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Zukunftsweisendes Projekt Energiepark Clausthal als dezentrales regeneratives Energieversorgungssystem hat begonnen
Ein technisch und organisatorisch anspruchsvolles Vorhaben wird in Clausthal-Zellerfeld gestartet. Das Gebäude der Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH soll zukünftig seine Energie ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen erhalten. Dieser Aufgabe stellen sich das CUTEC-Institut, die TU Clausthal hauptsächlich mit den Instituten für Elektrische Energietechnik (Prof. Dr.-Ing. H.-P. Beck) und Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik (Prof. Dr.-Ing. R. Scholz) und die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld GmbH als Kooperationspartner. Ermöglicht wird das Vorhaben durch einen Zuschuß der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück, die für die erste Phase von 3 Jahren eine Finanzierungszusage von 1,78 Mio. DM geben konnte. In diesen drei Jahren werden die einzelnen Komponenten des Energieparks errichtet. Im Jahr 2002 soll dann der autonome Dauerbetrieb des geplanten Gesamtsystems aufgenommen werden. Danach ist vorgesehen, die Anlage weitere 7 Jahre zur Demonstration der langfristigen Machbarkeit zu betreiben.
Das Projekt "Clausthaler Lehr- und Demonstrationsanlage für Dezentrale Regenerative Energieversorgungssysteme" in der Kurzfassung "Energiepark Clausthal" verwirklicht eine autonome CO2-neutrale Strom- und Wärmeverversorgung eines Institutsgebäudes nur aus erneuerbaren Energiequellen.
Der Energiepark soll aus den folgenden Einzelkomponenten bestehen:
- Windkraftanlage, 80 kW
- Wasserkraftanlage, 30 kW
- Photovoltaikanlage als Verschattung und Fassade, maximal 20 kW
- Anaerobe Bioabfallvergärung und Biogasnutzung im BHKW
- Holzhackschnitzelvergasung mit Stirling-Motor und Abhitzekessel
- Pflanzenöl-BHKW auf Basis Rapsöl und Rapsölmethylester (Biodiesel)
- Solarthermische Kollektoren gekoppelt mit Wärmepumpe.
Durch die drehstromseitige Kopplung heute relevanter und eingesetzter Energiewandlungs-verfahren wird der Energiebedarf eines komplexen Gebäudes (als Muster nicht exakt vorhersagbarer Energiebedürrfnisse) sichergestellt und in hoher Qualität (Strom- und Spannungskonstanz, Verfügbarkeit) erzeugt. Größtes Innovationspotential liegt dabei nicht in der Anwendung der einzelnen Erzeugungstechnologien, sondern in der Energiesystemtechnik, d.h. dem Zusammenwirken der verschiedenen fluktuierenden Erzeugungseinheiten und in dem für den Betrieb notwendigen Energiemanagementsystem (Speicherkonzepte, Leistungselektronik). Es sind als Energieträger und als Energiewandlungsverfahren die derzeit verwendeten und technisch verfügbaren Technologien ausgewählt worden. Aufgrund der autonomen Betriebsweisse werden die jeweiligen Potentiale (Windkraft, Wasserkraft, solare Strahlung) in ihrer unterschiedlichen Verfügbarkeit, Qualität und Schwankung für den Energiepark voll zur Versorgung herangezogen, die Biomasse (hier über feste Biomasse in Form von Hackschnitzeln, flüssige Biomasse in Form von Rapsöl und gasförmige Biomasse in Form von Biogas) als gespeicherte Energieform sorgt für den dann noch notwendigen Ausgleich. Die Abstimmung auf der anderen Seite mit dem in Grenzen vorhersagbaren, aber dennoch fluktuierenden Energiebedarf des Instituts stellt an das Energiemanagementsystem hohe Anforderungen und erfordert elektrische und thermische Speichermöglichkeiten im Millisekunden-, Minuten- und Tagesbereichen.
Durch die netzunabhängige Stromerzeugung und Energieversorgung des CUTEC-Gebäudes soll gezeigt werden, daß eine autonome CO2-freie Strom- und Wärmeerzeugung unter Verwendung relevanter Energiewandlunsgverfahren möglich ist. Zusätzlich läßt sich demonstrieren, daß eine erneuerbare Energieversorgung ohne externe (d.h. auch auf konventioneller Versorgung basierende) Anbindung technisch realisierbar und betreibbar ist. Damit werden in der Argumentation über die zukünftigen Chancen von erneuerbaren Energieträgern belastbare Fakten geschaffen.
Nach vorliegenden Informationen ist dieses Vorhaben in der geplanten Größenordnung (100 kW elektrischer Bedarf mit Spitzen bis zu 150 kW) und in der technischen Realisierung (im Prinzip netzunabhängiger Parallelbetrieb auf der 400 V-Drehstromschiene) bisher in der Bundesrepublik und wahrscheinlich in Europa einmalig.
Abbildungen/Grafiken können bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden.
Für weitere Informationen steht Ihnen der Projektkoordinator gern zur Verfügung:
Dipl.-Ing. Werner Siemers
CUTEC-Institut
Leibnizstr. 21+23
38678 Clausthal-Zellerfeld
Tel.05323-933119, Fax 05323-933100 oder
email: werner.siemers@cutec.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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