiftung beabsichtigt, in etwa zwei Jahren durch die Schaffung einer begrenzten Zahl von Stiftungsprofessuren für einige dieser Nachwuchskräfte - und andere interdisziplinär ausgewiesene Wissenschaftler - längerfristige Perspektiven zu eröffnen. So sollen fächerübergreifend ausgerichtete innovative Forschungs- und vor allem Lehrkonzepte verstärkt Eingang in die Umweltforschung finden.

    Mit dieser Kuratoriumssitzung hat die Stiftung außerdem im Jahr 2000 bereits rund 28 Millionen DM für die Unterstützung von wissenschaftlichen Projekten vergeben. Für Vorhaben in den naturwissenschaftlichen Schwerpunkten wurden vom Kuratorium 13,9 Millionen DM für 25 größere Forschungsvorhaben bewilligt.

    So wurde unter anderem die Einrichtung einer Nachwuchsgruppe "Funktionelle Analyse von E2F Genprodukten" am Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung der Universität Marburg (Dr. Stefan Gaubatz) bewilligt und im Rahmen des Schwerpunkts "Dynamik und Adaptivität neuronaler Systeme" ein Forschungsvorhaben zur Wechselbeziehung zwischen Kognition und Angst am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München (Dr. Frauke Ohl). Eine bereits bestehende Nachwuchsgruppe an der Universität Hamburg (Dr. Christian Büchel), die sich mit Methoden der funktionellen Bildgebung zur Aktivität unterschiedlicher Gehirnregionen befasst, war mit ihrem Antrag in diesem Schwerpunkt ebenfalls erfolgreich.

    Das Institut für Genetik der Universität Köln (Prof. Dr. Klaus Rajewsky) wird zur Weiterentwicklung der Methode der konditionalen Mutagenese gefördert. Analyse und Modellierung der komplexen Verhaltensmuster produktionslogistischer Kenngrößen mit Methoden der nichtlinearen Dynamik
    stehen im Mittelpunkt eines Vorhabens am Institut für Fabrikanlagen der Universität Hannover (Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Wiendahl), das dazu mit dem Dritten Physikalischen Institut der Universität Göttingen (Priv.-Doz. Dr. Ulrich Parlitz) kooperiert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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