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Wissenschaft
Universitätskommission empfiehlt Umbenennung der Kinderklinik
Jena (21.03.00) Die Kommission "Kinderklinik Jussuf Ibrahim" der Friedrich-Schiller-Universität empfiehlt in einem Schreiben an Rektor Prof. Dr. Georg Machnik, Schritte zur Umbenennung der Jenaer Universitäts-Kinderklinik einzuleiten. Zu diesem Schluss kommen die sechs Wissenschaftler "nach intensiver Prüfung von insbesondere Stadtrodaer Krankenakten, Materialien des Thüringer Hauptsstaatsarchivs Weimar, des Universitätsarchivs Jena, des Bundesarchivs Berlin, der wissenschaftlichen Veröffentlichungen Ibrahims sowie der insgesamt 63 der Kommission zugegangenen Zeitzeugenberichte". "Die Aktenlage ist nunmehr eindeutig", erläuterte der Kommissionsvorsitzende, Prorektor Prof. Dr. Klaus Dicke. An der Erkenntnis, dass Prof. Jussuf Ibrahim "nach 1941 aktiv in die Euthanasie schwerstgeschädigter Kinder eingebunden" war, gebe es jetzt keinen Zweifel mehr.
In ihrer Sitzung am Montag trug die Kommission die Ergebnisse aus jüngsten Einzelrecherchen zusammen und bewertete sie im Zusammen-hang umfangreichen Hintergrundmaterials. "Damit rundet sich ein schlüssiges Bild", erklärt Dicke weiter, "ich bin sehr froh, dass nun Entscheidungen nicht auf Grund von Indizien und Vermutungen getroffen werden müssen, sondern auf der Basis wissenschaftlich fundierter Ergebnisse." Davon seien auch die Stadt Jena und die Zeiss-Stiftung als ehemalige Trägerin der Universitätskinderklinik unterrichtet worden. Weiter kommentieren wollte Dicke das Votum der "Ibrahim"-Kommission nicht. Eine vollständige Darlegung der Fakten und ihre wissenschaftliche Analyse wird die Kommission - wie angekündigt - erst mit ihrem Abschlussbericht vorlegen. Dieser Bericht wird in Universitätsmedien veröffentlicht.
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
regional
Organisatorisches
Deutsch
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