idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Traditionell veranstaltet im Frühjahr die Sektion für forensische Psychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Universitätsklinik Tübingen eine Ta-gung zu aktuellen Themen der forensischen (gerichtsmedizinischen) Psychia-trie. Die Tagung ist interdisziplinär ausgerichtet unter Teilnahme renommierter Fachleute aus Psychiatrie und Justiz.
Diesjähriges Schwerpunktthema ist die Beurteilung von sogenannten Hangtätern. Darunter versteht man eine bestimmte Personengruppe, die aufgrund eines inneren "Hanges", also nicht situativ bedingt oder von rationalen Interessen geleitet, schwere Straftaten begeht. "Hangtäter" sind häufig psychisch auffällig und stellen die Rechtsprechung wie den psychiatrischen Sachverständigen vor erhebliche Probleme. Auch der Umgang mit dieser Tätergruppe im Maßregel-vollzug oder in der Sicherheitsverwahrung ist schwierig. Damit verknüpft sind Fragen der prognostischen Beurteilung vor Entlassung aus der Haft bzw. aus der Sicherungsverwahrung. Neue gesetzliche Regelungen, die aufgrund schwerwiegender, öffentlichkeitswirksamer Straftaten (vor allem von Sexual-delikten) verabschiedet wurden, belegen die Aktualität und die Brisanz des diesjährigen Themas.
Ansprechpartner für nähere Informationen:
Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Klaus Foerster, Sektion für Forensische Psychiatrie und Psychothe-rapie, Tel. 0 70 71 / 29-8 65 27, Fax 0 70 71 / 29-52 75
email: martin.leonhardt@med.uni-tuebingen.de
Anlage: Programm
Programm
9.15 - ca. 14.30/15.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Foerster
Der Hang zu erheblichen Straftaten - der juristische Standpunkt
Kinzig
Der Hang zu erheblichen Straftaten - der psychiatrische Standpunkt
Nedopil
PAUSE
"Bad or mad"? Kasuistische Fallbeispiele zur Proble-matik von Gefährlichkeits-prognosen im Graubereich zwischen § 63 und § 66 StGB
Winckler
Der Standpunkt des Strafverteidigers
Jansen
Der Umgang mit Sicherungsverwahrten
Ullenbruch
Diskussionsrunde der Referenten
Schlusswort Foerster
Referenten
Klaus Foerster, Sektion Forensische Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen
G. Jansen, Rechtsanwältin, Köln
J. Kinzig, Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht
N. Nedopil, Abt. Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universi-tätsklinik München
Th. Ullenbruch, JVA Freiburg
P. Winckler, Tübingen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).