idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.01.2007 14:16

Die Vermessung der Vergangenheit - Großer Abschlusskongress "Archäometrie"

Dr. Johannes Schnurr Presse- und Öffentlichkeitsarbei der Akademie der Wissenschaft
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

    Kolloquium an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vermittelt Fortschritte des Faches - Universität Heidelberg führt Forschungen seit Sommer 2006 weiter

    In den letzten Jahren gelangen dem noch recht jungen Forschungszweig "Archäometrie" Erfolge, die weltweit von sich reden machten. Zum ersten Mal wurde es dank neu entwickelter Messverfahren möglich, viele prähistorische Fundstücke und Sedimente physikalisch genau zu datieren. Ob es sich um trojanische Scherben, bronzezeitliche Siedlungsreste im Kraichgau oder um die Bestimmung der berühmten Nasca-Linien in Peru handelte, Archäologen und Geisteswissenschaftler ganz unterschiedlicher Disziplinen erhielten bei ihren Forschungsprojekten durch die Archäometrie unerwartete naturwissenschaftliche Unterstützung. "Wie kaum einer anderen Disziplin gelang uns damit ein Brückenschlag zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften", so Prof. Dr. Günther Wagner, bis zum Juni 2006 Leiter der Forschungsstelle "Archäometrie" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. "Vor allem durch das Lumineszenzverfahren konnten wir archäologische Ablagerungen, Keramiken, Steine oder auch Feuerstellen und andere historische Zeugnisse in unserem Labor zeitgeschichtlich recht genau einordnen."

    Nachdem Mitte letzten Jahres die Forschungsstelle ihre Arbeit unter der Ägide der Akademie der Wissenschaften planungsgemäß einstellte, wird die Forschung seit Juli 2006 durch die Universität Heidelberg fortgeführt. Aus Anlass der Übergabe des Labors an die Universität findet unter dem Titel "Fortschritte der Archäometrie" am Freitag, 19. Januar, sowie am Samstag, 20. Januar, in den Räumen der Heidelberger Akademie ein Abschlusskolloquium statt. Rund 100 Wissenschaftler kommen zusammen, um das mittlerweile erreichte Leistungsspektrum des Faches und seine Entwicklung während der letzten beiden Dekaden deutlich zu machen. Die einzelnen Fachvorträge beschäftigen sich mit Fragestellungen aus den Bereichen Ägyptologie, Paläoanthropologie, Archäologie, Amerikanistik, Genetik, Biologie, Physik, Materialforschung, Geoarchäologie, Chemie und anderen mehr.

    "Angesichts der großen wissenschaftlichen Reputation, die die ehemalige Forschungsstelle Archäometrie genoss, ist es für die Forschungslandschaft in Heidelberg ein überaus erfreulicher Umstand, dass diese Institution an die Universität Heidelberg übergeben werden konnte und am Geographischen Institut als eigenständiger Bereich weitergeführt wird kann. Das vormals räumlich am Max-Planck-Institut für Kernphysik beheimatete Lumineszenzlabor wird am Lehrstuhl Physische Geographie des Geographischen Institutes in neuen Laborräumen etabliert", so Wagner. Vor wenigen Wochen wurde im Neuenheimer Feld mit den Baumaßnahmen begonnen, der Umzug in die neuen Räumlichkeiten wird voraussichtlich zu Beginn des Sommersemesters stattfinden.

    Das neu eingerichtete Labor im Geographischen Institut (Anschrift: Im Neuenheimer Feld 348, 69120 Heidelberg), wird bewusst in räumlicher Nähe zur und in wissenschaftlich engem Verbund mit der "Forschungsstelle Radiometrie" (Akademie der Wissenschaften, räumlich untergebracht am Institut für Umweltphysik) und den geowissenschaftlichen Instituten der Universität Heidelberg weitergeführt. Diese Entwicklung findet nicht zuletzt vor dem Hintergrund des in Heidelberg geplanten Master-Studiengangs "Geoarchäologie" statt, in den auch die in der Heidelberger Altstadt angesiedelten Universitätsinstitute für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie eingebunden sind.

    Datum: 19. und 20. Januar 2007
    Ort: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69118 Heidelberg
    Um eine Akkreditierung von Journalisten wird gebeten.

    Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.

    Ausführliche Informationen unter: www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/veranstaltung/termine.php
    Anfahrt unter: www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/kontakt/anfahrt.php

    Rückfragen bitte an:

    Dr. Johannes Schnurr
    Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
    Telefon: 06221 / 54 34 00
    Fax: 06221 / 54 33 55
    E-Mail: johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
    Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de

    sowie

    Prof. Dr. Günther Wagner
    Tel.: 06221 / 544584
    Fax: 06221 / 544997
    E-Mail: guenther.wagner@mpi-hd.mpg.de

    sowie

    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg


    Bilder

    Anhand von Brandspuren können die Heidelberger Forscher feststellen, wann eine Feuerstelle das letzte Mal loderte. Die entnommenen Proben werden in Dunkelheit unter schwachem Rotlicht entnommen. Schon der geringste Strahl des Tageslichts hätte die "Lumineszenzuhr" nämlich wieder auf Null gestellt. Die Bohrungen in den Grotten in den Externsteinen, hier bei Licht nachgestellt, verlangten den Wissenschaftlern einiges an handwerklichem Können ab (vorn im Bild Dr. Clemens Woda, im Hintergrund Steinmetzmeister B. Herde).
    Anhand von Brandspuren können die Heidelberger Forscher feststellen, wann eine Feuerstelle das letzt ...
    (Foto: Robin Jähne)
    None

    Trapezförmige Geoglyphe bei Palpa in Südperu aus der Nasca-Zeit vor ca. 1500 Jahren. Sie überlagert ältere Anlagen, die mit Hilfe der Lumineszenz datiert wurden. Die Länge des Trapezes beträgt rund 300 Meter
    Trapezförmige Geoglyphe bei Palpa in Südperu aus der Nasca-Zeit vor ca. 1500 Jahren. Sie überlagert ...
    (Foto: Unkel/Archäometrie)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).